Unterhaltung

Goldener Löwe für Alfonso Cuarón Netflix-Film räumt in Venedig ab

Regisseur Alfonso Cuarón  mit Hauptdarstellerin Yalitza Aparicio (r.).

Regisseur Alfonso Cuarón mit Hauptdarstellerin Yalitza Aparicio (r.).

(Foto: dpa)

Darf eine Netflix-Produktion bei einem Filmfestival antreten? Das Festival in Venedig zeigt: Sie darf. "Roma" gewinnt sogar den Preis für den besten Film. Die deutsche Hoffnung auf eine Auszeichnung wird dagegen enttäuscht.

Der Goldene Löwe des Filmfestivals Venedig geht an die Netflix-Produktion "Roma" des Mexikaners Alfonso Cuarón. Das teilte die Jury mit. Es ist der erste Goldene Löwe für eine Produktion des Streaming-Anbieters Netflix. Der deutsche Beitrag "Werk ohne Autor" von Florian Henckel von Donnersmarck ging leer aus.

Cuarón, der zuvor zwei Oscars für das Weltraumdrama "Gravity" gewann, drehte "Roma" ausschließlich in schwarz-weißen Bildern. Der Film erzählt die Geschichte einer Familie im Mexiko der 70er Jahre und fokussiert dabei auf die Kindermädchen und Haushälterinnen. Der Regisseur erklärte, das Werk sei eine Hommage an die Frauen, die ihn großzogen.

Um den von Netflix mitproduzierten Film hatte es zuvor einigen Wirbel gegeben: Eigentlich sollte er beim Festival in Cannes Premiere feiern. Doch weil Netflix sich weigerte, seine Filme auch ins Kino zu bringen, wurde das Werk nicht gezeigt. Stattdessen reichte Netflix "Roma" nun für den venezianischen Wettbewerb ein - und hatte Erfolg.

Jury-Preis geht an "The Favourite"

Der zweitwichtigste Preis des Festivals, der Große Preis der Jury, ging an "The Favourite". Der Grieche Yorgos Lanthimos erzählt darin von den Intrigen am Hof der britischen Queen Anne. Für die Rolle der Königin wurde Hauptdarstellerin Olivia Colman als beste Schauspielerin geehrt.

Für die beste Regie wurde der Franzose Jacques Audiard für seinen Western "The Sisters Brothers" ausgezeichnet. Die US-Brüder Ethan und Joel Coen gewannen den Preis für das beste Drehbuch für "The Ballad of Buster Scruggs", ebenfalls eine Netflix-Produktion. Als besten Schauspieler ehrte die Jury den US-Amerikaner Willem Dafoe. Der 63-Jährige verkörpert in Julian Schnabels "At Eternity's Gate" den berühmten Maler Vincent van Gogh. 

Gleich zwei Auszeichnungen gab es für "The Nightingale" der Australierin Jennifer Kent. Der Film wurde mit dem Spezialpreis der Jury geehrt. Die Regisseurin war die einzige Filmemacherin im diesjährigen Wettbewerb. Ihr Hauptdarsteller Baykali Ganambarr gewann außerdem den Marcello-Mastroianni-Preis für den besten Jungdarsteller. Er spielt in dem Drama einen Aborigine, der unter den britischen Kolonialherren leidet.

Quelle: ntv.de, ftü/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen