"Habe ich mir immer gewünscht" Krebskranker Tim Lobinger ist Großvater
27.01.2023, 15:25 Uhr (aktualisiert) Artikel anhören
Opa mit 50: Tim Lobinger.
(Foto: picture alliance / Stephan Persch)
Im vergangenen Herbst wendet sich Tim Lobinger mit einer schockierenden Nachricht an die Öffentlichkeit: Für seine Krebserkrankung gebe es wohl keine Heilungschancen mehr. Jetzt jedoch hat der Ex-Stabhochspringer allen Grund zur Freude - mit nur 50 Jahren ist er erstmals Opa geworden.
Der ehemalige Stabhochspringer Tim Lobinger ist Großvater geworden. Das bestätigten er und seine Tochter Fee in einem Interview mit dem Magazin "Bunte".
"Die Kleine ist unglaublich", freut sich Tim Lobinger in dem Gespräch. Dem Bericht zufolge kam seine Enkeltochter kurz vor Weihnachten zur Welt. Sie trage den aus dem Italienischen abgeleiteten Namen Fia, der so viel wie "die Feurige" oder "die Flamme" bedeute. Dieser Name passe "schon jetzt perfekt", erklärt Fee Lobinger. Mit ihrer Tochter sei "ein kleines Feuerwerk in unser Leben getreten", ergänzt sie.
"Jung Opa zu werden, habe ich mir immer gewünscht", verrät der erst 50-jährige Tim Lobinger weiter. Der ehemalige Hochleistungssportler sei stolz auf Fee und ihren Ehemann Jonas, die "alles mit einer so großen Coolness" machten, dass er sich "entspannt zurücklehnen" könne. Noch habe er Fia aber nicht treffen können, denn "für lange Autoreisen bin ich momentan noch zu schwach".
"Mein Krebs ist zu aggressiv"
Lobinger ist an Krebs erkrankt und unterzieht sich aktuell einer Therapie an der Uniklinik in Würzburg. Anfang 2017 hatte er die Diagnose Leukämie erhalten. Zunächst konnte er den Krebs durch eine Stammzellentherapie besiegen, doch die Krankheit kehrte zurück. Im Oktober vergangenen Jahres gab er im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung eine düstere Prognose ab. "Heilung wird es bei mir nicht mehr geben. Mein Krebs ist zu aggressiv", sagte er da. Die Ärzte hätten ihm gesagt, dass sein Tod näher rücke. Er solle deshalb Verfügungen treffen, sich mit seiner Beerdigung befassen und sich von seinen Liebsten verabschieden.
Vor rund zwei Wochen gab Tim Lobinger noch einmal ein Gesundheitsupdate. "Die letzten Wochen und Monate waren holprig und eine Herausforderung. Ein Hindernislauf an Arbeit und Behandlungen, der mich atemlos gehalten hat", schrieb er auf seiner Instagram-Seite. Zugleich gab er sich kämpferisch. In seinem Leben sei "schon immer mehr Aufbruchstimmung angesagt" gewesen. Deshalb laute sein Motto: "Auf geht's im Jahr 2023."
Bereits im vergangenen Sommer hatte Tim Lobinger im "Bunte"-Gespräch bestätigt, dass er seine Tochter bereits zum Traualtar führen konnte. "An diesem Tag war ich nur der Vater der Braut, nicht der krebskranke Tim. Das tat mir unheimlich gut", sagte er damals.
Der Blick geht nach vorn
"Natürlich wäre es schön gewesen, Fee während der Schwangerschaft öfter das Händchen zu halten. Aber es war einfach nicht möglich", erklärt Tim Lobinger nun im aktuellen Interview. Es gehe trotzdem darum, "nach vorne zu blicken und aus den schönen Dingen Energie zu schöpfen". Wenn sie beisammen seien, überlegten sie, "was wir noch alles erleben wollen", ergänzt Tochter Fee.
Derzeit trainiere Tim Lobinger, um seine Tochter, ihren Partner und sein Enkelkind bald besuchen zu können, heißt es. Bis dahin bekomme er jeden Tag unter anderem neue Fotos oder Videos von Fia - oder es gebe etwa einen Video-Chat.
(Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 26. Januar 2023 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, vpr/spot