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In Pariser Haus gefunden Sängerin und Schauspielerin Jane Birkin gestorben

Der Pony und die großen Kulleraugen waren die Markenzeichen des talentierten It-Girls Jane Birkin.

Der Pony und die großen Kulleraugen waren die Markenzeichen des talentierten It-Girls Jane Birkin.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Jane Birkin ist mit 76 Jahren gestorben. Das berichtet die Paris Stadtverwaltung. Mit ihrer großen Liebe Serge Gainsbourg säuselte sie einst "Je t'aime … moi non plus", sie war das It-Girl der 60er und feierte mit "Blow Up" und "Der Swimmingpool" internationale Kinoerfolge.

Die britisch-französische Sängerin und Schauspielerin Jane Birkin ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Wie Stadtverwaltung der französischen Metropole Paris bestätigte, wurde Birkin am Sonntag leblos in ihrem Zuhause in Paris gefunden. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nannte sie eine "französische Ikone". Mit ihren Schlaghosen, Minikleidern und dem verwuschelten Pony wurde Birkin zum It-Girl der 70er Jahre. Das Luxusmodehaus Hermès benannte 1984 ein Taschenmodell nach der Stilikone. Neben der Musik war die Schauspielerei die zweite große Leidenschaft Birkins, die in etwa 70 Filmen mitwirkte. Sie arbeitete mit Regisseuren wie Jean-Luc Godard, James Ivory und Agnès Varda. Sie hinterlässt ihre zwei Töchter Charlotte Gainsbourg und Lou Doillon.

Im März dieses Jahres hatte Birkin bereits wegen "gesundheitlicher Probleme" mehrere Konzerte absagen müssen, darunter auch drei Deutschlandkonzerte. In den vergangenen Jahren hatte Birkin immer wieder gesundheitliche Probleme. In ihrer 2018 erschienenen Biografie spricht sie offen von ihrem Kampf gegen Leukämie. Im September 2021 musste sie wegen eines leichten Hirnschlags ihre Teilnahme am Filmfestival in Deauville absagen.

Jane Birkin wurde 1946 in London geboren, wanderte aber Ende der 60er-Jahre nach Frankreich aus. Nach ihrer ersten Ehe mit dem Komponisten John Barry lernte sie den französischen Musiker und Schauspieler Serge Gainsbourg bei Dreharbeiten kennen. Zusammen wurden sie ein ikonisches Liebespaar. 1969 katapultierte sie das Duett "Je t'aime… moi non plus" an die Spitze der Charts. Die säuselnden Stimmen und der darin angedeutete Orgasmus sorgte für einen Aufschrei bei Moralisten. Sogar die vatikanische Zeitung "Osservatore Romano" empörte sich. Manche Radiosender setzten den provokant vorgetragenen Titel eine Zeitlang auf den Index, unter ihnen auch die britische BBC.

1971 später kam ihre gemeinsame Tochter, die Schauspielerin Charlotte Gainsbourg, auf die Welt. Die Ehe ging nach über zehn Jahren in die Brüche. Trotz der Trennung sangen beide gemeinsam weiter. Zusammen mit Gainsbourg feierte Jane Birkin einige ihrer größten Erfolge, darunter "La danseuse", ein weiteres erotisches Lied, und "Melody Nelson". Auch nach ihrer Trennung im Jahr 1980 komponierte Gainsbourg weiter Songs für Birkin, auch als sie längst mit dem Regisseur Jacques Doillon liiert war. Als Birkin 1987 ihr erstes Solokonzert in Pariser Konzertsaal Bataclan gab, war ihr früherer Lebensgefährte im Publikum.

Gewann für "Blow Up" die Goldene Palme

Aber auch als Schauspielerin machte Jane Birkin von sich reden. Die Wahlfranzösin wirkte in über 50 Filmen mit. Mit der Rolle als Fotomodel in Michelangelo Antonionis Film "Blow Up" bekam sie 1967 bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme. Nur ein Jahr später spielte sie in dem Kultstreifen "Der Swimmingpool" (La Piscine) neben Romy Schneider und Alain Delon. 1978 und 1982 spielte sie in den beiden Kultverfilmungen der Agatha-Christie-Romane "Tod auf dem Nil" und "Das Böse unter der Sonne" an der Seite von Peter Ustinov und David Niven.

Die französische Modemarke Hermès benannte nach der Schauspielerin auch eine Handtasche. Das zeitlose Modell ist bis heute ein Kassenschlager und kann bis zu 150.000 US-Dollar kosten. Außerdem gibt es lange Wartezeiten, um überhaupt eines der exklusiven Stücke zu bekommen.

Quelle: ntv.de, ysc/jwu/AFP/dpa

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