Als Kind diskriminiert Oliver Masucci erlebte Alltagsrassismus
08.09.2021, 09:32 Uhr
Bald mit "Schachnovelle" im Kino: Oliver Masucci.
(Foto: imago images/Future Image)
Oliver Masucci wächst Ende der 1960er-Jahre in Stuttgart als Sohn eines italienischen Vaters und einer deutschen Mutter auf. Deswegen wird er von anderen oft diskriminiert. Heute steht er der Debatte über eine politisch korrekte Sprache positiv gegenüber.
Oliver Masucci berichtet von seinen Erfahrungen mit Diskriminierung. Als Sohn eines Italieners sei der deutsche Schauspieler schon früh damit in Berührung gekommen. "Ich habe so etwas als Kind jeden Tag gehört. Und zwar nicht ein- oder zweimal am Tag, sondern den ganzen Tag hindurch: Itaker, Spaghetti, Spaghettifresser, Pizzafresser ...", sagt Oliver Masucci in der aktuellen "Playboy"-Oktober-Ausgabe.
Einige der Ausdrücke trafen den heute 52-Jährigen besonders hart, wie er erzählt. "Itaker fand ich richtig schlimm und 'dreckiger Italiener'. Auch, wenn man extra den Namen nicht richtig ausspricht und 'Masucki' statt 'Masutschi' sagt", erklärt der 52-Jährige weiter.
Alltagsrassismus auch von Erwachsenen
Der anhaltenden Debatte über politisch korrekte Sprache steht er entsprechend positiv gegenüber: "Diesen Alltagsrassismus gab es nicht nur unter Kindern, sondern auch von Erwachsenen den Kindern gegenüber. Insofern finde ich das total gut, dass man im Moment gar nicht mehr weiß, was man sagen darf. Dass man darüber mal nachdenkt und dass das geächtet wird von einer Generation, die da einfach keinen Bock mehr drauf hat."
Oliver Masucci ist bekannt aus zahlreichen Produktionen am Theater, für das TV und die Leinwand. Zu sehen war er unter anderem in "Werk ohne Autor" und dem deutschen Netflix-Hit "Dark". Im vergangenen Jahr erschien außerdem Oskar Roehlers "Enfant Terrible", in dem Masucci den Skandal-Filmemacher Rainer Werner Fassbinder spielte. Sein neuer Film "Schachnovelle", der auf der gleichnamigen Novelle von Stefan Zweig basiert, kommt am 23. September ins Kino.
Quelle: ntv.de, nan/spot