Heute ist sie froh darüberPatrice Aminati reagierte "naiv" auf Krebsdiagnose

2023 macht Patrice Aminati öffentlich, dass bei ihr schwarzer Hautkrebs diagnostiziert wurde. Ihr Arzt will sie damals sofort in die Klinik einweisen. Ihre erste Reaktion darauf amüsiert sie rückblickend.
Wie reagiert jemand, dem ein Arzt sagt: "Sie haben Krebs"? Patrice Aminati weiß, wie sich das anfühlt. Bei der Frau von Moderator Daniel Aminati wird vor zweieinhalb Jahren schwarzer Hautkrebs diagnostiziert. Knapp ein halbes Jahr zuvor war die heute 30-Jährige erstmals Mutter geworden.
Ihrer Tochter und dem Familienalltag galt dann auch Aminatis erster Gedanke, als sie die Schockdiagnose erhielt. Im Gespräch mit Ricardo Lange, einem Intensivpfleger, der auf seinem Social-Media-Account "Echte Einblicke in Pflege & Klinik" verspricht, erinnert sich die junge Mutter noch genau an diesen Moment. Der Hautarzt sagte zu ihr: "Ich habe die Biopsie eingeschickt, es ist schwarzer Hautkrebs. Sie müssen jetzt gleich ins Krankenhaus." Aminatis Reaktion fiel anders aus, als vielleicht erwartet. Sie habe zuerst gedacht: "Oh, nee. Ich habe eine Waschmaschine laufen. Der Geschirrspüler ist gleich durch. Ich habe ein kleines Kind. Das passt gar nicht." Dass der Arzt sie sofort einweisen wollte, habe sie in diesem Moment einfach nur als "schlechtes Zeitmanagement" empfunden. Darüber muss sie rückblickend im Gespräch mit Lange selbst lachen.
Eine Erklärung für ihre ungewöhnlich entspannte Reaktion liefert sie allerdings direkt nach. Sie habe einfach gar nicht verstanden, was diese Diagnose bedeutet und wie "knüppelhart" es für sie noch werden wird. Heute ist sie darüber aber froh, wie sie sagt: "Gott sei Dank wusste ich es noch nicht!" Manchmal sei es besser, "naiv" zu sein und noch nicht zu wissen, was auf einen zukommt, findet Aminati.
"Eine lange Reihe von Bestrahlungen und Therapien haben mich viel Kraft gekostet - fast mehr, als ich habe", hatte die Moderatorin im Oktober bei Instagram die vergangenen zwei Jahre zusammengefasst. Ihr Krebs, der zwischenzeitlich gestreut und Metastasen in der Lunge gebildet hatte, ist im Stadium vier und nicht mehr heilbar. Aminati wird palliativ behandelt.
"Leben! Den vollen Fokus aufs Leben setzen!"
Im Gespräch mit Lange sinniert sie darüber, woran man eigentlich genau stirbt, wenn man so lang gegen den Krebs kämpft. Sie glaubt, an "unfassbarer" Erschöpfung. "Ich kann nur für mich sprechen, aber irgendwann war ich lebensmüde und habe gedacht: 'Ich kann nicht weiterkämpfen'." Nach zweieinhalb Jahren sei sie oft an dem Punkt, an dem sie denke, nicht mehr zu können.
Trotzdem will sie allen Krebspatienten und -patientinnen Mut machen, Momente zu genießen, in denen sie sich fit fühlen. Sie habe den Eindruck, mehr zu "gesunden", wenn sie sich am Leben "festhalten" könne. Die Opferrolle der Palliativpatientin wolle sie nicht einnehmen. Dazu gehöre es, weiter Verantwortung zu übernehmen, ob nun für das eigene Kind, ein Haustier oder die "ältere Nachbarin". Und Gedanken wie "Jetzt nochmal einen neuen Pullover kaufen? Das lohnt sich doch gar nicht mehr" gar nicht zuzulassen. Stattdessen lautet Aminatis Devise: "Leben! Den vollen Fokus aufs Leben setzen!"