Prozess um gefakten Übergriff Jussie Smollett streitet Falschaussage ab
08.12.2021, 01:16 Uhr
Wurde von seiner Serie "Empire" gefeuert: Jussie Smollett.
(Foto: REUTERS)
2019 behauptet Jussie Smollett, von zwei Männern rassistisch und homophob angegriffen worden zu sein. Doch schnell werden Zweifel an den Aussagen des Schauspielers laut. Auch, was er nun bei einer Anhörung vor Gericht sagt, stimmt nicht mit der Version der Verdächtigen überein.
Der verworrene Gerichtsfall um Jussie Smollett geht weiter. Der ehemalige Star der Serie "Empire" hat vor Gericht bestritten, einen Angriff gegen ihn inszeniert zu haben. So berichtete er in Chicago erneut, im Januar 2019 tatsächlich auf der Straße angegriffen, geschlagen sowie homophob und rassistisch beleidigt worden zu sein.
Wie der 39-jährige Schauspieler nun aussagte, soll es sich bei seinen vermeintlichen Angreifern um einen Bekannten und dessen Bruder handeln. Zu dem ehemaligen Freund habe er eine sexuelle Beziehung gehabt und gemeinsam mit ihm Drogen konsumiert. Zudem sei Geld geflossen für Ernährungs- und Trainingsberatung, so Smolletts Aussage. Smollet sagte nun auch aus, nicht selbst die Polizei gerufen zu haben, das habe ein Freund getan. "Ich bin ein schwarzer Mann in Amerika. Ich traue der Polizei nicht", so der 39-Jährige.
Angriff löste Entsetzen aus
Die zwei Brüder hatten vorige Woche dagegen behauptet, Smollett habe sie dafür bezahlt, ihn anzugreifen. Demnach sollten sie ihm eine Schlinge um den Hals ziehen und "This is MAGA country" schreien, eine Anspielung auf die Trump-Parole "Make America Great Again." 3500 Dollar soll er ihnen dafür angeblich gezahlt haben. Eine sexuelle Beziehung zu Smollett wurde abgestritten.
2019 hatte Smollett den Beamten erzählt, nachts von zwei maskierten Männern angegriffen worden zu sein. Die Ermittler kamen allerdings zu dem Schluss, dass Smollett nicht das Opfer, sondern Mittäter gewesen sei. Dadurch soll er sich mehr Aufmerksamkeit für seine Person erhofft haben, berichtete unter anderem "BBC News". Der Angriff hatte in den USA für Aufsehen und Entsetzen gesorgt. Viele Prominente, darunter auch der heutige US-Präsident Joe Biden, hatten ihre Solidarität bekundet. Die "Empire"-Produzenten entfernten Smolletts Figur nach den Vorwürfen gegen ihn aus der Dramaserie.
Quelle: ntv.de, lpe/spot