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Nach vernichtender Kritik Salt Bae schließt "schlechtestes Restaurant in NYC"

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Diese Geste brachte dem Starkoch mehr als 52 Millionen Follower auf Instagram.

Diese Geste brachte dem Starkoch mehr als 52 Millionen Follower auf Instagram.

(Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP)

Diebstahl, Sexismus und viel Salz: Die Eröffnung seiner Burgerfiliale in New York verläuft für den Starkoch Nusret Gökçe nicht ohne Schwierigkeiten. Nach einer langen Reihe von Vorwürfen und wenig überzeugender Kulinarik schließt "Salt Bae Burger" nun seine Pforten in New York.

Drei Jahre, nachdem es zum "Schlechtesten Restaurant in NYC" erklärt wurde, schließt "Salt Bae Burger" in Manhattan seine Türen. Wie mehrere internationale Medien berichten, soll das Lokal nach zahlreichen Kontroversen und teils vernichtenden Kritiken bereits vergangenen Monat den Betrieb eingestellt haben.

Nusret Gökçe, Gründer von "Salt Bae Burger" und unter dem gleichnamigen Spitznamen bekannt, erlangte im Jahr 2017 mit einem Video internationale Berühmtheit. Auf Instagram präsentierte sich der türkische Starkoch und Metzger dabei, wie er theatralisch Salzflocken von seinem Unterarm auf seine Gerichte schleuderte - das Video ging viral. Wie die britische Tageszeitung "The Guardian" berichtet, brachten die Salzkristalle dem Unternehmer mehr als 52 Millionen Follower auf Instagram. Mittlerweile hat Gökçe eine internationale Kette von Nusr-Et Steakhäusern mit mehr als 20 Standorten aufgebaut.

Im Jahr 2020, kurz bevor New York im Lockdown verschwand, eröffnete Gökçe seine Salt-Bae-Filiale in der Park Avenue in Big Apple. Der Start verlief nicht ohne Kontroversen. Wie "The Guardian" weiter berichtet, wurde das Lokal mit dem Vorwurf des Sexismus konfrontiert, weil ein kostenloser "Damen-Burger" mit rosa Brötchen in Vorspeisengröße nur für Frauen angeboten wurde. Man habe den Damen ein Kompliment machen wollen, die Aktion sei in Dubai gut angekommen, hieß es von der Geschäftsführung.

"Salt Bae Burger" lockte Kunden mit einem goldenen 99-Dollar-Milchshake und einem mit Goldfolie ummantelten 100-Dollar-Burger. Das Ambiente sorgte zudem für immense Verwirrung. Eater-Kritiker Robert Sietsema beschrieb den Laden mit den Worten: "Es hatte den Charme eines Flugzeughangars".

Sexuelle Belästigung und Lohndiebstahl

Das Urteil von Scott Lynch, einem Kritiker für Gothamist, war noch deutlicher ausgefallen. Er habe "vor ein paar Wochen die unglückliche Gelegenheit gehabt, mehrere traurige Portionen Krankenhausessen zu essen, und alles, was ich bei Salt Bae hatte, war noch schlimmer", sagte er. Die Speisekarte, so schrieb er, sei wie ein Grabstein in Metall eingerahmt, "der offenbar den Tod von allem, was am Essen angenehm ist, markiert".

Der preiswerte Wet Burger, so hatte Lynch hinzugefügt, sei "eigentlich nur eine magere Fleischscheibe, die in einem durchweichten, unangenehm süßen Brötchen sitzt. Außerdem ist er winzig, aber mehr als einen Bissen kann man sowieso nicht essen". Lynch bezeichnete "Salt Bae Burger" als das schlechteste Restaurant der Stadt.

Zudem wurde das Unternehmen, das hinter den Nusr-Et-Restaurants steht, vor der Eröffnung von "Salt Bae Burger" mit mehreren Klagen konfrontiert. Laut Bericht des US-amerikanischen Unternehmens "Business Insider" reichten die Vorwürfe von sexueller Belästigung bis hin zu Lohndiebstahl.

Die Ära des umstrittenen Restaurants ist nun vorüber. Doch Salt Bae selbst sieht sich ohnehin nicht als Metzger oder Restaurantbesitzer. Er betrachte seine Arbeit als Kunst, er mache eben Kunst aus Fleisch, hatte er einst gegenüber der New York Times verkündet - vielleicht wiegt der Verlust seiner New Yorker Filiale dann gar nicht so schwer.

Quelle: ntv.de, lno

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