"Suche keine Frau fürs Leben" Jauch will zaudernde Kandidatin loswerden
02.09.2022, 15:43 Uhr (aktualisiert)
Das war dann doch eine eher schwere Geburt: Günther Jauch mit Kandidatin Jara Uloth.
(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)
Nach einer gefühlten Ewigkeit wird es selbst Jauch zu viel. "Ich suche ja nicht die Frau fürs Leben", ermahnt er die Kandidatin, die nicht zu Potte kommt. "Es sei denn, Sie haben andere Ambitionen." Danach sorgen dann Scary Spice und der Prater für gleich zwei Abstürze.
Fast scheint Günther Jauch den Absturzreigen vorgesehen zu haben, der da am Montagabend bei RTL (auch auf RTL+ abrufbar) auf ihn zukam. "Wenn Sie mit 500 Euro nach Hause gehen, dann machen die hinter den Kulissen so ...", sagte der "Wer wird Millionär?"-Moderator und riss die Arme nach oben: "Da sind wir billig davongekommen. Freuen tun wir uns immer." Die kleine Demotivationsrede hatte sich Überhangkandidatin Jara Uloth aus Hannover eingehandelt. Sie zauderte mit der korrekten Antwort, dass es sich bei Gespenstschrecken um Insekten handelt. Schließlich zockte die Studentin ("Ich muss es machen") und Jauch lobte: "Das war nicht schlecht." Dann aber folgte für ihn ein Geduldsmarathon.
Geschlagene zehn Minuten hielt sich Uloth mit der Frage für 64.000 Euro auf. Die lautete: "Sollte die Zeitumstellung abgeschafft und dauerhaft auf Sommerzeit umgestellt werden, wird es was in Deutschland erstmals geben?" Die möglichen Antworten lauteten: Sonnenaufgang um 9.45 Uhr, Sonnenuntergang um 22 Uhr, Sonnenaufgang um 4.30 Uhr, Sonnenuntergang um 16 Uhr.
Jauch setzt Kandidatin unter Druck
Die Kandidatin überlegte ausführlich mit begrenztem Erkenntnisgewinn. Nach einigen Minuten stellte Uloth mit Blick auf die Sommerzeit schon mal fest: "Morgens wird es früher hell." Irgendwann hielt Jauch mit seiner Ungeduld nicht mehr hinter dem Berg. "Jetzt machen Sie mir Druck, damit ich andere auch noch ranlassen soll", beschwerte sich die Studentin. "Nein, ich mache Ihnen Druck, dass Sie mir nicht bis zum Ende meiner Tage auf diesem Stuhl als einzige Kandidatin erhalten bleiben", korrigierte Jauch sie brüsk. Der RTL-Moderator wurde ungewohnt deutlich: "Ich suche ja nicht die Frau fürs Leben. Es sei denn, Sie haben andere Ambitionen."
Uloth hatte mit ihrer Tendenz zu Antwort "Sonnenaufgang um 9.45 Uhr" zwar den richtigen Riecher. Am Ende traute sie sich aber nicht, ihrem Bauchgefühl bis zum Ende zu folgen und stieg aus. Einen Joker hatte die Kandidatin da auch nicht mehr. Mit Jokern und nur jeweils 500 Euro traten hingegen die nächsten beiden Kandidaten die Heimreise an. Steffi Heidel aus Altenburg in Thüringen scheiterte bereits bei der 4000-Euro-Frage und auch am Publikum im Studio. Das sollte der Sachbearbeiterin bei der Feuerwehr dabei helfen, wie noch mal das fünfte Spice Girl hieß.
Vorgegeben waren Posh, Ginger, Baby und Sporty Spice. Jauch wollte wissen: Hieß das letzte Mitglied der Girl Group nun Glamour, Sugar, Scary oder Brown Spice? Heidel fragte das Publikum. Das votierte seltsamerweise zu 51 Prozent für Sugar Spice. Nicht mal jeder Dritte (32 Prozent) drückte für die korrekte Antwort "Scary". Heidel vertraute der Mehrheit und fiel auf die unterste Sicherheitsstufe herab. "Das zeigt, dass auch das Kölner Publikum mal irren kann", konstatierte Jauch. "Schauen Sie mal in diese betroffenen Gesichter."
Abstürze bei WWM
Heidel trug das frühe Ausscheiden mit Fassung. "Ich bin nicht böse", tröstete sie die Studiogäste. "Wir machen gerade eine Woche Urlaub in Köln. Das hat uns das Hotel bezahlt. Alles gut", sagte sie und wurde mit tosendem Applaus verabschiedet. Sichtbar geknickt war hingegen anschließend Dustin Rypa aus Hamburg. Für den 24-jährigen Data-Manager kam das Aus bei der 16.000-Euro-Frage. Er hatte keinen blassen Schimmer, ob der Vergnügungspark im Wiener Prater nun Wurstelprater oder Zuckerlprater genannt wird. Diese beiden Antwortmöglichkeiten waren nach dem 50:50-Joker stehengeblieben.
Auf den letzten Telefonjoker verzichtete der Hamburger und versuchte einfach sein Glück. "Ich bin einmal hier und mit 8000 nach Hause gehen oder noch jemanden anrufen, bringt mich, glaube ich, nicht weiter", sagte Rypa. Er entschied sich für den Zucker und stürzte ab. Etwas tat der niedergeschlagene Hoodie-Träger Jauch da schon leid. "War es für Sie eine Erfahrung, die trotzdem okay ist?", erkundigte sich der Moderator, erntete aber Stille. "Ich weiß, man stellt sich mehr vor. Also: Blamiert haben Sie sich hier nicht", versuchte Jauch zu trösten.
Die vierte Kandidatin dieser Ausgabe von "Wer wird Millionär?" war entsprechend vorgewarnt. Bei ihr steht allerdings in besonderer Weise ein Ruf auf dem Spiel. Fabienne Marco aus München hat bereits einen Bachelor in Mathematik und Politik. Nun schreibt sie ihre Doktorarbeit in Computerwissenschaften. "Wissen Sie, was das Problem mit dreieinhalb Abschlüssen ist? Es ist sehr peinlich, auf die Schnauze zu fallen", sagte die wissenschaftliche Mitarbeiterin. Ein Fiasko blieb ihr zumindest am Montag erspart. Marco kehrt nächste Woche mit der 8000-Euro-Frage zurück.
(Dieser Artikel wurde am Montag, 29. August 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de