Trauer nach "Mörtels" Tod "Mein Lebensmensch" - Lugners Liebste nehmen Abschied
12.08.2024, 14:07 Uhr Artikel anhören
Ex-Partnerinnen und Politiker trauern um Richard "Mörtel" Lugner.
(Foto: picture alliance/dpa/APA)
Bauunternehmer Richard Lugner stirbt mit 91 Jahren. Neben österreichischen Politikern, die sich öffentlich von einem "Wiener Original" verabschieden, melden sich auch die ersten Ex-Partnerinnen von "Mörtel" zu Wort. Unter ihre Trauer mischt sich hier und da auch Reue.
Lugners fünfte Ehefrau ist "in Schockstarre" seit sie vom Tod ihres Ex-Mannes erfahren hat, wie sie RTL in einem Zoom-Interview erzählt. 2014 hatte Richard Lugner die 57 Jahre jüngere Catherine "Cathy" Schmitz geheiratet, die er "Spatzi" nannte. Die Ehe hielt nur zwei Jahre und "Mörtels" abschließendes Fazit fiel gnadenlos aus: "Sie war mein größter Flop." Dass die beiden nicht im Guten auseinandergegangen sind und sich bis zu seinem Tod nicht versöhnt haben, schmerzt Cathy Lugner jetzt nach seinem Tod: "Ich bin sehr traurig, dass wir das Kriegsbeil nicht begraben konnten, das hätte ich mir gewünscht."
Auch, wenn sie und "Mörtel" nicht so lange zusammen waren, "wie man es sich vielleicht gewünscht hätte", sei der Bauunternehmer doch ein Mensch gewesen, der ihr Leben "sehr geprägt" habe, so Cathy Lugner gegenüber RTL. Er sei auch ein Vaterersatz für ihre Tochter gewesen, die er mit etwa fünf Jahren kennengelernt habe. "Natürlich ist es auch ein Teil ihres Lebens gewesen. Und wenn wir nach Wien gefahren sind, um Freunde zu besuchen, hat sie oft gefragt: 'Mama, können wir Richard besuchen?'", erklärt die heute 34-jährige Ex von Lugner. Seit der Scheidung hätten sie und der Verstorbene nur sporadisch Kontakt gehabt und dann leider auch viel gestritten.
Bei Instagram schlägt Cathy Lugner versöhnliche Töne an. Zu einem Bild mit "Mörtel" aus besseren Tagen schreibt sie: "Richard, du schienst auch für mich unsterblich zu sein. Dein Engagement, deine Willenskraft, dein Mut waren inspirierend und ansteckend. Ich danke dir von Herzen für die tolle Zeit an deiner Seite, für alles, was du mich über das Leben gelehrt hast."Auch Lugners Ex-Frau Christina "Mausi" Lugner, mit der er 16 Jahre verheiratet war, ist geschockt vom Tod ihres Ex-Mannes. Sie habe gestern noch mit ihm telefoniert, erklärte sie RTL gegenüber. Er sei ihr "großes Vorbild und ihr Lebensmensch" gewesen, dem sie viel zu verdanken habe: "Ruhe in Frieden lieber Richard, du hinterlässt eine große Lücke, wir vermissen dich unendlich." Das Paar hat eine gemeinsame Tochter, der Christina Lugner nun beistehen wolle.
"Deine Loge ist jetzt im Himmel"
Nicht nur in "Mörtels" privatem Umfeld ist die Trauer um den umtriebigen Bauunternehmer, der jedes Jahr den Wiener Opernball mit einer anderen weiblichen Promi-Begleitung weltweit in die Schlagzeilen brachte, groß. Mehrere österreichische Politiker meldeten sich nach Lugners Tod bereits in den Medien zu Wort und drückten ihre Anteilnahme aus. "Deine Loge ist jetzt im Himmel", schrieb Nationalratspräsident Norbert Hofer bei X.
"Richard Lugner war nicht nur ein herausragender Unternehmer und eine schillernde Persönlichkeit, sondern vor allem ein Mensch mit einem großen Herzen. Sein Engagement, seine Energie und sein unerschütterlicher Glaube an das Gute im Menschen hat viele Menschen erreicht", erklärte Hofer gegenüber Heute.at. Der Verstorbene sei ein "unverwechselbares Original, ein Stück Wiener Kulturgeschichte" gewesen.
Lugner war schon "zu Lebzeiten eine Legende"
FPÖ-Chef Herbert Kickl meldete sich bei Instagram zu Wort, wo er schrieb: "Richard Lugner war schon zu Lebzeiten eine Legende. Mit beispiellosem wirtschaftlichem Geschick hat er Großes geschaffen und aufgebaut. Den Opernball als internationales Aushängeschild für Österreich hat er alljährlich mit berühmten Gästen aus der ganzen Welt aufgewertet. Mit Richard Lugner verliert Österreich nicht nur einen großen Unternehmer, der etwa mit seiner Lugner-City wirklich Großes erschaffen hat, sondern vor allem auch einen Menschen, der mit seiner unerschöpflichen Energie und Lebensfreude vielen ein Vorbild war. Wir werden ihn vermissen."
Quelle: ntv.de, csp