Keine royalen Aufpasser mehr Prinz Harry verliert Gerichtsprozess um Polizeischutz
28.02.2024, 16:32 Uhr Artikel anhören
Prinz Harry hat seinen Rechtsstreit um seine Sicherheitsvorkehrungen verloren. In Zukunft soll er also bei Besuchen in Großbritannien nicht denselben Schutz erhalten, wie seine royalen Familienmitglieder.
(Foto: picture alliance/dpa/PA Wire)
Vor vier Jahren ziehen Prinz Harry und seine Familie in die USA, weil sie sich in Großbritannien aufgrund der grenzüberschreitenden Boulevardpresse nicht sicher fühlen. Kurz danach entscheidet ein Gericht, dass ihnen dort kein umfangreicher Personenschutz mehr zusteht. Der Prinz reicht Klage ein - und verliert.
Prinz Harry hat einen Rechtsstreit gegen das britische Innenministerium verloren, in dem es um seinen Polizeischutz im Vereinigten Königreich ging. Der Londoner High Court urteilte zugunsten des Innenministeriums. Der jüngere Sohn von König Charles III. kündigte Berufung an.
Im Kern ging es darum, ob der in den USA lebende Harry ein Anrecht auf dieselben Schutzmaßnahmen hat wie der Rest der königlichen Familie, wenn er in seine alte Heimat Großbritannien reist. Der Prinz wollte eine Entscheidung des zuständigen Ausschusses aufheben lassen. Dieser hatte im Februar 2020 Harrys Sicherheitsstatus herabgestuft, nachdem er seine royalen Pflichten niedergelegt hatte und umgezogen war. Demnach sollte ihm bei Besuchen in Großbritannien nur ein geringes Maß an öffentlich finanzierter Sicherheit zustehen.
Behandlung des Prinzen sei "ungesetzlich und unfair"
Harrys Anwälte hatten bereits im Dezember vor Gericht gesagt, die Behandlung des 39-Jährigen sei "ungesetzlich und unfair". Sie warnten vor den "Auswirkungen auf das Ansehen des Vereinigten Königreichs", sollte der Herzog von Sussex angegriffen werden.
Eine Anwältin des Prinzen hatte dem Executive Committee for the Protection of Royalty and Public Figures vorgeworfen, es habe seine Entscheidung, dem Fünften der britischen Thronfolge einen geringeren Schutz zu gewähren, auf Grundlage einer unzureichenden Sicherheitsanalyse getroffen. Dadurch seien auch Harrys Kinder in Großbritannien nicht ausreichend geschützt. Er wolle aber, dass sich Prinz Archie und Prinzessin Lilibet dort genauso zu Hause fühlten wie in den USA.
Sicherheitsmaßnahmen sollen je nach Situation abgewägt werden
Das Innenministerium erklärte hingegen, die Sicherheitsvorkehrungen für Harry sollten "von Fall zu Fall" geprüft werden. Der High Court in London urteilte nun, dass die ursprüngliche Entscheidung weder rechtswidrig noch "irrational" sei und keine verfahrenstechnische Ungerechtigkeit vorliege. Das "maßgeschneiderte" Verfahren für Prinzen sei "rechtlich einwandfrei".
Der Richter merkte zudem an, dass der Aufgabenbereich des Ausschusses in fast allen Fällen in Großbritannien ansässige Personen betrifft. Da Harry und seine Familie in den USA wohnten, passten der Herzog und die Herzogin von Sussex "nicht ohne Weiteres in diesen Rahmen".
Harry hatte sich mit seiner Frau Herzogin Meghan vor Jahren aus dem Königshaus zurückgezogen. Als ein Grund gilt der Umgang der britischen Boulevardpresse mit Meghan. Das Verfahren ist eines von mehreren, das Harry vor britischen Gerichten führt. Dazu gehören drei Klagen gegen Verlage wegen illegaler Informationsbeschaffung. Harry sowie weitere Prominente werfen den Medien unter anderem vor, ihre Mailboxen unerlaubt abgehört zu haben.
Quelle: ntv.de, mes/dpa/spot