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Anhaltende SicherheitsdebatteLondon prüft erneut Polizeischutz für Prinz Harry

08.12.2025, 19:31 Uhr
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Ohne entsprechenden Schutz sei es ihm "unmöglich", seine Familie zurück nach Großbritannien zu bringen, klagt Prinz Harry. (Foto: picture alliance/dpa/PA Wire)

Alle Jahre wieder streitet Prinz Harry vor Gericht darum, ob ihm bei Besuchen in sein Heimatland als Royal Polizeischutz zusteht. Seit 2020 sorgt die Verhandlung bereits für Schlagzeilen, im Mai kassiert der 41-Jährige eine herbe Niederlage. Nun aber prüft das Innenministerium eine Neubewertung der Gefährdungslage.

Die Frage nach einem angemessenen Schutz für Prinz Harry bei Aufenthalten im Vereinigten Königreich sorgt erneut für politische und juristische Bewegung. Nach Informationen der BBC lässt das britische Innenministerium derzeit prüfen, ob dem Herzog von Sussex künftig wieder automatisch umfassender Polizeischutz gewährt werden sollte - obwohl er seit seinem Rückzug aus dem Königshaus kein arbeitendes Mitglied der Royal Family mehr ist.

Im Mai hatte Harry vor einem Berufungsgericht eine deutliche Niederlage hinnehmen müssen. Dennoch wandte er sich im Oktober in einem Schreiben direkt an das Innenministerium und forderte eine erneute, umfassende Bewertung der Sicherheitslage für sich und seine Familie. Laut der Zeitung "The Sun" läuft dieser Prüfprozess bereits, eine Entscheidung könnte schon im kommenden Monat fallen.

Der Konflikt reicht zurück in das Jahr 2020, als Harry und Herzogin Meghan ihre royalen Pflichten niederlegten und nach Nordamerika übersiedelten. Infolgedessen wurde ihr Anspruch auf öffentlich finanzierten Polizeischutz massiv eingeschränkt. Das Royal and VIP Executive Committee (Ravec), das für den Schutz von Royals und anderen exponierten Personen zuständig ist, entschied damals, den Sicherheitsbedarf des 41-jährigen Prinzen künftig nur noch im Einzelfall zu bewerten – unter anderem, weil er das Vereinigte Königreich nur noch selten besucht.

"Minderwertige Behandlung" für Harry?

Harry bekämpfte diese Entscheidung juristisch. Seine Anwälte warfen dem Komitee vor, die Gefährdungslage im Jahr 2020 nicht ordnungsgemäß analysiert zu haben und ihn damit einer "minderwertigen Behandlung" ausgesetzt zu haben. Nach zähen Verhandlungen wies ein Richter die Klage jedoch im Mai ab und erklärte das Verfahren des Komitees für rechtmäßig. Im Urteil heißt es außerdem, Harrys "Gefühl der Ungerechtigkeit" sei keine ausreichende Grundlage für eine erfolgreiche Berufung.

In einem BBC-Interview unmittelbar nach dem Urteil zeigte sich der Prinz tief getroffen. Der Prinz erklärte, er könne die Sicherheit seiner Familie in Großbritannien derzeit nicht gewährleisten. "Ich sehe derzeit keine Welt, in der ich meine Frau und meine Kinder zurück nach Großbritannien bringen würde", sagte Harry und bezeichnete eine Rückkehr unter den aktuellen Umständen als "unmöglich".

Diese Situation belastet auch das ohnehin angespannte familiäre Verhältnis. König Charles III. hat seine Enkelkinder Archie (6) und Lilibet (4) bisher nur ein einziges Mal gesehen - während der Feierlichkeiten zum Platinjubiläum von Queen Elizabeth II. im Jahr 2022.

Quelle: ntv.de, lpe/spot

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