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Neue Enthüllungen werden bekannt Will Prinz Harry seinen Bruder William zerstören?

Prinz Harry lässt in seinen Memoiren tief blicken - und teilt heftig gegen Bruder William aus.

Prinz Harry lässt in seinen Memoiren tief blicken - und teilt heftig gegen Bruder William aus.

(Foto: REUTERS)

Gewalt, Alkohol und Verrat im britischen Königshaus: Fast stündlich werden neue pikante Details über das zerrüttete Verhältnis von Prinz Harry zu Prinz William bekannt. Harry lässt dabei kaum ein gutes Haar an seinem älteren Bruder und Thronfolger. Ist die Beziehung noch zu retten?

Schon seit dem Abschied des britischen Prinzen Harry vom Dienst für das Königshaus und seinem anschließenden Umzug in die USA vor fast drei Jahren wurde auch für Außenstehende sichtbar, dass das Verhältnis zu seinem Bruder, dem heutigen Thronfolger Prinz William, einen tiefen Knacks bekommen hatte. Mit Harrys jüngsten Enthüllungen über William in Interviews und Auszügen aus seiner am Dienstag erscheinenden Autobiografie sind sich britische Medien einig, dass eine Aussöhnung kaum mehr vorstellbar erscheint.

Das Buch trägt den bezeichnenden Titel "Spare" (deutscher Titel: "Reserve") in Anspielung auf die Regel "an heir and a spare", wonach das britische Königshaus möglichst immer zwei männliche Nachkommen braucht - den Thronfolger und einen jüngeren Bruder als Reserve im Falle widriger Umstände. In einem Interview vor Veröffentlichung des Buches sagte Harry dem US-Sender ABC, diese Regel habe die Beziehung zwischen den Brüdern geprägt: "Seltsamerweise gab es immer diesen Wettkampf zwischen uns. Ich glaube, das hängt wirklich mit dieser 'heir/spare'-Sache zusammen."

Harry wirft unter anderem seinem Bruder vor, dass er in Wahrheit nicht Trauzeuge bei dessen Hochzeit mit Kate 2011 gewesen war. Er sei gezwungen worden, bei der "unverschämten Lüge" mitzuspielen, schreibt der "Mirror" unter Berufung auf einen Auszug aus Harrys Memoiren. Er habe für die große Show herhalten sollen, um den beiden besten Freunden seines Bruders öffentliches Interesse an ihrer Person zu ersparen. Die traditionelle Trauzeugen-Rede beim Hochzeitsempfang hätten aber Williams Freunde James Meade und Thomas van Straubenzee gehalten. Er selbst sei zum Moderator degradiert worden, der die beiden nur habe präsentieren dürfen. Die Episode werfe Fragen danach auf, wie lange das Zerwürfnis der einst unzertrennlichen Brüder schon andauere, schrieb der "Mirror".

Nur Stunden vor seiner Hochzeit sei William Harrys Aussagen zufolge "beschwipst vom Rum der letzten Nacht" gewesen. Harry erinnere sich demnach, zu seinem Bruder gesagt zu haben: "Du riechst nach Alkohol." Er habe ihm Pfefferminzbonbons angeboten und das Fenster des Autos heruntergekurbelt, in dem die beiden saßen.

Harry erhebt schwere Vorwürfe

Vollends entfremdet haben sich die Brüder laut Harrys Schilderung durch die Beziehung zu seiner heutigen Frau, der US-Fernsehschauspielerin Meghan Markle, die er 2018 heiratete. Wie der britische "Guardian" unter Berufung auf Auszüge aus Harrys Autobiografie berichtete, führte der Streit über seine Beziehung zu Meghan sogar zu körperlicher Gewalt. William habe ihn 2019 am Kragen gepackt, wobei seine Halskette gerissen sei, und habe ihn zu Boden gestoßen.

"Ich habe diesen roten Nebel bei ihm gesehen", schilderte Harry gegenüber dem Sender ITV einen offenbar aufbrausenden William - eine Schilderung, die in scharfem Kontrast zum öffentlichen Auftreten des Thronfolgers steht. "Harry zeichnet das Bild eines jähzornigen künftigen Königs, der die Kontrolle verlieren kann", konstatiert der "Guardian".

William werde den Vorwurf der körperlichen Gewalt nur schwer loswerden, befindet die "Times": "Er wird immer der Prinz sein, der seinen Bruder angegriffen hat." Und der "Daily Telegraph" mutmaßt, es sei offenbar Harrys Absicht, "William zu zerstören".

Der Royal-Experte Robert Jobson vergleicht den Bruch zwischen den Brüdern mit dem zwischen König George VI. und seinem älteren Bruder, dem früheren König Edward VIII., der 1936 wegen seiner Beziehung zur geschiedenen US-Bürgerin Wallis Simpson abdankte. Der Riss zwischen den Prinzen William und Harry sei aus seiner Sicht nicht zu kitten, schrieb Jobson in der "Sun". Damit sei Harry wie damals Edward fortan quasi ein Exilant.

Mutter Diana "wäre traurig"

Geboren wurden William und Harry vor 40 beziehungsweise 38 Jahren. Sie besuchten dieselben Schulen und teilen das Trauma des frühen Unfalltodes ihrer Mutter Diana. Beide dienten beim Militär und bildeten lange Zeit eine gemeinsame Front, indem sie sich zum Beispiel zusammen zu Themen wie seelische Gesundheit äußerten. Auch Harrys Verhältnis zu Williams langjähriger Freundin und heutiger Frau Catherine schien innig.

Doch mit Harrys Hochzeit mit Meghan änderte sich alles. Harry beschloss seinen Abschied von königlichen Verpflichtungen und zog nach Kalifornien. Schon in seinem berühmten Interview mit Talkshow-Legende Oprah Winfrey sagte Harry, er und sein Bruder befänden sich auf "unterschiedlichen Wegen"; William sei "gefangen" im königlichen System.

Wie der "Guardian" aus Harrys Buch zitiert, drängte der heutige König Charles III. seine Söhne bei einem Treffen nach der Beisetzung seines Vaters Prinz Philip im April 2021, ihren Streit beizulegen: "Macht aus meinen letzten Jahren kein Elend", zitiert Harry demnach den 74-Jährigen. Auf die Frage, was ihre Mutter Diana wohl über das Zerwürfnis denken würde, sagte Harry ABC: "Ich glaube, sie wäre traurig."

"Sie waren so jung, als sie ihre Mutter verloren, aber wenigstens hatten sie noch einander - und nun haben sie anscheinend nicht einmal mehr das", schreibt der "Guardian".

ntv zeigt Harry-Interview

RTL und ntv haben sich die Senderechte am 72-minütigen Interview mit Prinz Harry vom britischen Sender ITV gesichert. Das Gespräch wird heute noch einmal in voller Länge bei ntv in einem "News Spezial: Harry - Das Interview" um 23.30 Uhr zu sehen sein.

(Dieser Artikel wurde am Samstag, 07. Januar 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, hny/AFP/dpa

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