Einmal Schrotti, immer Schrotti! Wir Gangster vom Wertstoffhof
04.05.2016, 12:17 Uhr
Mirko (l.) und Letscho Talhammer sind sich in "Schrotten" nicht einig darüber, wie mit dem Nachlass des Vaters zu verfahren ist.
(Foto: Port Au Prince Pictures)
"Lieber tot als Sklave", brüllt Letscho Talhammer und ballt die Faust. Nach dem Tod des Vaters will sein Bruder Mirko den Schrottplatz verkaufen, auf dem sie aufgewachsen sind. Die Komödie "Schrotten" erzählt von zwei Ungleichen, die eins verbindet: kriminelle Energie.
Was schon Urgroßvater taugte, kann eigentlich gar nicht so verkehrt sein, oder? Letscho Talhammer (Frederik Lau) kann jedenfalls nicht viel Falsches am Leben auf dem Schrottplatz finden. Dort wohnt er, seit er denken kann, dort wohnen seine Freunde, seine Familie und alle zusammen arbeiten sie da auch. Letscho ist ein echter "Vollblut-Schrotti". Er trinkt gerne Whisky-Cola aus der Dose - wegen des perfekten Mischverhältnisses - und wenn er schimpft, schiebt er den Unterkiefer vor, um der geballten Faust Nachdruck zu verschaffen.
Letschos perfekte Welt ist aus alten Metallteilen gebaut und nun will man sie ihm wegnehmen. Die Filmkomödie "Schrotten" beginnt eigentlich ziemlich unlustig mit dem Tod seines Vaters und dessen Nachlass, den Letscho mit seinem Bruder Mirko teilen muss.
Mirko Talhammer (Lucas Gregorowicz) hat seiner Heimat in der Provinz den Rücken gekehrt, er trägt jetzt Anzug, tunkt akkurat geschnittene Toastbrotscheiben ins gerade richtig wabbelige Eigelb und dreht Ahnungslosen Versicherungen an, die sie vermutlich nicht brauchen.
Filzpulli an, Fäuste raus
Wie sie mit ihrem Erbe verfahren sollen, darüber sind sich die Talhammer Brüder nicht einig. Sollen sie den heruntergewirtschafteten Schrottplatz retten oder an die Konkurrenz verkaufen? Es wird sich zeigen.
"Schrotten" ist einer dieser Filme, die mit ratloser Komik beginnen und ihre Protagonisten aneinander ketten, um sie schließlich wirklich zusammenzuschweißen. Es ist auch einer dieser Filme, bei dem zu Beginn bereits kleine Fährten gelegt werden. Kinodetektive dürfen also gern aufmerksam sein, wenn sich die Schrottis mit dem fiesen Großunternehmer Kercher (Jan-Gregor Kremp) anlegen und einen ziemlich abgedrehten Raub in die Wege leiten.
Manchmal muss man sich eben erst wieder den filzigen Strickpulli überziehen, um wirklich zu begreifen, wo zu Hause ist. Manchmal muss man sich gemeinsam blutig prügeln lassen. "Schrotten" ist ein wohlig-witziger Toast auf die Freundschaft und die Familie. Regeln gibt es nicht viele, nur eine: "Du kriegst'n Talhammer aus'm Schrottplatz, aber den Schrottplatz nicht aus'm Talhammer!"
"Schrotten" startet am 5. Mai in den deutschen Kinos.
Quelle: ntv.de