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"Schock" für Julianne Moore Kinderbuch von Hollywoodstar aus US-Schulen verbannt

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Julianne Moores Kinderbuch ist ins Visier des US-Verteidigungsministeriums geraten.

Julianne Moores Kinderbuch ist ins Visier des US-Verteidigungsministeriums geraten.

(Foto: IMAGO/Bestimage)

Julianne Moore veröffentlicht 2007 ein halb-autobiografisches Kinderbuch. Dieses wird nun vom US-Verteidigungsministerium unter Präsident Trump aus den Schulen verbannt. Die Schauspielerin reagiert geschockt und traurig.

"Es ist ein großer Schock zu erfahren, dass mein erstes Buch 'Freckleface Strawberry' von der Trump-Administration an Schulen, die vom Verteidigungsministerium betrieben werden, verbannt wurde", schreibt Julianne Moore auf ihrem offiziellen Instagram-Account.

Ihr Buch, das 2007 veröffentlicht wurde, sei eine halb-autobiografische Geschichte über ein siebenjähriges Mädchen, "das seine Sommersprossen nicht mag, aber schließlich lernt, mit ihnen zu leben, als sie erkennt, dass sie anders ist, genau wie alle anderen", erklärt Moore ihre Followerinnen und Followern in ihrem Instagram-Post auf. Sie habe es für ihre Kinder genauso wie alle anderen Kinder geschrieben, um sie daran zu erinnern, "dass wir alle Probleme haben, aber durch unsere Menschlichkeit und unsere Gemeinschaft vereint sind", so die Schauspielerin.

Laut der britischen Zeitung "The Guardian" hatte das US-Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass im Rahmen einer "Compliance-Überprüfung" Bücher in Schulbibliotheken untersucht worden seien, die "möglicherweise mit der Gender-Ideologie oder der Gleichstellungsideologie in Verbindung stehen". Dabei sei eine "kleine Anzahl von Büchern" identifiziert worden, die zur "weiteren Überprüfung zurückgehalten werden". Laut "The Guardian" ist noch nicht bekannt, ob Moores Titel aktuell zur weiteren Überprüfung ausgewählt oder tatsächlich offiziell aus den Schulbibliotheken verbannt wurde, wie die Schauspielerin, die 2015 einen Oscar für "Still Alice" bekam, schreibt.

Die Überprüfung der Bibliotheksbücher ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums Teil einer Untersuchung aller Unterrichtsressourcen, um zu prüfen, ob die Schulen mit Donald Trumps jüngsten Verordnungen in Einklang stehen. Wenige Stunden nach seinem Amtseintritt hatte er bereits ein Dekret unterzeichnet, das die Rechte von Transmenschen in nahezu allen Lebensbereichen einschränken soll. Dabei gehe es Trump laut Dekret vor allem um den Schutz der Frauen und die "Verteidigung der biologischen Wahrheit". Genderideologen würden die "biologische Realität ausmerzen". Noch vor seiner Wiederwahl als Präsident hatte Trump strenge Verbote für die Vermittlung "unangemessener" Inhalte an Schulkinder gefordert: "Kein Lehrer sollte unseren Kindern ohne elterliche Zustimmung etwas über Transgender beibringen dürfen."

Julianne Moore ist "fassungslos"

Moore schreibt bei Instagram, sie sei "besonders fassungslos" über die Überprüfung ihres Buches, weil sie eine "stolze Absolventin" der nun geschlossenen Frankfurter American High School sei, die vom Verteidigungsministerium betrieben wird. Sie fügte hinzu, dass ihr Vater ein Vietnam-Veteran sei und seine Karriere in der US-Armee verbracht habe. "Ich könnte nicht stolzer auf ihn und seinen Dienst für unser Land sein. Es ist ärgerlich für mich, dass Kinder wie ich, die mit einem dienstleistenden Elternteil aufwachsen und eine Schule des [Verteidigungsministeriums] besuchen, keinen Zugang zu einem Buch haben, das von jemandem geschrieben wurde, dessen Lebenserfahrung der ihren so ähnlich ist. Und ich kann nicht umhin, mich zu fragen, was an diesem Bilderbuch so umstritten ist, dass es von der US-Regierung verboten wurde. Ich bin wirklich traurig und hätte nie gedacht, dass ich so etwas in einem Land erleben würde, in dem Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung ein verfassungsmäßiges Recht sind."

Quelle: ntv.de, csp/spot

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