Unterhaltung

Prozess um Hitlergruß Melanie Müller schwänzt Gerichtstermin

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Fit genug für die Bühne, zu krank fürs Gericht? Melanie Müller.

Fit genug für die Bühne, zu krank fürs Gericht? Melanie Müller.

(Foto: picture alliance / Thomas Reiner - ThomasReiner.pro)

Der Prozess gegen Melanie Müller, der das Zeigen des Hitlergrußes und der Besitz von Drogen vorgeworfen wird, wird erneut verschoben. Grund soll eine Erkrankung der 36-Jährigen sein, die eben erst anscheinend kerngesund auf Mallorca auf der Bühne stand. Darf sie das?

Der Beginn des Prozesses gegen Melanie Müller wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ist erneut verschoben worden. Grund sei die Erkrankung der 36-Jährigen, teilte das Amtsgericht Leipzig mit. Ein neuer Hauptverhandlungstermin stehe noch nicht fest.

Allerdings trat Müller beinahe zur selben Zeit im "Oberbayern" auf Mallorca auf. Noch in der vergangenen Nacht soll sie dort der Menge eingeheizt haben. In Videos des Auftritts tanzt und singt sie auf der Bühne, wirkt dabei alles andere als "krank". Rechtsanwalt Jan Siebenhüner erklärte auf Nachfrage von RTL: Selbst wenn sie auftrete, habe das keine rechtlichen Folgen. Sie müsse lediglich bei den nächsten Terminen im Falle einer Erkrankung ein amtsärztliches Attest vorlegen.

Es ist bereits die zweite Verschiebung des Prozesses. Der sollte ursprünglich am 18. Juni beginnen. Schon damals war die Verhandlung wegen einer Erkrankung Müllers auf den 2. Juli verschoben worden.

Hitlergruß und Drogenbesitz

Die Staatsanwaltschaft Leipzig hatte im Mai Anklage gegen Müller erhoben, weil sie öffentlich mehrfach den Hitlergruß gezeigt haben soll. Dabei beziehen sich die Ermittler auf einen Vorfall in der Nacht zum 18. September 2022 in Leipzig. Auf einer Veranstaltung soll sie von der Bühne aus mehrfach den Hitlergruß Richtung Publikum gezeigt haben. Außerdem geht es um den Vorwurf des Drogenbesitzes. Müller soll laut Anklage im vergangenen August in ihrer Wohnung in Leipzig 0,69 Gramm Kokaingemisch und eine Ecstasy-Tablette aufbewahrt haben.

Mehr zum Thema

Müller hatte die Vorwürfe und jegliche Nähe zu "Rechtsradikalen oder nationalistischem Gedankengut" zurückgewiesen. Die fragliche Geste sei eine Bewegung gewesen, um das Publikum anzuheizen, hatte sie betont. Für die Sängerin gilt bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung.

Müller wurde im sächsischen Oschatz geboren. 2014 gewann sie die achte Staffel von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" und trat danach noch in zahlreichen TV-Formaten auf. Als Schlagersängerin singt sie auf Mallorca unter anderem in den Diskotheken "Bierkönig" und "Oberbayern" und tritt bei gebuchten Veranstaltungen auf.

Quelle: ntv.de, nan/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen