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"Es nervt mich inzwischen" Thomas Gottschalk hat seinen Bambi-Auftritt abgehakt

23.11.2025, 18:26 Uhr
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Thomas Gottschalk und seine Frau Karina in Passau. (Foto: picture alliance/dpa)

Bei der Bambi-Verleihung vergangene Woche macht Thomas Gottschalk einen verwirrten Eindruck. Der 75-Jährige hat den Auftritt inzwischen abgehakt. Stattdessen richtet er den Fokus auf seinen bevorstehenden Ruhestand.

Moderator Thomas Gottschalk hat keine Lust auf Fragen nach seinem Auftritt bei der Bambi-Gala. Er werde immer wieder danach gefragt, sagte er in Passau. "Und es nervt mich inzwischen." Er habe keine Probleme mit Cher, und Cher habe keine Probleme mit ihm. "Das ist das wichtigste." Und: Um ihn müsse man sich keine Sorgen machen.

Bei der Bambi-Verleihung am 13. November hatte Gottschalk das goldene Reh an Popstar Cher überreicht - und auf der Bühne inhaltlich den Faden verloren. Später erklärte er, der Auftritt eines Cher-Doubles habe ihn durcheinander gebracht, dann habe er einen Blackout gehabt.

"Ich bin 75 und verabschiede mich jetzt aus dem Geschäft", sagte Gottschalk. Er habe noch eine große Samstagabendshow bei RTL, "und das war's dann". Andere Menschen hörten schon mit 67 auf, so Gottschalk. Ihm werde im Ruhestand aber sich nicht langweilig werden.

Gottschalk trat in Passau als Laudator für Tenor Jonas Kaufmann auf. Der 56-Jährige bekam für sein künstlerisches Wirken sowie für sein soziales Engagement den "Menschen in Europa"-Award der "Passauer Neuen Presse" verliehen. Er sei ein großer Fan von Kaufmann, sagte Gottschalk. Seine Frau habe ihm gesagt: "Es geht hier nicht um dich, sondern um Jonas Kaufmann", berichtete er unter dem Gelächter des Publikums. "Ich neige dazu, wenn ich auf der Bühne stehe, diese für mich einzunehmen." Das kann als Anspielung auf die Bambi-Gala verstanden werden. Als dort Gottschalk auf der Bühne eine Anekdote erzählte, hatte ihm Laudator Hannes Jaenicke zugeraunt: "Es geht um Cher."

Klassische Musik habe es ebenso wie Fernsehunterhaltung heute nicht leicht, gerade bei der Jugend, sagte Gottschalk. Langatmig gesungene Opernerzählungen und das schnelle Tiktok-Video seien eben kein gutes Match. Opern, "zumindest so wie Richard Wagner sie verstand", seien ähnlich wie das lineare Fernsehen weitgehend aus den Köpfen der Menschen verschwunden.

"Aber ich glaube, dass Menschen wie Du das ändern können", sagte Gottschalk an Jonas Kaufmann gerichtet. Er sei der aktuelle Star der Opernszene, einer von denen, die Publikum und Kritiker begeisterten, und einer, der nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch überzeuge. "Du bist der George Clooney der Oper."

Quelle: ntv.de, jpe/spot

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