Früherer In-Extremo-Musiker Pfeiffer starb eines natürlichen Todes
28.01.2022, 10:35 Uhr
Boris Pfeiffer war 24 Teil von In Extremo.
(Foto: imago images / osnapix)
Der am Montag im Rahmen einer Demonstration gegen Corona-Maßnahmen verstorbene Musiker Boris Pfeifer erlag offenbar einer natürlichen Todesursache. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilt, erlitt das ehemalige Mitglied von In Extremo einen tödlichen Herzinfarkt.
Der 53-Jährige, der am Montag am Rande einer Demonstration gegen die Corona-Politik in Wandlitz (Brandenburg) zusammengebrochen war, starb danach eines natürlichen Todes. Dies habe die von der Staatsanwaltschaft angeordnete Obduktion ergeben, teilte das Polizeipräsidium Brandenburg mit. Bei dem Mann handelte es sich um den Musiker Boris Pfeiffer. Der 53-Jährige war langjähriges Mitglied der Mittelalter-Rockband In Extremo.
Der 53-Jährige hatte nach Angaben der Polizei am Montagabend bei der Demonstration eine Polizeikette durchbrechen wollen. Polizisten stoppten ihn und stellten seine Personalien fest. Danach habe er seinen Weg fortsetzen können. Kurz darauf sei der Mann auf dem Weg zu seinem Auto zusammengebrochen, sagte eine Polizeisprecherin. Er starb wenig später im Krankenhaus. "Die Obduktion hat ergeben: Er starb an einem rezidivierenden Herzmuskelinfarkt", sagt Staatsanwältin Carola Ochs der Berliner Zeitung "B.Z." gesagt. Demnach hatte Pfeiffer bereits zuvor mindestens einmal einen Infarkt erlitten.
Nach den bisherigen Erkenntnissen habe die Polizei keine unverhältnismäßige Gewalt eingesetzt, hieß es in der Mitteilung des Präsidiums. Bei der Internetwache der Polizei Berlin sei eine Strafanzeige gegen die Polizei zu diesem Sachverhalt eingegangen. Diese sei zur weiteren Bearbeitung an das Fachkommissariat Amtsdelikte des Brandenburger Landeskriminalamts weitergeleitet worden. Der "Tagesspiegel" berichtete, dass die Nachricht von Pfeiffers Tod in sozialen Medien kursierte und in der Szene der Corona-Leugner zahlreiche Spekulationen und Falschmeldungen rund um den Todesfall kursierten.
Vier Nummer-eins-Alben
Pfeiffer war 24 Jahre lang Mitglied von In Extremo, einer der erfolgreichsten deutschen Bands der vergangenen Jahre. Mit Pfeiffer, der Dudelsack und mehrere weitere Instrumente spielte, feierte die Band vier Nummer-Eins-Platzierungen in den deutschen Albumcharts. Im Mai vergangenen Jahres hatten sich der Musiker und die Band getrennt. Die Band schrieb damals in einer Stellungnahme, "Boris 'Yellow Pfeiffer' hat sich dazu entschlossen, andere Wege zu gehen und wird ab sofort nicht mehr Teil der Band sein. Über die vielen Jahre der Zusammenarbeit verändern sich Lebensumstände, Sichtweisen und Prioritäten".
Nun mussten In Extremo den Tod des langjährigen Weggefährten verkünden: "Bestürzt und mit Bedauern haben wir vom Tod unseres langjährigen Weggefährten Boris erfahren. 24 Jahre gemeinsam auf der Bühne waren mehr als nur ein Moment. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie! Wir hoffen, dass es Dir gut geht, wo Du jetzt bist!" Auch wenn Pfeiffer nicht mehr Teil der Band war, hatte die Nachricht vom Tod des Musikers für Bestürzung in der Fanszene und darüber hinaus gesorgt.
Quelle: ntv.de, tre/dpa