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Nach Skandal um Sat.1-Dreh Ikke Hüftgold erstattet Anzeige

Matthias Distel hat wegen des Drehs Anzeige erstattet.

Matthias Distel hat wegen des Drehs Anzeige erstattet.

(Foto: picture alliance/dpa)

Vor einigen Tagen macht Matthias Distel, besser bekannt als Ikke Hüftgold, in den sozialen Medien öffentlich, einen Dreh für den Sender Sat.1 abgebrochen zu haben. Er kritisiert den Umgang der Produktionsfirma mit den involvierten Kindern. Nun hat der Mallorca-Star sogar Anzeige erstattet.

Anfang der Woche lud Matthias Distel alias Ikke Hüftgold ein fast 20-minütiges Videostatement bei Instagram und Facebook hoch, in dem er dem Sender Sat.1 und der Produktionsfirma ImagoTV GmbH schwere Vorwürfe machte. Er war für Dreharbeiten zur Reality-TV-Doku "Plötzlich arm, plötzlich reich" gebucht worden und von den Umständen und Vorgängen am Set schockiert. Besonders besorgt zeigte sich Distel ob des Umgangs mit den Kindern der vermeintlich armen Familie. Nun hat der Mallorca-Sänger bei der Polizei Limburg Strafanzeige erstattet, wie der "Spiegel" berichtet, dem ein Nachweis seiner Vernehmung vorliegt.

Dem Bericht zufolge legte Distel nach eigener Aussage der Polizei das Statement vor, das auch auf seiner Website nachzulesen ist. Dort schreibt der 44-Jährige, das Kindeswohl von zwei traumatisierten Kindern sei "von den verantwortlichen Medienanstalten mit Füßen getreten" worden. Schon bei den Dreharbeiten kam bei ihm die Frage auf, "ob man Kinder im Alter von acht und zehn Jahren, die offensichtlich psychische Probleme haben, rechtlich und moralisch gesehen in ein Fernsehformat ziehen kann." Für den Musiker ein klares No-Go, weshalb er sich zum vorzeitigen Abbruch der Dreharbeiten entschied.

Familie geschockt über Distels Vorgehen?

Ein Sat.1-Sprecher sagte: "Unmittelbar, nachdem Matthias Distel uns via Mail seine Sicht auf den Dreh zu 'Plötzlich arm, plötzlich reich' mitgeteilt hat, haben wir begonnen, mit der Produktionsfirma und der Familienhilfe zu reden, um der Familie zu helfen und um die Zusammenhänge aufzuarbeiten. Diese Arbeit ist noch nicht abgeschlossen. Wir haben intensiven Kontakt zu der Familie, die davon geschockt ist, dass Matthias Distel höchst Privates und Vertrauliches in die Öffentlichkeit trägt." Sat.1 betonte, man werde "keine Sekunde dieser Folge" zeigen. "Das haben wir Matthias Distel bereits am vergangenen Donnerstag mitgeteilt." Etwas, das Distel nicht reichte und das er in seiner Instagram-Story sogar als Lüge bezeichnete.

Inzwischen hat sich auch der Deutsche Kinderverein e.V. zu den Vorkommnissen geäußert. Beim Kampf um höchste Einschaltquoten und Nutzungsraten versäumten es zu viele Medien, das Wohl von Kindern zu schützen und deren Rechte zu wahren, hieß es von dort. Geschäftsführer Rainer Rettinger sagte: "Zwar hat sich der Privatsender soeben in sozialen Netzwerken dafür entschuldigt, dass bei Dreharbeiten eine Familie mitwirkte, deren zwei Kinder nach Eindrücken eines beteiligten Prominenten schwer traumatisiert sind. Aber wir sind skeptisch, ob - wie versprochen - ein Wiederholungsfall ausgeschlossen wird." Nach seiner Beobachtung versagt in bestimmten Medien allzu häufig die moralische Selbstkontrolle der Verantwortlichen.

Quelle: ntv.de, nan/dpa

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