Für Merz soll sich nichts drehen Rapper Soho Bani droht CDU mit Klage
28.10.2024, 17:12 Uhr Artikel anhören
Weist die Junge Union zurecht: Soho Bani.
(Foto: picture alliance / HMB Media/ Markus Koeller)
Soho Bani ist offenbar kein Fan von Friederich Merz. Jedenfalls passt es ihm so gar nicht, dass der CDU-Kanzlerkandidat beim Deutschlandtag der Jungen Union mit seinem Song "Zeit, dass sich was dreht" begrüßt wurde. Im Wiederholungsfall werde er rechtliche Schritte einleiten, erklärt der Sänger.
Immer wieder greifen Parteien bei ihren Veranstaltungen auf Songs zurück, ohne die Interpretinnen und Interpreten um Erlaubnis zu fragen. Und immer wieder sorgt das für Zoff. So nun auch nach dem Deutschlandtag der Jungen Union in Halle.
Die Nachwuchsorganisation von CDU und CSU wollte dem Kanzlerkandidaten Friederich Merz offenbar einen besonders beschwingten Empfang bereiten. Deshalb ließ sie den Song "Zeit, dass sich was dreht" von Rapper Soho Bani erklingen, als der Parteivorsitzende der Christdemokraten die Bühne betrat. Dem Musiker, der mit bürgerlichem Namen Felix von Heymann heißt und das ursprünglich von Herbert Grönemeyer stammende Lied zur Fußball-Europameisterschaft 2024 neu aufgenommen hatte, ging das jedoch offenbar ordentlich gegen den Strich.
In einer Instagram-Story wandte sich Soho Bani gegen die Verwendung seiner Musik durch die Junge Union. Der 25-Jährige teilte einen Clip, der den Einlauf von Friedrich Merz beim Deutschlandtag dokumentierte. Während "Zeit, dass sich was dreht" zu hören war, klatschten etliche Anwesende im Takt mit. "Wenn ihr weiter meinen Song auf Friedrich Merz' Veranstaltungen benutzt, werde ich rechtliche Schritte einleiten", zeigte sich Soho Bani alles andere als erfreut darüber.
Auch Trump hat Ärger mit Musikern
Der Song "Zeit, dass sich was dreht" wurde einst von Grönemeyer und dem Duo Amadou & Mariam zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 veröffentlicht. Das Lied wurde zu einer Hymne des "Sommermärchens". Für die ebenfalls in Deutschland ausgetragene Heim-EM 2024 veröffentlichte Soho Bani dann im Februar dieses Jahres eine Neuinterpretation. Der Song belegte vier Wochen lang die Spitze der deutschen Singlecharts.
Dass Musiker ihre Hits nicht für politische Zwecke zur Verfügung stellen wollen, ist nicht neu. Zuletzt gab es in dieser Hinsicht häufiger auch Schlagzeilen rund um Donald Trump und den US-Wahlkampf. So sprachen sich etwa die schwedischen Superstars ABBA, Sängerin Céline Dion und die Rockband Foo Fighters gegen das Spielen ihrer Songs bei Trump-Veranstaltungen aus.
Quelle: ntv.de, vpr/spot