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Todesdrama am "Rust"-Set Quentin Tarantino gibt Alec Baldwin Mitschuld

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Mit Waffen am Set kennt er sich aus - in seinen Filmen wird stets viel geballert: Quentin Tarantino.

Mit Waffen am Set kennt er sich aus - in seinen Filmen wird stets viel geballert: Quentin Tarantino.

(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)

Der Prozess gegen Alec Baldwin, der am Set des Westerns "Rust" versehentlich eine Kamerafrau erschossen hat, wurde eingestellt. Doch ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Das findet auch Kultregisseur Quentin Tarantino, der den Schauspieler nicht komplett aus der Verantwortung entlässt.

Strafrechtlich hat Alec Baldwin wegen des tödlichen Schusses am Set des Westerns "Rust", dem Kamerafrau Halyna Hutchins zum Opfer fiel, nichts mehr zu befürchten. Im Juli wurde der Prozess gegen den Schauspieler, in dessen Requisitenpistole sich scharfe Munition befunden hatte, überraschend eingestellt. Grund dafür war jedoch nicht die erwiesene Unschuld Baldwins, sondern der Umstand, dass der Verteidigung Beweismittel vorenthalten worden waren.

Kein Geringerer als Kultregisseur Quentin Tarantino hat nun zum Ausdruck gebracht, dass er Baldwin nicht so leicht aus der Verantwortung entlassen will. So äußerte sich der 61-Jährige jetzt im Podcast "Club Random" von Komiker Bill Maher zu den Geschehnissen am "Rust"-Set.

Als Maher erklärte, er halte es für "Schwachsinn", dass Baldwin der Prozess gemacht wurde, stimmte ihm Tarantino zunächst teilweise zu. "Der Waffenmeister ist zu 90 Prozent für alles verantwortlich, was mit der Waffe geschieht". Aber der Regisseur schränkte zugleich ein: "Der Schauspieler ist zu 10 Prozent verantwortlich".

"Partner in der Verantwortung"

Immerhin handle es ich um eine potenziell tödliche Waffe, gab Tarantino zu bedenken. "Sie sind bis zu einem gewissen Grad Partner in der Verantwortung", erklärte der Regisseur, in dessen Filmen Schusswaffen im großen Stil zum Einsatz kommen.

Damit stellt sich Tarantino auch gegen die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA. Die hatte in einem Statement die Schuld von Darstellern in solchen Fällen auf null Prozent taxiert. "Die Aufgabe eines Schauspielers ist es nicht, ein Schusswaffen- oder Waffenexperte zu sein", hieß es in einer Erklärung der Organisation vom Januar 2024. Und weiter: "Schusswaffen werden für den Einsatz am Set unter der Anleitung mehrerer Experten bereitgestellt, die direkt für den sicheren und korrekten Umgang mit der Waffe verantwortlich sind."

Die Waffenmeisterin bei "Rust", Hannah Gutierrez-Reed, wurde wegen fahrlässiger Tötung zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt. Baldwin hingegen kann nach der Einstellung seines Verfahrens nicht mehr in einem Strafprozess belangt werden. Die Familie von Halyna Hutchins will den Schauspieler aber in einem Zivilprozess weiter vor Gericht bringen.

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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