Moderator wird ungeduldig Studentin verzweifelt bei Jauch an Sommerzeit
23.02.2023, 11:11 Uhr (aktualisiert) Artikel anhören
Studentin Inken Lorenzen geht mit gerade mal 2000 Euro nach Hause.
Die Zeitumstellung gibt der Studentin bei Jauch den Rest. "Wie sehr richtet sich das nach dem kalendarischen Kalender?", bringt sie ihre Bredouille auf den Punkt. Habeck beschert einem Kandidaten Wahnsinnsglück. Aber dann wird er gierig.
Studentin Inken Lorenzen hatte wirklich bescheidene Erwartungen an "Wer wird Millionär?". Leider blieb sie selbst davon Welten entfernt. "Da ich als Studentin mit 16.000 doch recht viel anfangen könnte", begründete sie am Montagabend bei Günther Jauch die Wahl der Sicherheitsvariante. Am Ende ging die Kandidatin aus Hannover mit gerade einmal 2000 Euro nach Hause. Ihr hatte eine vermeintlich simple Frage zur Zeitumstellung den Rest gegeben. "Sie entscheiden sich oder möchten nicht mehr mitspielen?", wurde Jauch irgendwann ungeduldig. "Die Frage ist, wie sehr sich das nach dem kalendarischen Kalender richtet", grübelte Lorenzen.
Das Debakel hatte sich subtil bereits bei der Frage für 500 Euro angedeutet. "Was gehört bei vielen Drummern zu ihrem Schlagzeug?", fragte Jauch. "Vom Gefühl her bin ich bei der Katzenklappe", erwiderte die Biologiestudentin. Das Publikum lenkte sie am Rosenmontag zum Glück zur Kuhglocke um. Zwei Runden später verstand Lorenzen dann endgültig nur noch Bahnhof.
Kandidatin verzweifelt bei Jauch
Jauch wollte von ihr wissen: "Welchen nächtlichen Zeitpunkt wird es 2023 nicht bei uns geben: 26. März, 2:15 Uhr; 26. Mai, 2:30 Uhr; 26. Juli, 2:45 Uhr; 26. September, 3:00 Uhr?" Lorenzen verstand sofort, dass es um Sommer- und Winterzeit ging. Sie wusste auch, dass die Uhr stets von 2.00 auf 3.00 Uhr beziehungsweise von 3.00 auf 2.00 Uhr umgestellt wird. Damit war ihr Erkenntnisgewinn jedoch erst mal ausgeschöpft.
Jauch versuchte, der Studentin Starthilfe zu geben. "Ich würde in Würdigung Ihrer Gesamtsituation zu 50:50 raten", empfahl der RTL-Moderator. Es blieben nach dem Joker März und Juli übrig. "Jetzt wird die Sache doch etwas klarer", munterte er auf. "Bei mir nicht", stellte Lorenzen fest. Ihre Mutter konnte als Telefonjoker ebenfalls nicht helfen. Die Kandidatin tendierte dann zum Juli, korrigierte sich aber sogleich. "Juli macht überhaupt keinen Sinn, weil: Sommer. Was soll man umstellen, von Sommer- auf Sommerzeit oder was?", gab Lorenzen der Logik eine Chance.
Ihr Verweis auf den "kalendarischen Kalender" veranlasste Jauch zur Feststellung: "An Ihnen ist eine Philosophiestudentin verloren gegangen. Sie sollten umsatteln." Nach erneutem Hin und Her ("Ich bin gerade so durch. Irgendwie bin ich gedanklich schon wieder bei Juli") gab sich Lorenzen einen Ruck und besiegelte ihr Weiterkommen: "Ich nehme den März."
Die Hannoveranerin ließ sich nicht entmutigen: "Ich habe sehr häufig Pech. Hoffentlich heute nicht noch, vielleicht sind die nächsten Fragen ja einfach." Leider war aber bereits in der nächsten Runde für sie Schluss. Denn alle Joker waren futsch und Lorenzen hatte nicht den blassesten Schimmer, dass Sönke Wortmanns neuer Film "Der Nachname" und nicht zum Beispiel "Das Passfoto" heißt. Sie schien aber selbst mit ihren 2000 Euro Gewinn zufrieden zu sein und will das Geld in eine Exkursion nach Costa Rica stecken.
