"Ghost in the Shell" im Kino Scarlett Johansson wird zum Kampf-Cyborg
30.03.2017, 12:00 Uhr
Scarlett Johansson spielt in "Ghost in the Shell" Anime-Heldin Major.
(Foto: Paramount Pictures)
Es sind zwar noch Autos auf der Straße, aber ansonsten ist im Jahr 2029 nur noch wenig wie es einmal war. Nach einem Unfall wird eine junge Frau zum Cyborg. Die Suche nach ihrer Identität treibt sie im Film "Ghost in the Shell" zum Äußersten.
Nur ihr Gehirn hat den Unfall überlebt. Jetzt ist die junge Frau, genannt Major, die perfekte Kampfmaschine mit unzerstörbarem Maschinenkörper und scharfsinnigem Verstand. Die mit Superhelden-Kräften bereits vertraute Scarlett Johansson spielt die Hauptrolle in der ersten Realverfilmung der legendären japanischen Manga-Story "Ghost in the Shell".
Verwegen stürzt sich die sexy Heldin im Nude-Kostüm als Anführerin ihrer Truppe in den Kampf gegen Terroristen, die unterwegs auf Identitätsklau sind. Es gilt, den Geist in der Hülle - "The Ghost in the Shell", sprich: die Seele der Menschen - zu retten. Dabei kommt Major einem schmerzhaften Geheimnis aus ihrer Vergangenheit auf die Spur und ihre Schöpfer geraten in ihr Visier.
Dass die Manga-Heldin von einer mit schwarzer Perücke ausgestatteten Nordamerikanerin gespielt wird, dürfte nicht nur eingefleischte Fans zunächst stutzig machen. Überhaupt spielen asiatische Figuren in der Kino-Story eher die Nebenrollen.
Geisha-Roboter und Cyborgs
Die original Manga-Story von Masamune Shirow aus dem Jahr 1989 wurde auch schon in zahlreichen Anime-Filmen und -Serien erzählt, als Videospiel verbreitet und so weltweit bekannt. Künstler und Filmemacher wie die Wachowski-Geschwister mit ihrer "Matrix"-Trilogie ließen sich von der futuristischen Cyberpunk-Ästhetik und der philosophisch-esoterischen Geschichte inspirieren. Auch an Werke wie "Blade Runner" und "Das fünfte Element" erinnert die Szenerie in der "Ghost in the Shell"-Interpretation von Regisseur Rupert Sanders. Sehr klar und transparent komponierte Bilder mit grandiosen Schau-Effekten machen den auch in der 3D-Version angebotenen Science-Fiction-Thriller zu großem Action-Kino.
Im Jahr 2029 gibt es immer noch Autos auf den Straßen und streunende Hunde. Durch das Hochhaus-Gewimmel schweben allerdings holografische Werbefiguren, im Restaurant wird man von gruseligen Geisha-Robotern bedient und die Cyborgs mit ihren zahllosen mechanischen Ersatzteilen im Körper sind tatsächlich nicht mehr von dieser Welt.
Was macht einen Menschen aus?
Die Story von "Ghost in the Shell" bleibt bei der aufwendigen computeranimierten Ausstattung des Films manchmal etwas auf der Strecke. Was macht die Identität eines Menschen aus? Vor lauter actiongeladener Dramaturgie lernt der Zuschauer Majors in der Shell verborgenen Charakter nicht so richtig kennen. Dabei ist Major natürlich auch selbst auf der Suche nach ihrem menschlichen Kern.
Die actionerprobte Johansson füllt ihre Cyborg-Rolle routiniert und mit großem Körpereinsatz aus. An ihrer Seite sind unter anderem Takeshi Kitano, Juliette Binoche, Michael Pitt und Pilou Asbaek zu sehen. Das Finale ist dann wahrhaft apokalyptisch - da werden inklusive mörderischer Roboter-Spinne alle Register der Computeranimation gezogen, was in einem beeindruckend düsteren und technisch hochgerüsteten Kampf zwischen Gut und Böse gipfelt.
"Ghost in the Shell" startet am 30. März in den deutschen Kinos.
Quelle: ntv.de, Elke Vogel, dpa