Konservative "Nacktschnecke" Micaela Schäfer ist jetzt Parteimitglied
16.04.2024, 16:11 Uhr Artikel anhören
Wie man sich ein CDU-Mitglied eher nicht vorstellt: Micaela Schäfer.
(Foto: picture alliance /ABB)
Denkt man an Micaela Schäfer, denkt man vor allem an viel nackte Haut. Was einem nicht in den Sinn kommt, ist die konservative Politik der CDU. Trotzdem hat sich die selbst ernannte "Nacktschnecke" jetzt mit ihrem besten Freund einem Ortsverband der Christdemokraten angeschlossen.
Bekannt ist Micaela Schäfer, weil sie sich seit zwei Jahrzehnten vorzugsweise nackt bei öffentlichen Events präsentiert. Heute ist sie 40 Jahre alt, und auch wenn sie sich immer noch als "Nacktschnecke" bezeichnet und als Webcam-Girl arbeitet, mag sie es an mancher Stelle inzwischen konservativer. Jetzt ist sie - gemeinsam mit ihrem besten Freund Julian F.M. Stoeckel - sogar in eine Partei eingetreten. Dass es sich dabei ausgerechnet um die CDU, genauer den CDU-Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf, handelt, dürfte so manch einen Beobachter ihrer Kunst überraschen.

Politisch so konservativ, wie sie sich beim Opernball in Wien gekleidet haben: Schäfer und Stoeckel.
(Foto: picture alliance / AAPimages/Lueders)
Mit ihrer Entscheidung verfolgt das Erotikmodel ein konkretes Ziel: "Ich finde es wichtig zu zeigen, dass man wählen geht. Mich besorgt, dass so viele die AfD wählen. Ich glaube wirklich, dass der Großteil der Deutschen vernünftig ist", erklärt sie hoffnungsfroh gegenüber der "Bild"-Zeitung und möchte also mit gutem Beispiel vorangehen. Zudem erklärt sie: "Mir ist wichtig, dass die Arbeitslosenquote sinkt. Es gibt genug Arbeitslose, die den Fachkräftemangel ausgleichen könnten. Da muss mehr Druck reinkommen." Damit bezieht sie sich auf eine Forderung von CDU-Parteichef Friedrich Merz. Der hatte kürzlich die Abschaffung des Bürgergeldes sowie die Streichung von Sozialleistungen für Arbeitsunwillige gefordert.
Anzugträger bevorzugt
Obendrein habe sie auch privat eine Schwäche für Anzugträger und Politiker, gesteht Schäfer dem Blatt weiter. So war sie schon vor 20 Jahren mit einem CDU-Jungpolitiker liiert, der sich aufgrund ihrer damals gerade startenden Karriere als Erotikmodel dann aber doch von ihr trennte.
Was Julian F.M. Stoeckels Motivation ist, der CDU beizutreten, ist nicht ganz klar. Immerhin setzt sich die Partei nicht unbedingt für die Rechte queerer Menschen ein. Doch der 37-Jährige, früher mal Mitglieder der SPD - erklärt, er sei "nicht böse auf Angela Merkel, dass sie nicht für die Ehe für alle gestimmt hat". Politisch aktiv wollen beide übrigens maximal im Hinblick auf Wahlwerbung oder durch die Teilnahme an Sitzungen des Ortsverbands werden. Ansonsten bleiben beide doch lieber dem Showgeschäft treu.
Schon Sophia Thomalla machte übrigens einst Schlagzeilen, als sie in die CDU eintrat. Das war 2011. Inzwischen ist die Moderatorin wieder aus der Partei ausgetreten. Grund dafür soll eine CDU-Veranstaltung gewesen sein, zu der die Nordirin Shelby Linn geladen war. Die ging im vergangenen Jahr an die Öffentlichkeit und warf Thomallas Ex Til Lindemann unter anderem vor, jungen Frauen bei den Konzerten seiner Band Rammstein sexuell zu nötigen.
Quelle: ntv.de