Unterhaltung

Kehrtwende nach Hacker-Drohung Sony will "The Interview" doch zeigen

Erst abgesagt, jetzt wieder angekündigt: "The Interview".

Erst abgesagt, jetzt wieder angekündigt: "The Interview".

(Foto: Twitter/moviebreak)

Dass Komödien nicht immer harmlos sind, beweist "The Interview". Hacker drohen mit Anschlägen, sollte der Film um Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in die Kinos kommen. Sony zieht den Film erst zurück - und steuert nun um. China verurteilt die Cyber-Angriffe.

Der kontroverse Film "The Interview" wird nun doch noch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sony-Anwalt David Boies sagte in der US-Sendung "Meet the Press", dass das Studio lediglich den Zeitpunkt der Veröffentlichung aufgeschoben habe: "Sony hat darum gekämpft, diesen Film zu veröffentlichen. Er wird veröffentlicht werden. Wie er veröffentlicht werden wird, weiß wohl noch niemand so genau. Aber er wird veröffentlicht werden." Damit ließ Boies offen, ob der Film in die Kinos kommen wird oder via Video on Demand erscheinen soll.

Als Sony Pictures vergangene Woche den geplanten US-Kinostart des Films am 25. Dezember absagte, hatte das Studio noch verkündet, keine weiteren Pläne für den Release des Films zu haben. Am Freitag erklärte Sony-CEO Michael Lynton jedoch, dass man "sofort aktiv nach Alternativen" gesucht habe, den Film der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

In der Komödie der Schauspieler Seth Rogen und James Franco geht es um fiktive US-Geheimdienstpläne für ein Attentat auf Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Der Film hatte den Ärger einer Hacker-Gruppe auf sich gezogen, die daraufhin mit Anschlägen auf die Kinos gedroht hatten, in denen der Film gezeigt werden sollte.

China hält sich raus

Der Stopp der Filmveröffentlichung war in Hollywood und sogar von US-Präsident Barack Obama kritisiert worden. Obama bezeichnete den Rückzieher des Studios als Fehler. "Wir können keine Gesellschaft dulden, in der irgendein Diktator irgendwo Zensur in den USA durchsetzen kann", sagte er. Sony-Anwalt Boies wollte sich nicht darauf festlegen, ob es sich bei dem Hacker-Angriff um einen kriminellen Akt, Vandalismus oder Terrorismus gehandelt hat. Er bezeichnete den Angriff jedoch als "staatlich finanziert".

Die USA machen Nordkorea verantwortlich für die Angriffe, bei denen auch Firmenunterlagen sowie persönliche Daten und E-Mails gestohlen wurden, und bemühen sich nach Angaben aus Regierungskreisen um eine internationale Reaktion. Dazu sei auch Nordkoreas engster Verbündeter China konsultiert worden. China hat nun mit Blick auf den Hackerangriff zwar jede Form von Cyberattacken verurteilt, eine Erwähnung Nordkoreas aber vermieden.

Nach einem Telefonat mit US-Außenminister John Kerry erklärte der chinesische Außenamtschef Wang Yi, China verurteile jegliche Form von Internet-Attacken und Internet-Terrorismus. Dies sei seit Langem die Haltung der Führung in Peking. Nordkorea bestreitet, hinter den massiven Attacken und Drohungen zu stehen und hat seinerseits mit Vergeltung gedroht.

Quelle: ntv.de, ame/spot/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen