Unterhaltung

Jeden Tag eine Flasche Wodka Lars von Trier schockt mit Alkoholbeichte

Das "Politiken"-Interview ist das größte, das Lars von Trier seit seinem umstrittenen Auftritt in Cannes gegeben hat. (Screenshot)

Das "Politiken"-Interview ist das größte, das Lars von Trier seit seinem umstrittenen Auftritt in Cannes gegeben hat. (Screenshot)

(Foto: Politiken-TV)

Lange hat Dänemarks Enfant terrible der Filmszene geschwiegen. Jetzt spricht Lars von Trier wieder. In einem Interview zeigt er sich provokant, kahlgeschoren und am Ende mit nacktem Oberkörper.

Dänemarks Skandalregisseur Lars von Trier hat sein langes Schweigen gegenüber der Presse mit einem aufsehenerregendem Interview beendet. Drei Jahre nach dem Nazi-Eklat in Cannes gestand er der dänischen Tageszeitung "Politiken", auf deren Titel er mit nacktem Oberkörper abgebildet war, viele seiner Film-Manuskripte im Rausch entworfen zu haben. In der Regel habe er eine Flasche Wodka am Tag getrunken und weitere Drogen genommen, um eine "Parallelwelt" zu betreten, in der dann seine Ideen entstanden seien.

Nur bei der Arbeit an dem Sexdrama "Nymphomaniac" sei er nüchtern gewesen - und habe deshalb eineinhalb Jahre für den Film gebraucht. Seit drei Monaten gehe er täglich zu Treffen der Anonymen Alkoholiker - der Familie zuliebe. Doch der Däne fürchtet laut dem Bericht, dass trocken zu sein seiner Kreativität schaden könnte: "Ich weiß nicht, ob ich noch mehr Filme machen kann. Und das macht mir Sorgen."

Allerdings muss man Triers Aussagen immer auch als Teil einer medialen Inszenierung verstehen: Bei seinem nächsten Projekt handelt es sich nämlich nicht um einen Film, sondern um eine TV-Serie namens "The House That Jack Built".

Beim Filmfestival Cannes hatte das Enfant terrible der Filmszene 2011 für einen Eklat gesorgt: Auf der Pressekonferenz erzählte von Trier von seinem biologischen Vater - einem Deutschen - und sagte dann: "Ich bin ein Nazi". Nach den umstrittenen Äußerungen verpasste er sich selbst einen Maulkorb und wollte nicht mehr öffentlich sprechen. In einem Video im Online-Auftritt der "Politiken" zieht er sich jetzt symbolisch ein Klebeband vom Mund: "Ich will das Recht haben, wie alle anderen zu reden", sagt von Trier in dem Clip.

Quelle: ntv.de, dsi/dpa

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