"Lage war sehr kritisch"Musikerin Elif berichtet über Depressionen

Elif gewährt tiefe Einblicke in ihr Seelenleben. Sie leide an Depressionen, teilt die Sängerin auf Instagram mit. Die Krankheit dürfe nicht unterschätzt werden, appelliert die 33-Jährige - und macht dies anhand eines Beispiels aus ihrer eigenen Familie deutlich.
Elif hat auf ihrem Instagram-Account zum Jahresende einen sehr persönlichen Beitrag geteilt. Darin offenbart die Sängerin, die 2009 durch ihre Teilnahme bei "Popstars" bekannt wurde, dass sie an Depressionen leidet. "In den letzten Wochen bin ich durch ein Ereignis in eine tiefe Depression geraten", schrieb die 33-Jährige ihren rund 256.000 Followern.
Depressionen seien viel mehr als traurig sein: "Es ist innere Hoffnungslosigkeit, der Verlust von Appetit und Energie, das Gefühl, die Zukunft nicht mehr klar sehen zu können. Gereiztheit, schlaflose Nächte, Gedanken, die sich im Kreis drehen und nicht mehr aufhören", beschrieb die Sängerin. Und weiter: "Migräneanfälle, Vergesslichkeit, Rückzug, Isolation. Dieses Leersein, manchmal gar nichts mehr fühlen zu können - oder im nächsten Moment von Angst, innerer Unruhe und Panik überrollt zu werden. Und trotzdem nach außen zu funktionieren, weil man es gelernt hat."
Sie sei derzeit in Athen, um sich "zu stabilisieren". Eine Auszeit, die offenbar dringend notwendig ist, denn Elif betonte: "Meine Lage war sehr kritisch. Mir geht es mittlerweile ein kleines Stück besser - aber gerade dann darf man nicht denken, dass 'jetzt alles wieder gut ist'. Heilung ist kein gerader Weg." Auch ihre Mutter litt an Depressionen. Sie habe lange geglaubt, dass ihre Musik sie heile und dass ihre Therapie vor einigen Jahren gereicht habe. "Aber mein Schmerz und meine traumatischen Erfahrungen liegen tiefer." Sie müsse lernen, damit zu leben und sich dafür Hilfe zu erlauben. Sie wisse, dass sie stark sei und sei dankbar für ihre Freunde, die sie aufbauten.
Wie ernst die Erkrankung ist, weiß Elif aus der eigenen Familie. "Meine Mutter hatte jahrelang Depressionen und ist sehr krank geworden. Sie lebt heute nicht mehr." Doch Depression sei eine Krankheit, die man behandeln könne und mit der der Mensch "lernen kann zu leben". Deshalb habe sie ihre Erkrankung auch öffentlich gemacht. Elif appelliert: "Wenn ihr Menschen in eurem Umfeld habt, die solche Symptome zeigen: passt gut auf sie auf. Depressionen können lebensgefährlich sein. Das darf man nicht unterschätzen."