"Aber bitte nicht als Schorle" Narrengericht verurteilt Lauterbach zu 240 Litern Wein
08.02.2024, 21:56 Uhr Artikel anhören
Das mehr als 600 Jahre alte Stockacher Narrengericht gehört zu den Höhepunkten der schwäbisch-alemannischen Fastnacht im Südwesten. Dieses Mal traf es Gesundheitsminister Lauterbach.
(Foto: picture alliance/dpa)
Hochstapelei, Mediengeilheit und Panikmache: Das Stockacher Narrengericht hält Gesundheitsminister Lauterbach in allen Punkten für schuldig. Entsprechend saftig fällt die Strafe aus: 240 Liter Strafwein muss der Politiker zahlen. Der Verurteilte hätte die Anklage eher im Finanzministerium verortet.
240 Liter Strafwein und 240 Liter Mineralwasser muss Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach an das traditionelle Narrengericht in Stockach im Kreis Konstanz zahlen. "Aber bitte nicht als Schorle", fügte der Fastnachts-Richter hinzu. Das närrische Gericht befand den SPD-Politiker in allen Anklagepunkten für schuldig. Ein Drittel der Strafe soll demnach Lauterbachs Amtsvorgänger Jens Spahn finanzieren, der bei der Veranstaltung nicht dabei war.
Außerdem verurteilte das Narrengericht den Mediziner Lauterbach dazu, im Sommer Schoko-Eis im örtlichen Krankenhaus zu verteilen und zehn neue Mitglieder für den Krankenhausförderverein zu gewinnen. Dem Minister war in der Verhandlung zuvor unter anderem Hochstapelei, Mediengeilheit und Panikmache während der Corona-Pandemie vorgeworfen worden. In den abendlichen Talkshows sei er "Karlchen überall" gewesen. Er habe den Anschein der universellen Kompetenz erweckt: "von der Virologie bis zur Astrologie". Dabei sei er der "Master of Disaster".
Der Beklagte plädierte für nicht schuldig. "Sie haben den Falschen erwischt", sagte Lauterbach. Er sei eine Unschuld vom Lande. "Das Einzige, was wir in der Ampel hochstapeln, sind ungelöste Probleme." Aber dafür müsse nicht er angeklagt werden, "sondern der Oppositionsführer in der Regierung: Christian Lindner".
Das mehr als 600 Jahre alte Stockacher Narrengericht gehört zu den Höhepunkten der schwäbisch-alemannischen Fastnacht im Südwesten. Auf der Anklagebank der Institution saßen bereits Franz Josef Strauß, Guido Westerwelle und Angela Merkel.
Quelle: ntv.de, spl/dpa