Darf man sagen, man wäre lieber gestorben, als nach einer Operation mit Behinderung zu leben? Monica Lierhaus hat mit entsprechenden Aussagen eine lebhafte Diskussion ausgelöst. Die Moderatorin zeigt sich davon irritiert.

Nach ihrer kontrovers diskutierten Aussage, sie würde sich ihrer lebensrettenden Operation heute womöglich nicht noch einmal unterziehen, hat Monica Lierhaus Stellung zu der Debatte genommen. "Ich kann die ganze Aufregung überhaupt nicht verstehen", sagte sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Und sie ergänzte: "Ich bin total überrascht von den vielen Reaktionen, vor allem von denen, die mich angreifen."

Sie stehe zu ihrer Aussage, so Lierhaus weiter: "Ich würde mir heute sehr stark überlegen, ob ich diese Operation noch einmal machen würde. Es geht um mein Leben, über das ich spreche - und niemand außer mir kann nachempfinden, was ich in den vergangenen sechs Jahren durchgemacht habe."

Jogi Löw von Lierhaus "fasziniert"

Lierhaus hatte sich vergangene Woche in einem Interview zu ihrer folgenschweren Hirn-OP im Jahr 2009 geäußert. "Ich glaube, ich würde sie nicht mehr machen", erklärte die einstige "Sportschau"-Moderatorin in dem Gespräch. Auf den Einwand ihrer Mutter Sigrid, die OP hätte ihr das Leben gerettet, antwortete die 45-Jährige: "Egal. Dann wäre mir vieles erspart geblieben!" Daraufhin war ihr unter anderem vorgeworfen worden, ein Leben mit Behinderung als nicht lebenswert zu beschreiben.

Lierhaus war nach der von Komplikationen überschatteten Operation vier Monate lang im Koma gelegen. Als sie wieder erwachte, hatte ihr Gehirn schwer Schaden genommen. "Ich war auf dem Stand eines Kleinkindes", umschreibt die Journalistin die damalige Situation.

In den vergangenen Jahren hat sich Lierhaus zurückgekämpft: "Von Monica können wir uns alle etwas abschauen: Es lohnt sich zu kämpfen und nie nachzulassen", sagte Fußball-Bundestrainer Joachim Löw dem RND dazu: "Mit welcher Disziplin und welchem Lebensmut sie ihre Situation meistert - das fasziniert mich wahnsinnig!"