"Gefahr für die Menschheit" James Cameron warnt vor Künstlicher Intelligenz
20.07.2023, 15:25 Uhr Artikel anhören
"Ich habe euch schon 1984 gewarnt": James Cameron.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
In Filmen wie "Terminator" oder "Avatar" hat James Cameron schon so manche Science Fiction zum Leben erweckt. Doch die aktuellen Entwicklungen bei der Künstlichen Intelligenz sind ganz und gar real. Entwicklungen, die dem Starregisseur Sorgenfalten auf die Stirn treiben.
James Cameron hat in einem Interview vor dem unkontrollierten Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) gewarnt. Er sehe darin eine "ernsthafte Gefahr für die Menschheit", sagte der kanadische Starregisseur in einem Gespräch mit dem TV-Sender CTV News in seinem Heimatland. "Ich teile die Sorgen der weltweiten KI-Koryphäen voll und ganz", fügte er mit Blick auf die jüngsten Warnungen mehrerer KI-Experten hinzu.
Cameron zeichnet mit "Titanic" und den beiden bisherigen "Avatar"-Streifen nicht nur für einige der erfolgreichsten Filme aller Zeiten verantwortlich. Er war 1984 auch beim Science-Fiction-Klassiker "Terminator" als Regisseur und Mitautor des Drehbuchs im Einsatz. "Ich habe euch schon 1984 gewarnt, aber ihr habt mir nicht geglaubt", sagte er nun in Anspielung darauf im Interview.
Den weltweiten Wettlauf um immer neue Möglichkeiten in der Anwendung von KI verglich Cameron mit dem nuklearen Wettrüsten in der Vergangenheit. "Die größte Gefahr stellt die Bewaffnung der KI dar. Ich kann mir vorstellen, dass mithilfe der KI in der Zukunft ein Krieg allein von Computern geführt werden könnte - und zwar in einem Tempo, das es Menschen unmöglich macht, noch einzugreifen."
"Sie sind hier"
Neben dem dreifachen Oscar-Gewinner haben auch andere Filmschaffende jüngst vor den Auswirkungen einer unkontrollierten Anwendung von Künstlicher Intelligenz gewarnt. So erklärte Camerons einstiger "Terminator"-Star Arnold Schwarzenegger erst im Juni: "Die Übernahme der Macht durch Maschinen, wie wir sie 1984 in 'Terminator' dargestellt haben, ist über die Jahrzehnte Realität geworden."
Einerseits zeige das die Brillanz des von Cameron mitverfassten Drehbuchs, so Schwarzenegger. Andererseits habe "heute jeder Angst davor, wohin sich die KI noch entwickeln wird." Damalige Befürchtungen seien heute weder futuristisch noch aus dem Reich der Fantasie: "Sie sind hier."
Aktuell legt die Diskussion um den Einsatz der KI im TV- und Filmbereich, zum Beispiel zur Anfertigung von Drehbüchern, nahezu die gesamte amerikanische Filmindustrie lahm. Etwa 160.000 Schauspielerinnen und Schauspieler und 11.000 Autorinnen und Autoren befinden sich teils seit Wochen im Streik. Sie setzen sich für eine regulierte Anwendung der KI für TV- und Film-Zwecke ein, weil sie befürchten, durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz ersetzt zu werden.
Quelle: ntv.de, vpr/spot