Film und Serien

Liebe, Schmiergeld, Politik, Verrat"American Hustle" mit Pudellöckchen

13.02.2014, 13:06 Uhr
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"The Winner Takes It All!", sangen Abba. Und wenn es gar keine Gewinner gibt? In einem heillosen Durcheinander bewegen sich Bradley Cooper, Christian Bale, Amy Adams und Jennifer Lawrence am Ende der 1970er Jahre - und am Ende ihrer Nerven.

Dieser Film ist für zehn Oscars nominiert. Zu Recht. Er könnte "Bester Film" werden, die "Beste Regie" erhalten, es könnten Christian Bale, Amy Adams, Bradley Cooper und Jennifer Lawrence mit einem Goldjungen unterm Arm nach Hause gehen, und auch die Musik des Films ist grandios! Eine Gangsterkomödie in bester Tradition von David O. Russell ist "American Hustle" geworden, und sogar Robert DeNiro ist mal wieder witzig. Es geht um Liebe, Freundschaft, Verrat, und Sex. Aber vor allem geht es darum, dass das Leben echt sein soll.

Darüber hinaus muss dringend erwähnt werden, dass die Kleider, die die beiden Protagonistinnen tragen, das Heißeste sind, was man seit Langem im Film gesehen hat, dass Bradley Cooper als Richie DiMaso - obwohl er die Autorin des Artikels schwer an ihren Bio-Lehrer erinnert, und das liegt nur an der Minipli, weswegen sie sich bei Männern mit Minipli immer wieder geradezu traumatisch an den Pauker erinnert fühlen wird - also dass Bradley Cooper wirklich süß, sexy und selten dämlich ist in dem Film. Und dass Sidney Prossers (Amy Adams) Beweggründe, sich in den bierbäuchigen, gerissenen, charmanten und irgendwie liebenswerten New Jersey-Gauner Irving Rosenfeld (Christian Bale) zu verknallen, so glaubwürdig dargestellt sind, dass man sie küssen möchte.

Küssen möchte man auch Bradley Cooper, den n-tv.de zum Interview in Berlin traf.

n-tv.de: Gerade habe ich mit Tony Rivolori gesprochen, dem jungen Hauptdarsteller aus "Grand Budapest Hotel". Er wollte gerne wissen, wie Sie den Film fanden. Ich auch.

Bradley Cooper: Oh, tatsächlich? Ich liebe diesen Film, und ich liebe Wes Andersen. Und Tony Rivolori hat eine große Karriere vor sich. (lacht)

Ja, er ist noch so jung, erst 17.

Super, er macht das cool.

Was war denn Ihr coolster Moment in "American Hustle"?

Wow, da gibt es eine Menge. Erst einmal ist das eine wahnsinnig spannende und gleichzeitig witzige Geschichte.

Die Sie höchstwahrscheinlich kennen, da es ja eine wahre Geschichte ist ...

... ja, natürlich, ich habe alles gelesen, was es dazu gab. Und dann war es natürlich toll, mit diesem unglaublich guten Regisseur zu arbeiten. Nicht zu vergessen meine Kollegen! (lacht)

Wer war Ihr liebster?

Ganz schwer zu sagen, aber mit Christian Bale zu arbeiten ist natürlich der Wahnsinn. Da steht man einem Schauspieler gegenüber, der einen total ernst nimmt.

Nimmt Sie nicht jeder in Ihrem Umkreis ernst?

Ich meine, in der Rolle. (kurze Pause) Mit der Frisur! (lacht)

Mochten Sie Ihre kleinen Locken nicht?

Nein, wie ein Pudel sieht man so aus!

Das fiel gar nicht so auf, weil eh jeder auf die unglaublich heißen Kleider Ihrer Kolleginnen Amy Adams und Jennifer Lawrence gestarrt hat.

Oh, ja, wow, die waren echt sexy. Ich wünschte, mehr Frauen würden noch heute solche Kleider tragen (lacht).

Die Männer kamen nicht ganz so gut weg, oder?

Oh doch! Ich fand den Look cool. Allein die Krawatten, die Westen, das ganze Getue.

Was sagen Sie zu den extrem vielen Oscar-Nominierungen für "American Hustle", sind Sie aufgeregt?

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Drei sind einer zu viel - das wusste man schon früher in Vorabendserien. (Foto: dpa)

Oh ja, extrem. Ich meine, es ist fantastisch, dass vier von uns als Schauspieler nominiert sind, und der Film insgesamt. Ich finde das natürlich sehr gerechtfertigt, denn aus der künstlerischen Perspektive verdient der Film auf jeden Fall mindestens einen Oscar. Am meisten freue ich mich aber, dass wir alle uns dort wiedersehen werden und das gemeinsam feiern können. Ob nun mit oder ohne Oscar am Ende, das ist egal.

Ich fand den Aspekt der Unvorhersehbarkeit großartig: Keiner konnte ahnen, dass Irving Rosenfeld so ein weichherziger, loyaler, treuer Freund ist, dem es schwerfällt, andere zu verpfeifen. Obwohl er so ein Ganove ist.

Ja, das sind die Dinge, die man nicht erklären kann, die Freundschaft von Irving zum Bürgermeister Carmine Polito meinen Sie. So ist das Leben, nicht nur schwarz oder weiß, da ist ganz viel grau dazwischen, und die zwischenmenschlichen Geschichten sind immer komplizierter als angenommen. Man kann niemanden einfach so verurteilen, denn selbst wenn einer ein Gauner ist, weil er Schmiergelder annimmt, dann kann es doch so sein, dass er das nur macht, um seinen Wählern etwas Gutes zukommen zu lassen. In diesem Fall wollte er ja tatsächlich Arbeitsplätze schaffen, er wollte sich das nicht selbst in die Taschen stopfen. Andere allerdings schon. Und da muss man dann abwägen. Da hing ja auch meine Rolle, Richie DiMaso, immer dazwischen.

Wie finden Sie denn Christian Bales Einstellung zu seinen Rollen: Er nimmt hier mal 20 Kilo ab, dann wieder 15 Kilo zu, er ist ganz schön heftig.

Christian ist eine große Inspiration für mich. Mehr kann ich nicht sagen, alle wollen so sein wie er, aber die wenigsten schaffen es (lacht).

Sie arbeiten bereits an der nächsten Rolle, was werden wir sehen?

Demnächst kommt "American Sniper" und außerdem ein Film von Cameron Crowe, in dem ich an der Seite von Emma Stone und Rachel McAdams spielen werde. und Bill Murray nicht zu vergessen!

Und Jennifer Lawrence? Sie sind doch DAS Film-Traumpaar!

Ja, aber da ist leider gerade nichts in Planung. (lacht) Ich hätte allerdings nichts dagegen.

Mit Bradley Cooper sprach Sabine Oelmann

"American Hustle startet am 13. Februar 2014 in den deutschen Kinos.

Quelle: ntv.de

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