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"Den schickt mir mal vorbei!" Jauch erbost über Körpersprache-Trainer

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Seine Vorbereitung mit einem Körpersprache-Trainer hat sich nur bedingt bezahlt gemacht: Maik Müller.

Seine Vorbereitung mit einem Körpersprache-Trainer hat sich nur bedingt bezahlt gemacht: Maik Müller.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Ein angeblicher Experte für Körpersprache will Günther Jauch geknackt haben. Der "Wer wird Millionär?"-Moderator zeigt sich gar nicht amüsiert: "Dieser Trainer unterstellt mir ...?!" Dann aber ist Jauch so hilfsbereit wie noch nie bei WWM.

Auf den Absturzreigen am Montag folgte bei "Wer wird Millionär?" die große Mittelmäßigkeit. "Gewinnt man hier nicht mehr mehr? Komisch", wunderte sich selbst Günther Jauch an Tag zwei der "Drei-Millionen-Euro-Woche". Für Gefühlswallungen war trotz der mageren Bilanz bei den Kandidaten gesorgt, vor allem beim Gastgeber. Dem schmeckte es gar nicht, dass sich ein angeblicher Experte für Körpersprache dafür bezahlen lässt, künftigen Kandidaten Jauch-Tipps zu geben. "Na, den schicken Sie mir mal vorbei!", meinte er.

Radiomoderator Maik Müller aus Potsdam hatte sich tatsächlich in einem kostenpflichtigen WWM-Bootcamp auf seinen Auftritt vorbereitet. Dort wurde nicht nur das schnelle Tippen bei der Auswahlfrage trainiert. Ein vermeintlicher Sprach- und Mimiktrainer hatte dem 33-Jährigen geraten, im Zweifelsfall mal eine falsche Antwort in den Raum zu stellen. Seine Theorie: Jauch wird sich in einem solchen Fall durch das Zucken einer Augenbraue verraten.

Jauch contra Körpersprache

Um Jauchs Meinung dazu zu erahnen, war keine Kursgebühr vonnöten. Der Moderator fühlte sich sichtlich in seiner Berufsehre als Sphinx des deutschen Fernsehens angegriffen. "Dieser Trainer unterstellt mir, dass ich im Grunde immer mit demselben blöden Gesichtsausdruck hier sitze und es in einem Vierteljahrhundert nicht einmal zu einer Variation gebracht habe?!", konstatierte er.

Heiko Borscheid war nah an 64.000 Euro dran.

Heiko Borscheid war nah an 64.000 Euro dran.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Müller brachte es trotz aller Vorbereitung wie alle Kandidaten am Dienstagabend zu lediglich 32.000 Euro. Damit sicherten sich alle Anwärter aber zumindest den Einzug ins Finale am Freitag und die Chance auf den Rekordgewinn von drei Millionen Euro. Nur für Heiko Borscheid waren die 64.000 Euro zum Greifen nah - auch dank Jauch. Der hatte noch nie in der langen Historie von "Wer wird Millionär?" einem Telefonjoker so sehr geholfen wie bei ihm.

"Die Frage ist in 30 Sekunden so schwierig zu durchdenken, dass ich zum ersten Mal in der Geschichte von 'Wer wird Millionär?' Folgendes mache. Ich sage Ihnen vorher, wie die Frage lautet.", hob Jauch im Gespräch mit Telefonjoker Peter Putzing an. Der Sportjournalist hatte mehr erwartet: "Ich dachte, Sie sagen mir die Antwort." "Das wäre die letzte Möglichkeit", sagte Jauch unter dem Gelächter des Studiopublikums.

Premiere bei WWM

Er las Putzing also vor Beginn des Timers die Frage für 64.000 Euro vor: Welches Land belegt in den Ranglisten der Bundesländer nach Fläche und nach Einwohnerzahl jeweils denselben Platz? Jauch gab dem Telefonjoker sogar noch ein Beispiel. Bremen würde in beiden Kategorien jeweils auf dem letzten Rang landen. Putzing bestätigte dann Borscheids Vermutung, dass die Fragenredaktion nicht nach Nordrhein-Westfalen, Bayern oder Berlin, sondern nach Baden-Württemberg suchte.

"Posttraumatische Belastungsstörung": Kerstin Jacob-Rauch holte dennoch 32.000 Euro.

"Posttraumatische Belastungsstörung": Kerstin Jacob-Rauch holte dennoch 32.000 Euro.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Aber der Kandidat traute sich einfach nicht, diese richtige Antwort einzuloggen. "Ich kann das nicht machen. Ich würde Sie am Freitag so gern wiedersehen", meinte der Pressesprecher des SC Sand 1946, bis vor Kurzem Bundesligist im Frauenfußball. Sollte er am Freitag absahnen, offenbart sich hoffentlich auch der mysteriöse Unbekannte, der Borscheid bei RTL als Kandidat vorgeschlagen hat und sich hartnäckig bis heute bedeckt hält. "Ich nehme an, er meldet sich ab 100.000", mutmaßte der 50-Jährige. Er war mit seinem Ergebnis dafür umso zufriedener. "Dafür, dass ich hier gar nicht herkommen wollte, hat es unheimlich viel Spaß mit Ihnen gemacht. Also, Sie sind ein ganz netter Kerl", verabschiedete er sich von Jauch.

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Ziemlich zufrieden mit ihren 32.000 Euro dürfte auch Kerstin Jacob-Rauch gewesen sein. Der Lebensgefährte der Überhangkandidatin gehörte am Montag zu den Pechvögeln, die auf 500 Euro abgestürzt waren. "Posttraumatische Belastungsstörung", kommentierte Jauch, als die Kandidatin mal wieder bei einer Frage sehr vorsichtig agierte. Aber auch ihm steckte der Auftakt zur "Drei-Millionen-Euro-Woche" offenbar noch in den Knochen. "Schön, dass wir heute Abend offenbar ein paar mehr Finalisten hinkriegen als gestern", freute sich der Moderator, nachdem auch Ralf Jahnel aus Essen die Hürde von 16.000 Euro übersprungen hatte.

Der 55-jährige Essener war einst Mitglied einer Metal-Band. Eines Tages konnte er sich den Traum erfüllen, seine eigene CD im Geschäft zu kaufen. Jauch vermochte dieses Gefühl nachzuvollziehen. "Wenn ich so nachts durch deutsche Städte gehe, durch die Fenster schaue und da läuft 'Wer wird Millionär?', betrete ich den Vorgarten, klopfe ans Fenster und mache ...", sage Jauch und zeigte mit zwei Daumen auf sich.

(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 04. Januar 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de

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