Von Alec Baldwin am Set getötet Stars gedenken der Kamerafrau Halyna Hutchins
22.10.2021, 12:11 Uhr
Halyna Hutchins wurde nur 42 Jahre alt.
(Foto: Fred Hayes/Getty Images for SAGindie)
Am Set des Films "Rust" kommt es zu einem tragischen Unfall: Mit einer Requisitenpistole erschießt Hollywood-Star Alec Baldwin versehentlich die Kamerafrau Halyna Hutchins. Im Netz nehmen einige Stars nun Abschied von einer "tollen Mitarbeiterin und Verbündeten".
Die Nachricht von einem schrecklichen Unfall in den USA geht derzeit um die Welt. Am Set des Westernfilms "Rust" feuerte Hauptdarsteller Alec Baldwin eine Requisitenpistole ab. Dabei kam es offenbar zu einer Fehlzündung der Platzpatrone. Er traf demnach die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins und Regisseur Joel Souza. Hutchins erlag ihren Verletzungen wenig später im Krankenhaus. In den sozialen Medien nahmen bereits einige Stars Abschied von der Filmschaffenden.
Shannon Lee - Tochter der Martial-Arts-Legende Bruce Lee und Schwester des verstorbenen Schauspielers Brandon Bruce Lee - schrieb bei Twitter: "Im Herzen sind wir bei der Familie von Halyna Hutchins, bei Joel Souza und allen, die an dem Vorfall bei 'Rust' beteiligt waren. Niemand sollte jemals von einer Schusswaffe an einem Filmset getötet werden."
Ihr Bruder war im März 1993 bei den Dreharbeiten für den Film "The Crow - Die Krähe" ums Leben gekommen. Für die Produktion wurden Patronen verwendet, die inkorrekt unschädlich gemacht wurden. Ein Fragment einer Kugel verfing sich offenbar unbemerkt im Lauf der Waffe. Als der Schauspieler Michael Massee später beim Dreh mit Platzpatronen auf Lee schoss, wurde das Fragment durch den ausgelösten Druck in Richtung Lee geschleudert. Lee wurde getroffen und verstarb wenige Stunden später in einem Krankenhaus.
"Meine größte Angst ist es, dass jemand an meinem Set fatal verletzt wird. Ich bete, dass das niemals passieren wird. Ich denke an all diejenigen, die von der Tragödie betroffen sind, vor allem Halyna Hutchins und ihre Familie", schrieb "Guardians of the Galaxy"-Regisseur James Gunn auf Twitter.
"Pernicious"-Regisseur James Cullen Bressack zog bereits erste Konsequenzen aus dem tragischen Vorfall. "Ich werde nie wieder etwas anderes als Softair- und Gummigeschosse an meinen Sets verwenden. Das hätte niemals passieren dürfen. Halyna, du warst ein Edelstein", schrieb er ebenfalls auf Twitter.
Unter Hutchins' letzten Post auf Instagram kommentierte Bressack zudem: "Ich werde dich vermissen, meine Freundin ... Ich bin am Boden zerstört."
Auch Schauspieler Dwayne "The Rock" Johnson verabschiedete sich unter Hutchins' letztem Instagram-Post. "Es tut mir so so leid. Ruhe in Frieden. Meine Liebe und Stärke gehen an deine Familie", kommentierte der "Jumanji"-Star.
"Krank und am Boden zerstört zu hören, dass meine Freundin und Rockstar-Kamerafrau Halyna Hutchins heute am Set in New Mexico getötet wurde", twitterte auch die US-Regisseurin Elle Schneider. "Ich habe keine Worte, um diese Tragödie zu beschreiben. Ich will Antworten. Ich möchte, dass ihre Familie bei diesem schrecklichen, schrecklichen Verlust irgendwie Frieden findet."
In einem zweiten Tweet schrieb die 35-Jährige: "Weibliche Kameraleute wurden historisch vom Genrefilm ferngehalten, und es scheint besonders grausam, dass einer der aufstrebenden Stars, der den Durchbruch schaffte, ihr Leben für die Art von Projekt verkürzt hat, für die wir gekämpft haben."
Schauspielerin Patricia Arquette sendete, ebenfalls über Twitter, "Gebete an Joel Souza" und sprach über den "herzzerreißenden Verlust", den sie über Hutchins' Tod verspüre. "Ich bin sicher, alle sind am Boden zerstört", so die "Boyhood"-Darstellerin.
"Magic Mike"-Darsteller Joe Manganiello arbeitete gemeinsam mit Hutchins am Actionstreifen "Archenemy" (2020). Auf Instagram teilte er ein Foto der Kamerafrau und widmete ihr rührende Worte. "Sie war ein unglaubliches Talent und eine tolle Person. (...) Sie war eine tolle Mitarbeiterin und Verbündete für jeden, der vor der Kamera stand. (...) Es ist eine schreckliche Tragödie. Ich bin in Gedanken bei ihrer Familie und vor allem bei ihrem Sohn", heißt es in der Bildunterschrift.
US-Schauspieler und Podcaster Paul Sheer twitterte, er sei "ausgebrannt". "Das ist mehr als eine Tragödie, und es gibt so viele Regeln, um sicherzustellen, dass dies nicht passieren kann. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das möglich ist. So viele Leute mussten fahrlässig sein. Das ist ein Verbrechen. Halyna war ein enormes Talent. Mir ist schlecht."
"Will & Grace"-Darstellerin Debrah Messing nahm jedoch auch den Todesschützen Alec Baldwin in Schutz. Als Antwort auf einen Tweet, in dem der Verfasser der Meinung war, die "richtige Überschrift" solle eher "Alec Baldwin tötet Person mit Waffe, strafrechtliche Ermittlungen laufen" lauten, schrieb die 53-Jährige: "Muss sie absolut NICHT. Ihm wurde eine Requisitenpistole ausgehändigt. Er hat sie in der Szene verwendet. Dann ereignete sich ein katastrophales Ereignis, bei dem Halnya Hutchins ihr Leben verlor und Joel Souza verletzt wurde. Ich bete für alle ihre Familien."
Laut dem Branchenmagazin "Deadline" wurden die Dreharbeiten auf der Bonanza Creek Ranch in Sante Fe vorerst eingestellt. Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Es werde aktuell überprüft, "wie und welche Art von Projektil abgefeuert wurde".
Quelle: ntv.de, lpe/spot