Familienverrat fürs Geld? Bei Harry rollt der Rubel
12.01.2023, 10:59 Uhr (aktualisiert) Artikel anhören
Zumindest mit Blick auf seine Einnahmen hat er gut lachen: Prinz Harry.
(Foto: picture alliance/dpa)
Netflix-Doku, Memoiren, Interviews - Prinz Harry lässt keine Gelegenheit aus, um öffentlichkeitswirksam sein Herz auszuschütten. Doch geht es ihm wirklich nur um die Aufarbeitung seiner familiären Probleme oder doch auch ums Geld? Entlohnt wird er jedenfalls nicht schlecht.
Als Harry und Meghan Anfang 2020 ihren Rückzug aus der vorderen Reihe des britischen Königshauses erklärten, machten sie auch eine Ansage: "Wir werden daran arbeiten, vom Palast finanziell unabhängig zu werden." Dass sie künftig ihr eigenes Geld verdienen und nicht länger den britischen Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern auf der Tasche liegen wollten, klang erst einmal gut. Noch ahnte damals aber wohl kaum jemand, welche Geldquellen die beiden stattdessen erschließen würden.
RTL und ntv haben sich die Senderechte am 72-minütigen Interview mit Prinz Harry vom britischen Sender ITV gesichert. Das Gespräch wird heute noch einmal in voller Länge bei ntv in einem "News Spezial: Harry - Das Interview" um 23.30 Uhr zu sehen sein.
Doch erstmal ganz von vorn, denn zunächst ist da natürlich das Vermögen, über das der Prinz von Hause aus verfügen soll. Als Harry und Meghan in die USA auswanderten, soll es sich nach Informationen der "New York Post" noch auf knapp zehn Millionen Euro belaufen haben. Ein Großteil des Geldes stammt aus dem Nachlass seiner verstorbenen Mutter Diana. Aber auch seine Urgroßmutter "Queen Mum" hatte ihm ein paar Millionen hinterlassen, als sie 2002 starb. Hinzu kommt, dass auch Meghan aufgrund ihrer Schauspielkarriere nicht völlig mittellos in die Ehe mit Harry gegangen ist. Rund 4,5 Millionen Euro soll sie mal besessen haben. Immerhin etwa 2 Millionen Euro davon waren laut "New York Post" zum Zeitpunkt des Umzugs in die USA noch übrig.
Vier Millionen Euro laufende Kosten - im Jahr
So weit, so gut. Aber während die meisten Normalsterblichen bei diesen Beträgen vor Freude in die Hände klatschen, womöglich kündigen und ihren Lebensabend auf Malle planen würden, reicht dieses Geld mutmaßlich nicht lange aus, um den kostspieligen Lebensstil des Paares zu finanzieren. Die "Daily Mail" hat das 2020 schon mal zusammengetragen. Demnach erwarben Harry und Meghan ihre Villa im kalifornischen Montecito, wo sie seit ihrem Weggang aus Großbritannien leben, für rund 13 Millionen Euro mit einer Hypothek in Höhe von etwa 8,5 Millionen Euro.
Die laufenden Kosten, die sich für die beiden daraus ergeben sollen, sind immens: Schätzungsweise 430.000 Euro müssen sie im Jahr berappen, um die Hypothek abzutragen. Hinzu kommen 60.000 Euro an Steuern, 270.000 Euro an Personal- und 20.000 Euro an Verbrauchskosten für Strom und Wasser. Vor allem aber kommt Harry und Meghan die eigene Sicherheit teuer zu stehen - mit Kosten von bis zu drei Millionen Euro pro Jahr. Mal komplett davon zu schweigen, dass Meghan auch ganz gerne shoppen gehen soll. Laut "Daily Mail" investierte sie allein im vergangenen Jahr mehr als 90.000 Euro in Klamotten.
Wer nachrechnet, wird feststellen, dass das Paar somit auf nahezu vier Millionen Euro Finanzbedarf kommt - pro Jahr! Kosten für Reisen, kulinarische Genüsse oder irgendwelchen Schnickschnack sind da noch gar nicht berücksichtigt. Auch die von Harry und Meghan gegründete Wohltätigkeitsorganisation Archewell soll nicht gerade zur Verbesserung der Kassenlage beitragen. Laut "Daily Mail" ist sie ein Verlustgeschäft.
"... als würden Sie Ihre Familie verkaufen"
Das Geld, dass der Prinz und die Herzogin mit ihren öffentlichkeitswirksamen Auftritten machen, können sie also durchaus gut gebrauchen. Und das soll sich inzwischen ebenfalls ordentlich summieren. So steht eine Summe von rund 24 Millionen Euro im Raum, die das Paar für einen Podcast-Deal mit Spotify kassiert haben soll. Die Netflix-Doku, mit der Harry und Meghan kurz vor Weihnachten für Wirbel sorgten, brachte ihnen mutmaßlich den bis dato größten Batzen Geld ein - die Rede ist von 94 Millionen Euro. Für die Veröffentlichung seiner nun unter dem Titel "Spare" (beziehungsweise "Reserve" in Deutschland) erschienenen Memoiren wiederum soll der Prinz mit etwa 40 Millionen Euro entlohnt werden. Schließlich wird davon ausgegangen, dass Harry auch seine drei TV-Interviews mit den Sendern ITV, CBS und ABC in den vergangenen Tagen nicht unentgeltlich gegeben hat. Auch hier wird gemutmaßt, es könnten Honorare in Millionenhöhe geflossen sein.
Kein Wunder, dass eine Adels-Expertin wie Ingrid Seward in der "Bild"-Zeitung zu dem Schluss kommt: "Die einzigen Gründe, die ich sehe, warum Harry dieses Buch geschrieben hat, sind das Geld und die Anerkennung von Meghan." Im ABC-Interview wurde der 38-Jährige dann auch direkt auf Vorwürfe, es gehe ihm nur ums Geld, angesprochen: "Einige Kritiker werden sagen: 'Sie treten private Konflikte breit und verdienen Geld damit, Sie werden dafür bezahlt'", so Moderator Michael Strahan. "Es ist fast so, als würden Sie Ihre Familie verkaufen."
Harrys Antwort darauf fiel eher zaghaft aus: "Stimmt, das ist wahrscheinlich, was manche Menschen denken oder manche Menschen denken wollen." Nach einer kurzen Pause schaltete er dann schon wieder in den Angriffsmodus, in dem er von "Lügen", "Unwahrheiten" und "Desinformation" sprach und erklärte: "Die einzige Möglichkeit, wie ich das stoppen, uns beschützen, die Unwahrheiten korrigieren kann, ist, ein Buch zu schreiben." Den von Moderator Strahan zitierten Kritikern dürfte er damit aber kaum den Wind aus den Segeln genommen haben.
(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 10. Januar 2023 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de