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"Antipathie gegenüber Frauen" Herzogin Meghan sinniert über "Ehrgeiz"

Ist seit mehr als zehn Jahren mit Serena Williams befreundet: Herzogin Meghan.

Ist seit mehr als zehn Jahren mit Serena Williams befreundet: Herzogin Meghan.

(Foto: IMAGO/i Images)

In der ersten Folge ihres Podcasts "Archetypes" erörtert Herzogin Meghan mit Tennisprofi Serena Williams die Abneigung, mit der Frauen konfrontiert würden, wenn sie als "ehrgeizig" bezeichnet werden. Bei einigen Zuhörern stößt dies auf Kritik.

Nach langem Warten hat Herzogin Meghan auf Spotify die erste Folge ihres Podcasts "Archetypes" veröffentlicht. Darin stellt die 41-Jährige gesellschaftliche Geschlechterstereotypen infrage, die Frauen oft daran hinderten, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Mit Tennis-Profi Selena Williams spricht die zweifache Mutter hauptsächlich über die Abneigung, mit der Frauen konfrontiert würden, wenn sie als "ehrgeizig" bezeichnet werden.

Demnach sei für Meghan "Ehrgeiz" kein "schmutziges Wort" gewesen, bis sie angefangen habe, Prinz Harry zu daten. "Anscheinend ist Ehrgeiz für einige eine schreckliche, schreckliche Sache - zumindest für eine Frau. Da ich die Negativität dahinter gespürt habe, ist es wirklich schwer, sie nicht zu fühlen." Sie könne es auch nicht übersehen, da es "Millionen von Mädchen und Frauen" gebe, "die sich regelmäßig kleiner machen, so viel kleiner".

Ehrgeizige Männer würden dagegen in einem positiveren Licht gesehen als Frauen, die den gleichen Antrieb hätten. Die Ungleichheit nehme zu, wenn Kinder im Spiel seien. "Die Doppelmoral, wie Männer und Frauen behandelt werden, nachdem sie Kinder bekommen haben, ist so real. Ich habe es gespürt", sagt Meghan. Williams stimmt ihrer Freundin zu: "Oft werden Frauen definitiv in diese verschiedenen Schubladen gesteckt, wenn wir ehrgeizig sind oder wenn wir Ziele haben oder wenn wir unsere Ziele erreichen."

Einige negative Reaktionen

Es gebe zudem "das Missverständnis, dass man als ehrgeizige Frau eine Agenda hat, berechnend oder egoistisch oder aggressiv oder aufstiegsorientiert sein muss", sagt Meghan weiter. "Und dass man es irgendwie verdient, was einem entgegengeworfen wird, wenn man so wild, stark oder mutig ist."

Die (negativen) Reaktionen auf den Podcast ließen nicht lange auf sich warten. Vor allem eine Anekdote, die die Herzogin von Sussex zu Beginn erzählt, stößt auf Kritik. Die US-Amerikanerin hatte 1993 im Alter von zwölf Jahren gegen eine sexistische Werbung für Küchenschwämme von Procter & Gamble protestiert, die sich lediglich an Frauen richtete. Kurz darauf änderte das Unternehmen den Werbetext.

"Ich war bereit, abzuschalten, als ich die Geschichte noch einmal hörte", schreibt etwa ein Twitter-User. An anderer Stelle heißt es, es sei "erbärmlich", dass sich die 41-Jährige immer noch auf diese Geschichte aus ihrer Kindheit stützen müsse. Die britische Royal-Kommentatorin Angela Levin wertet den Podcast in "Talk TV" als "Schlag gegen die Königsfamilie". Meghan sei "undankbar", sehe sich selbst als "Opfer" und habe den Begriff "Ehrgeiz" falsch verstanden.

"Antipathie gegenüber Frauen"

Recht gibt Meghan dagegen Laura Kray, Fakultätsdirektorin der Einrichtung für Gerechtigkeit, Geschlecht und Führung an der Berkeley-Universität, die ab der Hälfte des Podcasts zugeschaltet wird. Ihre Forschung habe ergeben, dass es eine "hartnäckige Doppelmoral" gebe, wie ehrgeizige Frauen in der Gesellschaft und insbesondere am Arbeitsplatz wahrgenommen würden.

"Wir sehen, dass identisches Verhalten bei einer Frau negativer bewertet wird als bei einem Mann. Eine ehrgeizige Frau wird als machthungrig, manipulativ und nicht vertrauenswürdig befunden, während ein ehrgeiziger Mann als jemand angesehen wird, dem man nacheifern muss", sagt Kray. "Er wird als Vorbild angesehen, als Kapitän seiner Branche. Wir sehen, dass Menschen diese unterschiedlichen Begriffe für das gleiche Verhalten verwenden. Die einzige Erklärung ist also, dass es auf Antipathie gegenüber Frauen hinausläuft."

In den weiteren Folgen möchte Herzogin Meghan näher auf die Etiketten eingehen, die "Frauen zurückhalten und untergraben". Auch auf Begriffe wie "Diva", "Schlampe" oder "verrückt" wolle sie sich konzentrieren. Zu ihren weiteren Gästen zählen prominente Frauen wie Sängerin Mariah Carey, Schauspielerin Mindy Kaling und Komikerin Amanda Seales.

Quelle: ntv.de, lpe

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