Kino

Das große Flimmern Von Menschen, Hamstern und Machos

Ein kleiner Hamster mit großem Ärger.

Ein kleiner Hamster mit großem Ärger.

Diese Woche wird es im Kino wieder bunt und damit komplett anders als das Wetter. Es geht um ein Mädchen, das versucht, die Welt zu retten, um einen extrem coolen Hamster und um den letzten Sommer. Also nicht 2015, ist schon ein bisschen her.

Rettet Raffi

 

Man kann immer ein Haar in der Suppe finden: Ein wirklich süßer Film über einen wirklich süßen Jungen und sein wirklich süßes Tier ist "Rettet Raffi" - und schon werden Rufe laut, man solle doch bitte nach der Vorstellung keinen Hamster kaufen! Rennen Sie denn durch die Gegend und ballern um sich, wenn Sie aus der "James Bond"-Vorstellung kommen? Legen Sie Ihre Nachbarin flach, wenn Sie in einem alten Film Noir waren? Kaufen Sie ein Pferd nach dem Kinobesuch von "Ostwind"? Nein? Sehen Sie. Sie können also völlig unbesorgt mit Ihrem Kind in diesen herrlichen Kinderfilm (oder Hamsterkrimi) von Arend Aghte gehen. Und wenn das Kind danach einen Hamster haben möchte  - verständlicherweise - dann erklären Sie ihm, dass dieser spezielle, sehr gut und liebevoll trainierte Hamster mehrere Hamster-Doubles hatte, dass so ein Hamster sowieso keine große Lebenserwartung haben wird und zur Not sagen Sie einfach auf die Frage: "Kann ich einen Hamster haben?! - "Nein!" Das geht, wirklich, probieren Sie es aus. Zur Not schicken Sie Ihr Kind nochmal mit Oma und Opa ins Kino, denn das wird ihnen gefallen: Ein Film, der mal nicht aus 100 Prozent Animation, Hollywood-Anspielungen oder US-amerikanischer Musik geprägt - einfach nur ein kleiner Junge und sein kranker Hamster, der entführt wird. Liebevoll absurd.

Malala

 

Die Geschichte dieses außergewöhnlichen Mädchen lässt keinen kalt: Malala Yousafzai wurde in ihrer Heimat Pakistan von den Taliban auf die Todesliste gesetzt. Sie war auf dem Weg nach Hause im Swat-Tal, als sie in ihrem Schulbus von einem Schuss in den Kopf schwer verletzt wurde. Die damals 15-Jährige, die im Juli 2015 18 Jahre alt wurde, geriet zusammen mit ihrem Vater in den Fokus der Taliban, weil sie sich für das Recht auf Bildung von Mädchen einsetzen. Das Attentat entfachte einen weltweiten Aufschrei der Empörung. Sie hat auf wundersame Weise überlebt und ist jetzt als Mitgründerin des "Malala Fund" eine global agierende Aktivistin für das Recht von Mädchen auf Bildung.

Der vielfach ausgezeichnete Dokumentarfilmer Davis Guggenheim zeigt, wie Malala, ihr Vater Ziauddin Yousafzai und ihre Familie den Kampf für das Recht auf Bildung aller Mädchen weltweit unterstützen. Der Film gibt uns einen umfassenden Einblick in das Leben dieses außergewöhnlichen Mädchens - von der engen Beziehung zu ihrem Vater, der ihre Leidenschaft für Bildung entfacht hat, über ihre mitreißenden Reden vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) auf Augenhöhe mit Persönlichkeiten wie Barack Obama und Angela Merkel, bis zu ihrem Alltag mit ihren Eltern und Brüdern.

Unser letzter Sommer

 

Wenn der Wunsch nach Menschlichkeit (vielleicht) nur ein Traum bleibt: Sommer 1943, die deutsche Sicherheitspolizei kontrolliert das besetzte Ostpolen. Romek (Filip Piotrowicz) ist Heizer auf einer Rangierlok und träumt davon, als Lokomotivführer auf der Warschau-Strecke zu arbeiten. Er will das Herz von Franka (Urszula Bogucka) erobern, der wunderschönen Tochter eines Bauern, die eine Anstellung als Küchenhilfe im deutschen Gendarmerieposten hat. Dort lernt sie den jungen Deutschen Guido (Jonas Nay) kennen, der für das Hören von "entarteter Musik" (Swing) in ihr Dorf strafversetzt wurde. Mit seinen Kameraden soll er die Bahnstrecke absichern, nach Flüchtlingen suchen und Partisanen aufspüren. Die Liebe zum Jazz bringt die drei zusammen. Guido verliebt sich in Franka und zu Romeks Überraschung erwidert sie die Gefühle des Deutschen. Noch scheint die Front weit weg, dafür der Sommer umso näher. Auf dem Weg zur Arbeit, entlang der Zugstrecke findet Romek das verletzte
jüdische Mädchen Bunia (Maria Semotiuk). Er beschließt, ihr zu helfen. Diese vier Jugendlichen begegnen ihrer ersten Liebe, befreien sich für den Augenblick aus ihrer rauen Realität und begeben sich in grausame Gefahr. Ihr Wunsch nach Normalität und innigen Beziehungen ist in Verbindung mit dem schrecklichen Krieg zukunftslos, führt zu einer Reihe sich zuspitzender Tragödien - bis zu dem Moment, an dem sich jeder einzelne entscheiden muss.

Macho Man

 

Mit ihm und den Frauen lief das bisher nicht so ganz rund - bis er in seinem Türkei-Urlaub die wunderbare Aylin kennenlernt. Trotz aller Klischees und Vorurteile wird aus den beiden ein Paar, bis, ja bis Daniel sich benimmt, wie er denkt, dass ein richtiger Mann sich benehmen müsste. Denn er (Christian Ulmen) denkt: ein selbstbewusstes männliches Auftreten und gestählte Muskeln - all das, womit er leider nicht dienen kann, denn Daniel wurde von seinen 68er-Eltern zum Weichei und Frauenversteher erzogen - sind der Schlüssel zum Erfolg. Doch Aylin (Aylin Tezel) interessiert sich wirklich für ihn - den Schattenparker, den intellektuellen Warmduscher! Daniel schwebt im siebten Himmel, doch zurück in Deutschland wird er bald auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: Wie überlebt ein Frauenversteher in einer Welt voller Machos? Da hilft nur eins - ein Macho-Crashkurs von Aylins Bruder. Ein cooles neues Outfit, türkische Clubs, über Griechen-Witze lachen und mit Aylins Cousinen flirten? Alles kein Problem für Daniel, der zunehmend Gefallen an seiner neuen Rolle findet. Mit seiner aufpolierten Männlichkeit punktet er nun zwar bei Aylins Familie, aber Aylin findet ihn nur noch zum Abgewöhnen.

Quelle: ntv.de, soe

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