"Mittelmäßig gelaufen" Oliver Pocher entschuldigt sich - irgendwie
20.12.2021, 13:45 Uhr
Er hat schon bessere Momente erwischt: Oliver Pocher.
(Foto: imago images/Future Image)
Als er im September bei einem Auftritt in Schleswig-Holstein erst die Corona-Regeln bricht und dann mit der Polizei aneinandergerät, bekleckert sich Oliver Pocher nicht mit Ruhm. Nun zeigt er mit einiger Verspätung Reue. Nun ja, er bemüht sich zumindest.
Oliver Pocher und seine Frau Amira waren selbst an Corona erkrankt. Sie sind auch keine Corona-Leugner, Verschwörungs-Gläubige oder extreme Kritiker der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Umso mehr irritierte ein Auftritt, den Pocher im September bei einem Auftritt im Rahmen eines Konzerts von Pietro Lombardi im schleswig-holsteinischen Hartenholm ablieferte.
Der Comedian missachtete während seines kurzen Gastauftritts die Corona-Auflagen des Veranstalters, zeigte sich danach maximal uneinsichtig und legte sich mit ein paar äußerst besonnen agierenden Polizeibeamten an. Negativ-Schlagzeilen waren ihm daraufhin gewiss. Dennoch glaubte der 43-Jährige auch in den Tagen danach noch, nichts falsch gemacht zu haben.
Seine Frau sah das damals schon anders. Ihr Mann habe sich "hochgradig peinlich" und "wie ein Kampfzwerg" verhalten, räumte Amira Pocher ein. Nun, rund drei Monate nach seinem Fehltritt, zeigt sich auch Oliver Pocher reuig - für seine Verhältnisse zumindest.
"Dann ist es oft zu spät"
In der RTL-Sendung "Die Abrechnung des Jahres", die am Mittwoch um 20.15 Uhr ausgestrahlt wird, tut der Comedian Buße. "Liebe PolizistInnen aus Hartenholm. Ja, dieser Abend im September ist für uns beide nicht besonders gut gelaufen. Ich habe einen Fehler gemacht. Ich hätte vielleicht anders reagieren müssen", sagt Pocher, begleitet von sanfter Klaviermusik. Möglicherweise sei auch sein Abstecher zum Lombardi-Konzert schon grundsätzlich falsch gewesen. "Aber diese Fehler weiß man erst später zu korrigieren. Und dann ist es oft zu spät", erklärt Pocher mit einiger Süffisanz.
Angesichts seiner "emotionalen Laudatio" müsse man aber doch "auch mal vergeben" und einräumen: "Ja, ist halt mittelmäßig gelaufen." Auch diesen Hinweis kann sich Pocher dabei nicht verkneifen: "Trotzdem bedanke ich mich auch an dieser Stelle für über zehn Millionen Views auf Tiktok und 100.000 neue Follower, die Riesenspaß an dieser Nummer hatten."
Ilka Bessin schreitet ein
Während Amira Pocher ins Gesicht geschrieben steht, dass sie bei den Ausführungen ihres Mannes nicht wirklich "Riesenspaß" hat, schreitet die neben Pocher stehende Co-Moderatorin Ilka Bessin, auch bekannt als Cindy aus Marzahn, schließlich ein. Als der Comedian den Beamten von Hartenholm einen aus einem Blaulicht bestehenden Preis symbolisch überreichen will, geht sie dazwischen. "Ich glaube nicht, dass du den übergeben solltest", sagt Bessin und erklärt: "Liebe PolizistInnen, dieser Preis ist für euch."
Schließlich nehmen die Preisträger die Auszeichnung nicht persönlich an. Danach stand ihnen offenbar nicht der Sinn. "Ihr wart noch leicht verärgert. Das kann ich verstehen", lässt Pocher in seiner Ansprache durchblicken. Noch schöner wäre es jedoch gewesen, er hätte seine Entschuldigung ein klein wenig ernsthafter vorgetragen und erkannt, dass die Situation an jenem Abend in Hartenholm nicht für alle gleich "mittelmäßig" gelaufen ist - sondern nur für ihn.
Quelle: ntv.de, vpr