Kino

Tête-à-Tête mit Mr. Eastwood Im Rennschlitten durch Frankreich

Scott Eastwood und Clemens Schick - der eine hat es, der andere will es.

Scott Eastwood und Clemens Schick - der eine hat es, der andere will es.

Dieser Film wird sicher nicht sein Meisterstück, aber es ist ein guter Film für alle, die schnelle Autos lieben - alte Autos - schöne Frauen und sprücheklopfende Machos, die gar nicht mal so schlimme Machos sind. Alle sagen, dass Scott Eastwood seinem Vater ja so ähnlich sehen würde - dem ist nicht so. Er sieht viel besser aus, also Scott. Eastwood ist ein junger Mann, der noch auf der Suche ist, hat man das Gefühl. Sein Vater ist ihm wichtig - Scott stammt aus einer unehelichen Beziehung und betont daher vielleicht immer besonders, dass der alte Clint ihm eine Menge beigebracht hat. In "Overdrive" jedenfalls spielt er einen Typen, der alte Autos klaut - was sich schlimmer anhört als es ist - und der ganz offensichtlich den Nervenkitzel liebt. Und seinen kleinen Bruder (Freddie Thorpe), seinen verschmitzten Partner in Crime. Es geht um Bugattis und Ferraris, es geht um eine gewisse Oldtimer-Elite, deren Preise im Bereich von hochklassigen Immobilien liegen. Die Brüder kriegen sich in die Haare mit mächtigen Gangsterbossen und einer undurchsichtigen Automobil-Schickeria, zu der auch Max Clemp (Clemens Schick) gehört. Dass man sich nicht mit den Falschen anlegen sollte, kriegt einer nach dem anderen zu spüren. Der Film spielt in Südfrankreich und die Aufnahmen sind spektakulär; und selbst, wenn "Overdrive" vielleicht nicht an die "Fast and Furios"-Reihe heranreichen mag - angucken kann man sich den unterhaltsamen Film an einem regnerischen Sommerabend auf jeden Fall. Schon wegen Scott, Clemens und Freddie, die n-tv.de ein Interview über Männer, Väter, Autos und Autobahnen in Berlin geben.

Welches Auto fahren Sie privat, Mr. Eastwood?  

Scott Eastwood: Da bin ich ganz nah bei euch Deutschen - einen BMW. Aber ich gestehe, ich habe auch noch einen Pickup-Truck in der Garage. Ich hätte aber nichts dagegen, wenn mir noch der eine oder andere Wagen aus unserem Film gehören würde (lacht).

Und die Kollegen?

Freddie Thorpe: Oh, ich hatte schon immer ein Faible für Autos. Nach diesem Film jetzt habe ich mir einen 91er BMW gekauft. Ich liebe dieses Auto, es hat einen so guten Charakter (lacht).

Clemens Schick: Ich liebe Autos! Schnelle Autos.

Alte oder neue schnelle Autos?

Zwei Brüder mit einem rasanten Hobby.

Zwei Brüder mit einem rasanten Hobby.

CS: Für mich gibt es zwei Arten von Autos: alte mit einem wunderbaren Design und neue mit einer unglaublichen Technologie. Ich hatte das Glück, mal eine Rennfahrer-Lizenz zu haben. Die gilt aber nicht mehr, da ich lange keine Rennen gefahren bin, aber da habe ich gelernt, das schnelle Fahren zu lieben.

Und haben Sie eine Vorliebe für Oldtimer, Mr. Eastwood?

SE: Auf jeden Fall! Ich bin ein großer Oldtimer-Fan! Das wird einer der ausschlaggebenden Gründe, warum ich zugesagt habe, diese Rolle zu spielen.

Von welchem Auto haben Sie geträumt, als Sie ein Kind waren?

SE: 61 California Spider Ferrari. Den fand ich am allerbesten.

Glauben Sie an die neue Generation in der Automobilindustrie? Hybrid-Autos, Elektrowagen, autonomes Fahren?

SE: Ich glaube, es wird immer so ein sentimentales Gefühl für diese alten Autos geben - zumindest bei mir. Echtes Blech, echtes Schalten und Kuppeln - aber es gibt schon ein paar neue Errungenschaften, die auf ihre Art und Weise sehr cool sind. Es gibt wirklich großartige neue Autos. Aber klar, alte Autos finde ich viel schöner.

Schöne Menschen in schöner Kulisse - schon mal nicht verkehrt.

Schöne Menschen in schöner Kulisse - schon mal nicht verkehrt.

FT: Ich kann mir zum Beispiel überhaupt nicht vorstellen, dass diese automatischen Autos die normalen Wagen im Verkehr ersetzen werden. Ich glaube, die Leute lieben es nach wie vor, selbst Auto zu fahren.

CS: Für mich hört die Frage gar nicht bei Autos auf. Was ich mich frage ist eher: Sind Maschinen oder Roboter besser als Menschen? Kann man sie zum Beispiel im Krieg einsetzen? Neulich sagte ein Philosoph im Radio, dass Roboter ja nicht schlechter sein können als Menschen. Wenn man das also aus anderen Perspektiven betrachtet, dann kann es nicht ganz verkehrt sein, Maschinen zu benutzen.

Was war das beste Erlebnis beim Drehen?

SE: Ganz generell mal die Tatsache, in Südfrankreich zu drehen! Mit meinen wunderschönen Kolleginnen. Und diese unglaublichen Autos fahren zu dürfen war der meiste Spaß!

Und die schönen Kollegen? Clemens Schick und Freddie Thorpe?

SE: Naja, versteht sich ja von selbst (lacht).

CS: Wir haben uns alle am Set kennengelernt, das war super. Denn es ist doch so: Als Schauspieler ist man darauf angewiesen, in einem guten Team zu arbeiten, anders geht es nicht. Und wenn ich mit tollen Leuten zusammenarbeiten kann, dann macht mich das einfach nur glücklich. Das ist das Highlight - coole Leute zu treffen (lacht).

Deswegen werden so viele Frauen ins Kino gehen. Weil drei coole Typen zu sehen sind …

SE: Naja, es geht in erster Linie doch um Autos (lacht). Ich werde gleich rot.

Schnelle Autos - für viele nur ein Traum.

Schnelle Autos - für viele nur ein Traum.

Haben Sie ein Vorbild?

SE: Die Antwort ist leicht: mein Vater.

Okay, das war jetzt tatsächlich eine Steilvorlage. Wovon träumen Sie? Im Allgemeinen und auch, von welcher Rolle?

SE: Ich träume von etwas Verrücktem. Etwas Wildem. Am liebsten würde ich mal einen ganz ausgeflippten Typen spielen.

Ich finde Ihre Rolle in "Overdrive" schon recht ausgeflippt … Vor allem, als die Geschichte beginnt, mehrere Haken zu schlagen. War gar nicht so leicht, der Story immer zu folgen.

SE: Mögen Sie den Film?

Oh ja! Ich mag Filme mit schnellen Autos, Verfolgungsjagden und schönen Menschen.

SE: Also wie gesagt, ich möchte eine wilde Rolle spielen, nicht nur den netten Jungen von nebenan.

Gab es gefährliche Situationen am Set?

FT: Nee, eigentlich nicht. Jeder hat mal ein paar Schrammen und Kratzer kassiert, aber nichts Gravierendes.

Freddie Thorpe liebt Autos - vor allem alte.

Freddie Thorpe liebt Autos - vor allem alte.

(Foto: Photo: Jessica Forde)

Hatten Sie speziellen Fahrunterricht vor diesem Film?

SE: Also grundsätzlich hat mein Vater mir das Autofahren beigebracht. Aber vor dem Film hatten wir kein Extratraining. Wir hatten großartige Stuntmen für die wirklich heißen Szenen. Ich bin in Kalifornien auch schon ein paar Rennen gefahren, das ist aber Jahre her (lacht). Ich habe die meisten Stunts jetzt selbst gemacht.

Auf den Autobahnen in Deutschland herrscht an manchen Orten keine Geschwindigkeitsbeschränkung - haben Sie das schon mal ausnutzen können, Mr. Thorpe?

FT: Leider noch nicht! Aber das steht auf meiner Liste ganz oben! Das ist in anderen Ländern ja tatsächlich gar nicht in der Art möglich.

Was war die lustigste Begebenheit in Frankreich?

"Overdrive" lebt von der Schnelligkeit.

"Overdrive" lebt von der Schnelligkeit.

SE: Was ich richtig gut finde, ist, dass die Franzosen schon zum Mittagessen Wein trinken (lacht). Das heißt, nach dem Essen ist die Stimmung immer besonders locker.

Als Rennfahrer muss man ja besonders fit sein - haben Sie mehr trainiert vor dem Dreh?

SE: Ich muss ganz bescheiden sagen, dass ich immer fit bin (lacht). Ich trainiere regelmäßig, ernähre mich gesund und deswegen musste ich gar nichts verändern.

Wann sehen wir Sie wieder, nach "Overdrive"?

CS: Ich habe gerade wieder einen "Barcelona-Krimi" abgedreht.

FT: Ich stehe erstmal auf der Bühne in London.

SC: Oh, bei mir dauert es noch ein bisschen, bis Februar, glaube ich, dann kommt "Pacific Rim 2", ein Science-Fiction-Film.

Schade, kein Surfer-Film?

SE: Nein. Wieso?

Weil Sie dann ohne T-Shirt spielen müssten.

Mit Scott Eastwood, Clemens Schick und Freddie Thorpe sprach Sabine Oelmann

"Overdrive" läuft ab sofort in den deutschen Kinos. 

Quelle: ntv.de

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