Film und Serien

"How To Make A Killing" im Kino Morbide Feelgood-Komödie voll kautziger Figuren

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Probleme reißen bei Michel (Franck Dubosc) und seine Frau Cathy (Laure Calamy) einfach nicht ab.

Die Probleme reißen bei Michel (Franck Dubosc) und seine Frau Cathy (Laure Calamy) einfach nicht ab.

(Foto: Gaumont / Weltkino)

Wer auf der Suche nach einem weihnachtlichen Feelgood-Movie ist, wird trotz aller Morbidität und Skurrilität beim französischen Kassenschlager "How To Make A Killing" fündig. Es geht um Gier, Geld und Drogen ... aber eben auch um Liebe und Familienzusammenhalt.

Keine zwei Monate sind es noch bis Weihnachten, und somit beginnt langsam die Zeit für winterliche Feelgood-Komödien, mit denen man sich die langen Tage absolut sinnvoll vertreiben kann. Eine solche ist in gewisser Weise "How To Make A Killing", wenngleich sie - wie der Titel schon erahnen lässt - einen etwas morbideren Ansatz verfolgt als die sonst üblichen Filme dieses vorweihnachtlichen Genres.

Die neueste Regiearbeit von Franck Dubosc, der als erfahrener Schauspieler auch gleich die Hauptrolle übernimmt, wirkt eher wie die französische Antwort auf "Fargo" und eine Persiflage auf düstere Nordic-Noir-Filme, in denen es immer schneit, die Sonne nie scheint und die Protagonisten in beeindruckender Naturkulisse um Leichen herumstehen. Von denen - Protagonisten und Leichen - gibt es auch in "How To Make A Killing" so einige.

Wo kommt bloß der Bär her?

Es ist wenige Tage vor Heiligabend in der französischen Provinz. Familienvater und Tannenbaum-Züchter Michel (Franck Dubosc) ist mit dem Auto im Wald des Jura-Gebirges unterwegs, als mitten auf der ohnehin schon schmalen und äußerst einsamen Straße plötzlich ein Bär auftaucht. Es ist ein Schwarzbär, der kurz zuvor schon einige illegale Einwanderer aufgeschreckt hat und den es - ebenso wie sie - hier eigentlich gar nicht geben dürfte. Michel verreißt das Lenkrad, was zwar das Tier verschont, nicht aber ein Paar, das gerade am Straßenrand seine Luxuskarosse zu einer Art Pinkelpause parkt. Einen weiteren unglücklichen Umstand später sind zwei Menschen tot.

Als Michel noch unter Schock beim Abendessen mit Frau Cathy (Laure Calamy) und dem gemeinsamen Sohn vom Bären, dem Unfall und seiner Fahrerflucht erzählt, nimmt Cathy sich der Sache gleich tatkräftig an. Als passionierter Krimi-Fan hat sie eine Idee, wie diese Misere zu lösen ist, denn natürlich hat Michel seine Spuren am Unfallort nicht ordentlich verwischt.

Gar nicht so leicht, Leichen verschwinden zu lassen.

Gar nicht so leicht, Leichen verschwinden zu lassen.

(Foto: Gaumont / Weltkino)

Das soll nun nachgeholt werden, und bei der Gelegenheit entdecken die zwei neben einer Waffe auch noch eine Tasche im Kofferraum, derer sie sich nur zu gern annehmen. Das viele (Drogen-)Geld darin kommt ihnen nämlich wie gerufen, ist es um ihre Tannenbaumfarm gerade nicht allzu gut bestellt. Nun müssen also nur noch die beiden Leichen verschwinden, was aber auch für einen Krimi-Fan gar nicht so einfach und daher auch nicht von allzu viel Erfolg gekrönt ist.

Jede Menge wilde Verwicklungen

Zur selben Zeit sitzen auf der hiesigen Polizeistation vier der vom Bären aufgeschreckten Migranten, und denen geht es physisch gar nicht gut. Das fällt Polizeichef Roland (Benoît Poelvoorde) nicht nur aufgrund der Sprachbarriere nicht auf. Auch macht er sich gerade zu viele Gedanken über den bevorstehenden Weihnachtsbesuch seiner Ex-Frau mit ihrem neuen Freund, will er vor ihnen doch so selbstbewusst und würdevoll wie möglich auftreten. Etwas, das seine Teenie-Tochter Blanche (Kim Higelin) per sé für unmöglich zu halten scheint. Polizistin Florcence (Joséphine de Meaux) kämpft derweil mit einer heftigen Erkältung und ihrer aufkeimenden Zuneigung zu einem der Migranten. Und so dauert es eine Weile, bis die Polizei die Zusammenhänge erkennt, die einige der Protagonisten dann auch noch in den örtlichen Swingerclub führen.

Polizeichef Roland (Benoît Poelvoorde) und Polizistin Florcence (Joséphine de Meaux) tappen lange im Dunkeln.

Polizeichef Roland (Benoît Poelvoorde) und Polizistin Florcence (Joséphine de Meaux) tappen lange im Dunkeln.

(Foto: Gaumont / Weltkino)

In Frankreich läuft "How To Make A Killing" bereits seit einer Weile und ist ein absoluter Kassenschlager - und das, obwohl er ohne spektakuläre Action oder großen Krimi-Rätselspaß auskommt. Auch die deutschen Kinofans könnte "How To Make A Killing" begeistern, zumindest all jene, die mit schwarzem Humor, morbidem Charme, kautzigen Figuren und absurder Situationskomik etwas anfangen können.

Das offizielle Motto des Films lautet: "Der beste Weg, sich selbst zu finden, ist, zu wissen, wo man sich verlieren wird." Damit ist klar, dass es am Ende doch um mehr als um Tote, Geld und Drogen geht. Trotz aller noch so abstrusen Widrigkeiten, denen die Figuren auf dieser Strecke begegnen, finden sie zu einem versöhnlichen Ende, wie es für ein Feelgood-Movie nun mal Gesetz ist.

"How To Make A Killing" läuft ab sofort in den deutschen Kinos.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen