Sofia Coppolas Film "Priscilla" So umgehen Stars den Schauspielstreik
24.08.2023, 05:37 Uhr Artikel anhören
Priscilla Presleys Buch "Elvis and Me" wird verfilmt und soll im September Premiere feiern.
(Foto: AP)
Die streikende US-Schauspielgewerkschaft legt derzeit ganz Hollywood lahm. Doch beim Biopic "Priscilla" von "Lost in Translation"-Regisseurin Sofia Coppola gelten anderen Regeln. Warum einige Filme bevorzugt behandelt werden.
Große Hollywood-Produktionen sind derzeit vom Doppelstreik der Autoren und Schauspieler lahmgelegt. Der anhaltende Arbeitskampf in der Traumfabrik hat bereits für etliche Verschiebungen kommender Kino-Veröffentlichungen gesorgt. Denn die Mitglieder der Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA dürften während des Streiks auch nicht für Werke, in denen sie mitgewirkt haben, die Werbetrommel rühren.
So ist etwa der Kinostart der Dreiecks-Liebesgeschiche "Challengers" mit Superstar Zendaya in der Hauptrolle vom September dieses Jahres auf den April 2024 verschoben worden. Ursprünglich sollte das Werk von "Call Me by Your Name"-Regisseur Luca Guadagnino die diesjährigen Filmfestspiele von Venedig eröffnen. Doch das produzierende Studio MGM, das hinter dem Film steckt, befürchtete wohl, dass "Challengers" ohne die Präsenz der 26-jährigen Schauspielerin am Lido zu wenig Aufmerksamkeit erhalten würde.
Sofia Coppolas "Priscilla" erhält Interimsvereinbarung
Ganz anders stellt sich die Lage bei Sofia Coppolas kommenden Biopic "Priscilla" über Elvis Presleys Ehefrau Priscilla Presley dar. Von der Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA erhielt der auf Priscilla Presleys Autobiografie "Elvis and Me" (1985) basierende Film laut "Deadline" eine sogenannte Interimsvereinbarung, die es theoretisch erlaubt, dass die Stars und SAG-AFTRA-Mitglieder Jacob Elordi ("Euphoria", 26) und Cailee Spaeny ("Mare of Easttown", 25) nach Venedig reisen, um ihr Werk dort zu bewerben.
Der Grund dafür ist denkbar simpel. Hinter "Priscilla" steckt die Independent-Filmproduktionsfirma A24. Die ist dem US-Portal "Cinemablend" zufolge nicht Mitglied der Produzentenvereinigung AMPTP, mit der die Schauspielgewerkschaft den derzeit laufenden Arbeitskampf austrägt. Zudem wurde der Film von der Produktionsfirma TCB Productions Canada in Kanada gedreht. Aufgrund der Ausnahmegenehmigung werden laut Informationen von "Deadline" möglicherweise nicht nur Regisseurin und Drehbuchautorin Sofia Coppola und Elvis Presleys 78-jährige Ex-Frau Priscilla Presley in Venedig erscheinen, sondern eben auch die beiden Hauptdarsteller, die sich eigentlich im Streik befinden.
"Priscilla" wird am 4. September beim Filmfestival von Venedig seine Weltpremiere feiern. Im Anschluss wird der Film am 27. Oktober 2023 in den US-Kinos veröffentlicht. Ein deutscher Starttermin steht gegenwärtig noch nicht fest. Coppola erzählt in ihrem Werk die Liebesgeschichte von Elvis und Priscilla Presley.
Quelle: ntv.de, mau/spot