Ärger in der "Höhle der Löwen" "Mit Abstand schlechtester Pitch" macht Judith Williams sauer
17.09.2024, 15:30 Uhr Artikel anhören
Mit einer Powerbank-Ausleihstation wollen die beiden "FiniBee"-Gründer die Investoren in der "Höhle der Löwen" überzeugen. Doch die Löwen zweifeln an der Geschäftsidee - und zerfleischen die Nachwuchsunternehmer. Besonders Judith Williams findet deutliche Worte.
Seit Tag eins sitzt Judith Williams in der TV-Show "Die Höhle der Löwen" auf ihrem Investoren-Sessel. Im Laufe der 16 Staffeln hat die Unternehmerin schon alles erlebt: Konkurrenzkämpfe und Kooperationen mit ihren Kolleginnen und Kollegen, Tränen der Freude und der Enttäuschung, gute Pitches und schlechte Pitches. Doch so Pitch wie der der zwei "FiniBee"-Gründer am Montagabend ist der 52-Jährigen bislang noch nicht untergekommen.
Dabei klang die Idee zunächst vielversprechend: "Wir sind davon abhängig, dass unser Handy immer genug Saft hat. Und genau das ist die Mission von 'FiniBee'", erklärt die Co-Gründerin Denise Ossenberg, als sie ihre Powerbank-Ausleihstation vorstellt, auf die alle Nutzer überall und jeder Zeit Zugriff haben sollen. Mit einer zugehörigen App und einem QR-Code kann man an den FiniBee-Stationen - von denen es Frankfurt am Main schon 35 Stück gibt - eine Powerbank leihen und nach Benutzung wieder abgeben.
Doch die Löwen hatten schon Bedenken. Ob es nicht lästig sei, immer eine Rückgabestation finden zu müssen. Oder wie man die App benutzen solle, wenn der Akku schon leer ist, lauten nur zwei der kritischen Nachfragen. Und was für Unmengen an Kapital man brauche, um das Netzwerk in ganz Deutschland erweitern zu können. Wie wollen die Gründer dies mit nur 100.000 Euro erreichen, um die es in dem Pitch geht? Alles Fragen und Anmerkungen, auf die Denise Ossenberg und Thomas Hühne keine Antwort haben. "Mir fehlt der Glaube, dass das angenommen wird", sagt Löwin Dagmar Wöhrl. Ihr fehle "die Vision", erklärt ihre Kollegin Tijen Onaran.
"Da bin ich ein bisschen sprachlos!"
Das spannende Finale von "Die Höhle der Löwen" bei Vox verpasst? Die Sendung und alle weiteren Folgen sind auf RTL+ abrufbar.
Dann setzt Judith Williams ihre Bewertung an: "Ich habe kapiert, ihr wollt überall diese Powerbanks da stehen haben. Aber das funktioniert so nicht - keine Vision dieser Welt - wenn darunter nicht ein Fundament ist. Und das Fundament ist Cash", so die 52-Jährige. "Ihr kriegt nur ein Investment, wenn ihr uns zeigen könnt, wie wir in welchem Zeitraum unser Geld zu einem Multiple wieder zurückbekommen. Und dafür müssen wir prüfen können, ob ihr investierwürdig seid." Dazu hätten die beiden Gründer aber keine Antwort liefern können, bemängelt sie. So werfe nicht nur die Bewertung des Unternehmens Fragen auf, es sei auch Geschäftsmodell erkennbar. "Kunden: 700 in 12 Monaten. 3000 Euro Umsatz - ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll ... also, da bin ich ein bisschen sprachlos!", zeigt sich Williams empört. "Ich bin raus", lauten ihre letzten Worte an die Gründer gerichtet.
"Das hat mich mehr Energie gekostet, als es mir Energie gegeben hat", lautet das Fazit von Löwin Tijen Onaran, als die "FiniBee"-Gründer die Bühne nach ihrem erfolglosen Pitch verlassen haben. Judith Williams' Urteil ist sogar noch eindeutig: "Sorry, mit Abstand schlechteste Pitch, den ich gesehen habe", sagt die Investorin ungläubig. "Und du hast schon viel gesehen", entgegnet Onaran. "Ich sitz' hier seit der ersten Sendung!", gibt Williams ihr recht. Bleibt zu hoffen, dass die Gründer am kommenden Montag besser vorbereitet sind. Finden Sie es heraus: Ab 20.15 Uhr bei Vox oder auf RTL+.
Quelle: ntv.de, lpe