Hörbücher

"Die Morde von Salisbury" Ein Cold Case für einen heißen Herbst

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
In sommerlicher Gluthitze gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren.

In sommerlicher Gluthitze gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren.

(Foto: imago/Ralph Peters)

2011 kommt in Wiltshire die junge Holly Gilbert unter mysteriösen Umständen ums Leben. Drei in diesem Zusammenhang Verdächtige sterben in den Wochen danach. Nun taucht eine Leiche auf und der Fall wird neu aufgerollt. Zeit für das Ermittler-Duo Lockyer und Broad und jede Menge besten Krimi-Spaß.

"Wahre Freiheit kann nicht geschenkt werden, sie muss errungen werden." Es ist dieses Zitat von Franklin D. Roosevelt auf einer Postkarte, das Matthew Lockyer zum Nachdenken und Schwelgen in der Vergangenheit bringt. Die Karte kommt von seiner Freundin Heady Lambert. Lockyer hatte sie einst ins Gefängnis gebracht, 14 Jahre darauf aber den Fall neu aufgerollt und so für ihre Freilassung gesorgt. Danach wollte sie eine Auszeit. In Frankreich.

Lockyer ist in Wiltshire geblieben, verheiratet mit seiner Arbeit als Polizeiermittler. Gemeinsam mit Constable Gemma Broad rollt er "Cold Cases" auf, löst sie im Idealfall auch, wie bei Heady Lambert. Wenn er dann noch Zeit hat, besucht er seine Eltern auf einem in die Jahre gekommenen Bauernhof, der von den beiden aber immer noch bewirtschaftet wird und für ihren Lebensunterhalt sorgt. In diesem Sommer ist das ein besonders hartes Unterfangen.

Ermittlungen mit kühlem Kopf

Der Klimawandel hat Großbritannien fest im Griff. Eine Hitzewelle legt sich über das ländliche Wiltshire, setzt Flora, Fauna und Menschen zu. Regen ist selten und ein lokales Ereignis. Wenn das kühlende Nass aber kommt, dann gewaltig. Die Regenmassen spülen auch einen Leichnam frei. Seine Identität ist schnell geklärt: Lee Geary. 2,06 Meter groß. Grobschlächtig. Kein Mensch, dem man im Dunkeln begegnen wollte. Geary war 2011 einer von drei Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Tod von Holly Gilbert. Die damals 20-Jährige stürzte von einer Brücke und wurde von einem Laster überrollt. Der Fall sorgte medial für Aufsehen. Erst recht, als nur ein paar Wochen später alle drei Verdächtigen mysteriös ums Leben kamen oder wie vom Erdboden verschwanden - wie Geary.

Mit dem Auftauchen von dessen Leiche werden Lockyer und Broad aktiv, denn Geary wurde ermordet. Wohl mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen. Aber es finden sich auch Kiesel im Mundraum. Er muss sie eingeatmet haben. Wurde Gery bei lebendigem Leib begraben? Lockyer ist außer sich. Wer tut so etwas Abscheuliches?

Er beginnt nachzuforschen, die alte Fallakte durchzuforsten. Er stellt Fragen, findet erste Antworten. Laut Gearys Schwester hätte das angsteinflößende Äußere ihres Bruders getäuscht, er hätte keiner Fliege etwas zuleide tun können, sein IQ habe lediglich 74 betragen. Aber er sei in etwas hineingeraten, mit Hollys Tod habe er aber nichts zu tun. Lockyer glaubt ihr. Er vertraut auf sein Bauchgefühl. Aber das wird in den darauffolgenden Tagen und Wochen gleich mehrfach auf die Probe gestellt.

ANZEIGE
Katherine Webb "Die Morde von Salisbury"
147
12,99 € 13,95 €
Zum Angebot bei amazon.de

Überragend bis zum Ende

Verantwortlich dafür ist Bestsellerautorin Katherine Webb. Mit "Die Morde von Salisbury" lässt sie das Ermittlerduo Lockyer/Broad zum zweiten Mal einen kniffligen Fall aus der Vergangenheit lösen. Klassische Polizeiarbeit, Befragungen, Zuhören, Puzzleteile finden, sie aber auch an die richtigen Stellen legen. Das zeichnet den eher menschenscheuen Lockyer und seine deutlich jüngere Partnerin aus. Wenn sie gemeinsam ermitteln, greift ein Rädchen ins andere, reibungslos. Aber drumherum wird es laut, wird Staub aufgewirbelt.

So befindet sich Lockyers Mutter im Krankenhaus, Corona. Und während sie um ihr Leben kämpft, müssen Sohn und Ehemann Haus und Hof irgendwie am Laufen halten. Nicht so einfach, wenn die gute Seele an allen Ecken und Enden fehlt. Eine kompetente Aushilfe wird zwar gefunden, aber ihre weibliche Seite bringt bei Lockyer so einiges in Wallung und durcheinander. Etwas Ablenkung darf ja wohl mal erlaubt sein.

Mehr zum Thema

"Die Morde von Salisbury", erschienen bei Heyne und DAV, sind ein absolutes Hörvergnügen. Das liegt an der Story, dem Handlungsort, den Charakteren, dem britischen Humor - und: Peter Lontzek. Der Garant für hervorragende Audiobooks fungiert nun als Sprecher der "Lockyer/Broad"-Reihe. Seine stimmliche Varianz ist hierzulande unerreicht, was er erneut eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Übertroffen wird all das nur noch vom Cliffhanger am Ende des Buches. Ließ dieser schon beim Start der Reihe ("Der Tote von Wiltshire") kaum Wünsche offen, setzt Webb mit dem Ende von "Die Morde von Salisbury" noch einen drauf. Mehr wird hier aber nicht verraten. Die Freiheit nehme ich mir mal!

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen