Gewalt gegen Ex-Freundin Sean "Diddy" Combs muss Schlüssel zu New York zurückgeben
15.06.2024, 23:27 Uhr Artikel anhören
Die Ehrung seiner Heimatstadt New York ist Combs wieder los.
(Foto: IMAGO/Cover-Images)
Als der New Yorker Bürgermeister Sean "Diddy" Combs im vergangenen September einen symbolischen Schlüssel zur Stadt überreicht, bezeichnet er den Musiker noch scherzhaft als "Bad Boy". Wie "bad" der Geehrte tatsächlich ist, kommt wenig später an die Öffentlichkeit. Der Bürgermeister fordert die Ehrung zurück.
Der US-Musiker Sean "Diddy" Combs hat wegen eines Videos, in dem er offensichtlich seine Ex-Freundin angriff, einen Goldenen Schlüssel der Stadt New York zurückgeben müssen. Am 4. Juni habe Bürgermeister Eric Adams den früher auch als "P. Diddy" ("I'll be Missing You") bekannten Musiker um die Herausgabe der symbolischen Anerkennung gebeten. Am 10. Juni sei der Schlüssel wieder bei der Stadt eingetroffen, bestätigte nun ein Sprecher des Bürgermeisters.
Adams hatte dem gebürtigen New Yorker Combs den Schlüssel erst im vergangenen September überreicht, am selben Tag, als der Musiker sein erstes Studioalbum seit 17 Jahren veröffentlicht hatte. "Der 'Bad Boy' der Unterhaltung bekommt den Schlüssel zur Stadt vom 'Bad Boy' der Politik", sagte Adams damals bei der Verleihung auf dem New Yorker Times Square.
Nur zwei Monate später machte Combs frühere Lebensgefährtin Cassie Ventura öffentlich, dass dieser sie im Laufe ihrer langjährigen Beziehung misshandelt habe. Mitte Mai veröffentlichte der US-Sender CNN ein Video aus dem Jahr 2016, auf dem zu sehen ist, wie mutmaßlich Combs Ventura in einem Hotelflur malträtiert. "Wie viele andere auch haben mich die jüngsten Videoaufnahmen von Sean "Diddy" Combs, auf denen er seine damalige Partnerin angegriffen hat, tief beunruhigt", heißt es in Adams' Brief. "Ich verurteile dieses Handeln aufs Schärfste und bin solidarisch mit allen Überlebenden von häuslicher und geschlechterbasierter Gewalt."
Der 54-jährige Combs hatte daraufhin öffentlich um Entschuldigung gebeten. Ventura und Combs waren ab 2007 gut zehn Jahre lang mit Unterbrechungen miteinander liiert und arbeiteten während dieser Zeit auch zusammen. Im vergangenen November warf die Sängerin dem Musiker in einer Zivilklage unter anderem sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, Einschüchterung und körperliche Gewalt während ihrer langjährigen Beziehung vor. Es kam nicht zu einem Prozess, sondern zu einem Vergleich. Combs wies die Vorwürfe zurück. Nach Ventura klagten auch weitere Frauen gegen Combs. Unter anderem wirft das ehemalige Model Crystal McKinney dem Musiker vor, sie im Jahr 2003 mit Drogen betäubt und anschließend vergewaltigt zu haben.
Quelle: ntv.de, ino/dpa