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Auftritt bei "Turning Point USA"Nicki Minaj feiert Donald Trump und MAGA

22.12.2025, 15:28 Uhr
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Noch 2019 erklärt Rapperin Nicki Minaj, sie stehe für "Frauenrechte, die LGBTQ-Community und Meinungsfreiheit". Auch "Black Lives Matter" unterstützt sie. Umso bizarrer wirkt nun ihr Auftritt bei "Turning Point USA", bei dem sie vom "schneidigen" Donald Trump schwärmt.

Seit sie vor rund 20 Jahren die Hip-Hop-Manege betreten hat, hat sich Nicki Minaj den Ruf der "Queen of Rap" erarbeitet. Dass die im Inselstaat Trinidad und Tobago geborene und ab dem fünften Lebensjahr in New York aufgewachsene Sängerin ein unkonventionelles Enfant terrible ist, steht außer Frage. Doch trotz oder gerade wegen ihres schrillen Auftretens stand die 43-Jährige in der Vergangenheit für einige handfeste Prinzipien.

2019 etwa sagte sie ihre Teilnahme an einem Konzert in Saudi-Arabien ab, nachdem eine Frauenrechtsaktivistin in dem Land festgenommen worden war. "Mir ist es wichtig, meine eindeutige Unterstützung von Frauenrechten, der LGBTQ-Community und der Meinungsfreiheit zum Ausdruck zu bringen", sagte sie da noch. Auch mit "Black Lives Matter" zeigte sich Minaj in Form von Spenden solidarisch, nachdem der Afroamerikaner George Floyd in Polizeigewalt ums Leben gekommen war.

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Im MAGA-Lager angekommen: Nicki Minaj (r.) im Gespräch mit Erika Kirk. (Foto: picture alliance / Sipa USA)

In einem Remix des Songs "Black Beatles" von Rae Sremmurds rappte Minaj schon 2016 gegen den damals zu seiner ersten Amtszeit angetretenen US-Präsidenten Donald Trump an: "Insel-Mädchen, Donald Trump will, dass ich nach Hause gehe." An einer anderen Stelle im Text hieß es, sie bete dafür, "dass all meine ausländischen Freunde nicht abgeschoben werden".

"Respekt und Bewunderung"

Umso erstaunlicher dürften für viele die jüngsten Äußerungen Minajs sein, die wie eine 180-Grad-Kehrtwende anmuten. Schon im November übernahm sie in einer Rede bei den Vereinten Nationen Donald Trumps Behauptung, in Nigeria würden Christen einseitig verfolgt, und dankte dem US-Präsidenten für seinen Einsatz gegen den angeblichen Massenmord. Wenig später attackierte sie den demokratischen Gouverneur Kaliforniens, Gavin Newsom, auf X scharf, weil dieser sich für die Unterstützung von Transmenschen im Kindesalter ausgesprochen hatte.

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Im November lobte Minaj Donald Trump bereits in einer Rede vor den Vereinten Nationen. (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Minajs jetziger Auftritt beim Kongress der konservativen Jugendorganisation "Turning Point USA" in Arizona ist aber zweifelsohne das Sahnehäubchen auf ihrem demonstrativen Sinneswandel. Im Gespräch mit Erika Kirk, der Witwe des ermordeten "Turning Point USA"-Gründers Charlie Kirk und der heutigen Geschäftsführerin der Organisation, geriet die Rapperin über Trump und seine Gefolgschaft vollends ins Schwärmen.

"Ich habe größten Respekt und Bewunderung für unseren Präsidenten. Ich weiß nicht, ob er das selbst weiß, aber er hat so vielen Menschen Hoffnung gegeben, dass es eine Chance gibt, die Bösen zu besiegen. Und zu gewinnen - und zwar mit erhobenem Haupt und unversehrter Integrität", erklärte Minaj unter anderem.

"Großartige Vorbilder"

Die Regierung Trump sei "voller Menschen mit Herz und Seele", so die Musikerin. Diese machten sie "stolz". An die "lieben jungen Männer" unter den Zuhörern gerichtet, sagte Minaj: "Ihr habt großartige Vorbilder wie unseren gutaussehenden, schneidigen Präsidenten und wie J.D. Vance, unseren Vizepräsidenten."

Sie "liebe" sowohl Trump als auch Vance, erklärte Minaj. "Sie sind beide mächtige Männer. Klug, stark, all das. Und beide haben die außergewöhnliche Fähigkeit, dass man sich mit ihnen identifizieren kann. Ich kann mich mit ihnen identifizieren. Wenn ich sie sprechen höre, weiß ich, dass sie welche von uns sind", sagte die Rapperin unter dem Jubel des Publikums.

Auch Russell Brand mischt mit

Minaj war nicht die einzige Showbiz-Größe, die bei dem Kongress von "Turning Point USA" zu Gast war. Auch der Comedian Russell Brand, der sich seit geraumer Zeit als Verschwörungserzähler und rechtskonservativer Aktivist hervortut, betrat die Bühne. Brand, der von 2010 bis 2012 mit Katy Perry verheiratet war, nutzte dies für eine politische Spitze.

"Orlando Bloom war okay", sagte der Brite mit Blick auf Perrys ehemaligen Langzeit-Freund, von dem sie sich nach rund neun Jahren Beziehung im Sommer 2025 getrennt hat. "Aber Justin Trudeau … steckt mich nicht in eine Kategorie mit diesem globalistischen Handlanger", ergänzte Brand, Bezug nehmend auf den früheren kanadischen Premierminister, der aktuell mit Perry liiert ist.

Die MAGA-Bewegung rund um Trump und Vance dürften die Worte Minajs und Brands sehr freuen. Allzu viel Unterstützung aus dem Lager der Kunst- und Kulturschaffenden hatte sie schließlich in der Vergangenheit nicht.

Quelle: ntv.de, vpr

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