Sabrina Setlur kritisiert #MeToo "Ich wusste, worauf ich mich einlasse"
26.03.2018, 14:36 Uhr
Sabrina Setlur sieht die #MeToo-Debatte kritisch.
(Foto: imago/Future Image)
Die #MeToo-Debatte wird gemeinhin als Fortschritt gewertet. Es wird offener über sexuelle Gewalt gesprochen. Sabrina Setlur hat an der Diskussion trotzdem etwas auszusetzen.
Sabrina Setlur ist bis heute die erfolgreichste Deutsch-Rapperin. Die Frankfurterin feierte in den 90er Jahren große Erfolge - und das in einer von Männern dominierten Szene. Die aktuell alles bestimmende #MeToo-Bewegung sieht die Tochter indischer Einwanderer kritisch. "Grundsätzlich muss man sich einfach die Frage stellen, wo fängt Belästigung an, und wo hört sie auf?", erklärt Setlur. "Ich glaube, solange diese Frage nicht klar und deutlich beantwortet werden kann, ist es sehr schwer, zu sagen: 'Me too'."
Natürlich habe es auch in ihrem Leben Momente gegeben, in denen sie sich als Frau unwohl gefühlt habe - gerade abends oder auf Partys. "Aber ich wusste immer, worauf ich mich da einlasse. Ich wusste, ich gehe jetzt auf diese Party und ich tauche da nicht im Skianzug, ungeschminkt und mit fettigen Haaren auf. Und ich gehe da auch nicht hin, um in irgendeiner Ecke zu stehen und an einem Glas Wasser zu nippen", so Setlur.
"Gott sei Dank wurde ich nie vergewaltigt"
"Ich möchte hier niemanden ver- oder beurteilen. Ich kann nur von mir aus sagen, dass es bestimmt Situationen gab, die kritisch waren", sagt Setlur weiter. "Für mich aber immer noch so, dass ich da unbeschadet rausgekommen bin."
Die aktuelle Diskussion um #MeToo sieht Setlur kritisch. Man müsse bei dem Thema wirklich aufpassen. Aktuell sei ja schon der Blick eines Mannes verwerflich. Das schmälere wiederum den eigentlichen Sinn der "MeToo"-Bewegung. Dabei gehe es nämlich um Vergewaltigung und Belästigung, so die Sängerin weiter. "Ich kann nur sagen: Bestimmt gab es diese Situationen auch bei mir. Aber ich sage es jetzt mal ganz krass: Gott sei Dank wurde ich nie vergewaltigt."
Quelle: ntv.de, ame/spot