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"Dramatische Wende" Hollywood-Stars beehren Saudi-Arabien

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Zu denen, die sich auf dem Red Sea International Film Festival blicken ließen, gehörte etwa auch Halle Berry.

Zu denen, die sich auf dem Red Sea International Film Festival blicken ließen, gehörte etwa auch Halle Berry.

(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)

Saudi-Arabien gilt nicht gerade als Hort von Menschenrechten und Demokratie. Nachdem 2018 der regierungskritische Journalist Jamal Khashoggi brutal ermordet wird, geht auch Hollywood zunächst auf Distanz zu dem Land. Doch diese Skepsis scheint nun verflogen.

Eine ganze Reihe namhafter Hollywood-Stars hat das Red Sea International Film Festival in Saudi-Arabien besucht. Dieses fand bereits vom 30. November bis 9. Dezember in der Hafenstadt Dschidda statt.

Zu denen, die sich auf dem roten Teppich ablichten ließen, gehörten etwa Michelle Williams, Chris Hemsworth, Johnny Depp und Halle Berry. Wie das Magazin "Variety" berichtet, konnten sich die Schauspieler dafür über eine üppige Bezahlung freuen. Der in einem Luxushotel gastierende Will Smith soll anonymen Quellen zufolge etwa eine Million US-Dollar (rund 910.000 Euro) erhalten haben. Seine Kollegin Gwyneth Paltrow, die der Schauspielerei eigentlich schon vor Jahren abgeschworen hat, soll dem Bericht zufolge sogar noch mehr kassiert haben.

Der Rubel rollt

Die diesjährige Gästeliste signalisiere "eine dramatische Wende in den Beziehungen" zwischen Saudi-Arabien und der Traumfabrik, schreibt das Branchenblatt. Vor fünf Jahren sei das noch ganz anders gewesen. Nachdem der regierungskritische Journalist Jamal Khashoggi damals brutal ermordet worden war, hatten viele in Hollywood die Kontakte zu Saudi-Arabien abgebrochen. Zahlreiche Indizien deuten darauf hin, dass der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman die Ermordung Khashoggis persönlich angeordnet hat und von seinem Geheimdienst ausführen ließ.

Nach dem Mord seien die Geschäfte zwischen Saudi-Arabien und Hollywood auf ein Minimum zurückgegangen, schreibt "Variety". Dies ändere sich nun anscheinend wieder. Der frühere Produktionspräsident von Warner Bros., Greg Silverman, habe demnach mit der saudischen Filmagentur Film AlUla eine Vereinbarung über zehn Projekte in einem Zeitraum von drei Jahren in Saudi-Arabien unterzeichnet. Zudem gebe es seit einigen Wochen Gerüchte, dass das Land ein großes Studio, nämlich Paramount, kaufen wolle. Auch ein Auge auf den zum US-amerikanischen Medienkonzern Comcast gehörenden Golf Channel habe man geworfen.

Weiter berichtet "Variety" unter Berufung auf anonyme Quellen, dass "ein halbes Dutzend hochkarätiger Regisseure" im März nach Saudi-Arabien reisen wolle, um dort moderne Anlagen zur Filmproduktion zu besichtigen. "Elvis"-Regisseur Baz Luhrmann, der beim Festival als Jury-Präsident fungierte, sagte dem Branchenblatt, dass er vor seiner Verpflichtung in das Land gereist sei. "Die Idee, hier etwas zu machen, reizt mich", habe er erklärt.

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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