"Fordern Sie doch einfach eine Münze an", hatte Jauch der glücklosen Kandidatin geraten. Mit dieser Taktik hatte nämlich zuvor Überhangkandidat Sila Kraus zunächst überraschend viel Erfolg. Der Nanophysiker arbeitet mittlerweile als selbstständiger Baumkletterer und träumt davon, mit einem Pferdegespann als fliegender Händler auf Mittelaltermärkten unterwegs zu sein. Auch er setzte deshalb auf die Sicherheitsstufe bei 16.000 Euro, um sich sicher diesen Traum finanzieren zu können. Dann aber wurde er etwas zu gierig.
Absturz bei "Wer wird Millionär?"
"Das ist ein Gewinn, mit dem kann man was anfangen. Jetzt kann ich zocken", verkündete Kraus, als er die 16.000 Euro sicher hatte. Bei der Frage für 64.000 Euro zückte er dann plötzlich seine Münze vom Mittelaltermarkt, um die Frage zu klären: Ist Robert Habeck oder doch eher Olaf Scholz als Direktkandidat des Wahlkreises 001 in den Deutschen Bundestag eingezogen? Der 32-Jährige aus Mannheim spekulierte, ob die Nummerierung der Wahlkreise vielleicht in Berlin anfängt. Kneifen kam für ihn nicht infrage. "Aufhören werde ich nicht. Wenn ich von 32.000 herunterfalle - mein Gott, das ist kein so großer Unterschied", meinte Kraus zum Erstaunen des Studiopublikums.
Also ließ er die Münze entscheiden. "Kopf Robert Habeck, Zahl Olaf Scholz", sagte Kraus und warf die Münze. "Kopf: Robert Habeck: Schauen wir mal." "Der nächste Durchgeknallte hier", stellte Jauch fest. Doch: Wunder über Wunder - die Münze lag richtig. Denn die Nummerierung der Wahlkreise beginnt im äußersten Norden, der Heimat von Habeck. Das Ganze war umso wundersamer, als Kraus gedacht hatte, dass der Bundeswirtschaftsminister von den Grünen Schwabe ist.
Dann aber wurde der Kandidat zu übermütig. "Die Münze brauche ich gar nicht. Ich entscheide mich für B, Penizillin", verkündete er in der 125.000-Euro-Runde. Gefragt wurde, welcher medizinischer Begriff schon seit über 100 Jahren im Duden steht. Doch bereits in der folgenden Werbepause schwante Kraus: "Ich glaube, ich habe es versaut." Leider lag er hier richtig. Denn tatsächlich steht "Doping" bereits seit 1915 im Duden, damals in Bezug auf die Einnahme von Koffein und Kokain, wie Jauch aufklärte. "Schade, schade", ärgerte sich Kraus, nahm es am Ende aber wie angekündigt gelassen: "Ich hab gezockt, ich hab 16.000. Passt doch."
Über die doppelte Summe konnte sich am Montag bei "Wer wird Millionär?" Romina Meissner aus Geldern in Nordrhein-Westfalen freuen. Ein Teil des Gewinns wird womöglich eine Neuauflage ihrer Hochzeitsfeier finanzieren. Die hatte aus ihrer Sicht nämlich massiv unter einem Versäumnis ihres Bräutigams gelitten. Der hatte nur eine Aufgabe. "Er sollte die Torte bestellen", berichtete Meissner. Ihr Mann orderte allerdings nur eine vier- statt fünfstöckige Hochzeitstorte.
"Was bei hundert Leuten schon einiges ausmacht. Also ich habe nichts mehr gekriegt", berichtete die Kandidatin, die beim Unternehmen Fressnapf darüber entscheidet, an welchen Standorten neue Filialen entstehen. Jauch demonstrierte Beileid. Am Ende aber überwog seine Bewunderung für den Ehemann, der seitdem kaum noch etwas organisieren darf oder muss, je nach Blickwinkel.
"Er hat es geschafft, dass Sie über alles in Ihrer Ehe die Kontrolle haben und er damit ein schönes und bequemes Leben führen kann", stellte Jauch fest. "Glückwunsch dazu." "Ich habe ein ruhigeres Leben", bestätigte der mitgereiste Gatte diese Sicht der Dinge. Er arbeitet beim lokalen Energieversorger. "Ich mache da die Energiebeschaffung. Da hab ich genug Verantwortung."
(Dieser Artikel wurde am Montag, 20. Februar 2023 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de