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Prepper, Aliens und Kryonik Willkommen in der Abteilung für hoffnungslose Fälle

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Leos Vater "Prepper Per" ist auf alle Eventualitäten eingestellt.

Leos Vater "Prepper Per" ist auf alle Eventualitäten eingestellt.

(Foto: IMAGO/TT)

Ein Leichenfund vor einer Prepper-Farm. Eine Insel, auf der ein Meteorit eingeschlagen sein soll. Ein Familienclan mit einem dunklen Geheimnis: Das schreit nach einer Ermittlerin mit Ecken und Kanten und einem schrullig-schrägen Team – "Eisiges Glas" von Anders De La Motte.

"Wer sich auf die Jagd nach dem Geheimnis der Familie Irving begibt, muss sehr vorsichtig sein!" Martin Hill, Urban Explorer, Bestsellerautor und Dozent an der Uni Lund, muss lachen. Die Irvings gefährlich? Familienoberhaupt Bernhard ist seit Jahren bereits tot. Er startete nach dem Zweiten Weltkrieg mit einer Konservenfabrik groß durch, scheffelte Millionen – und verlor fast alles wieder auf der Suche nach einem Meteoriten, der einst auf der Insel Brockö eingeschlagen sein soll. Doch statt des außerirdischen Gesteins findet er nur Obsidian, nutzloses schwarzes Glas.

Die Pleite wird abgewendet, weil Bernhards Sohn Gunnar das Ruder übernimmt. Er schwört darauf, mit Aliens in Kontakt getreten zu sein. Das Ergebnis: Aus dem wertlosen Obsidian stellt er zunächst Skalpelle her, wird dann mit der Firma Alfacent eine ganz große Nummer in der Medizintechnik. Er heiratet, lässt sich scheiden, zeugt mehrere Kinder. Seine Tochter Nova – aus zweiter Ehe – leitet nun Alfacent. Geforscht wird im Bereich der Kryonik.

Gut, spannend sind die Irvings auf alle Fälle, wie Martin denkt. Er wird den Auftrag daher annehmen und ein Buch über die wechselvolle Geschichte der Irvings schreiben. Die Irvings winken mit einem großzügigen Salär – und dem Besuch der ansonsten für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Insel Brockö. Martins "Urban-Explorer"-Herz schlägt höher, das Adrenalin schwemmt seine Blutbahnen.

Wie der Vater, so die Tochter

Währenddessen hat es Martins Freundin aus Schultagen, Leo Asker, Polizistin, ebenfalls mit einem Familienfall zu tun: Ihrem Vater "Prepper Per" droht eine Verhaftung und die Anklage wegen Mordes. Vor Pers Farm, auf der Leo aufgewachsen ist und von ihrem Vater in allen Belangen der "Überlebenskunst" geschult wurde, wurde eine Leiche entdeckt. Vor 16 Jahren von hinten erschossen. Alles deutet auf Per als Täter hin. Aber der, ganz Prepper, will sich von der Staatsgewalt nichts gefallen lassen und kündigt gegenüber seiner Tochter Leo ein Blutbad an, falls die Polizei seine Farm stürmt. Leo weiß: Ihr Vater scherzt nicht. Sie kennt ihn dafür zu gut.

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Also beginnt Leo auf eigene Faust zu ermitteln. Nur ihre Kollegen aus der "Abteilung der hoffnungslosen Fälle" helfen ihr: Da wären Atila, ein in die Jahre gekommener Polizist, der seine Aggressivität nicht im Griff zu haben scheint. Dazu kommt die schüchterne Rose, eine Expertin, wenn es darum geht, die Bürokratie zu überlisten. Dann gibt es da noch Virgilsson, dessen Rumgeschleime seinem Aussehen und seinem Spitznamen "Kröte" alle Ehre macht – und Enok Zafer, ein mit zwei Hörgeräten ausgestatteter Verrückter. Alle haben ihre Büros im Keller des Polizeigebäudes – und Leo ist die Chefin dieser obskuren Bande. Ungewollt zunächst hat sie sich mittlerweile mit der Situation abgefunden.

Eingebrockt hat ihr das Jonas Hellman, der nun die Kriminalabteilung leitet und dem Leo einstmals ans Bein gepisst hat. Hellman versucht, wo es nur geht, gegen Leo zu schießen. Dass Leo ihren Vater überreden kann, sich zu stellen, erscheint in Hellmans Augen als eine hinterlistige Falle Leos. Aber die wollte nur ein Blutbad vermeiden. Als "Prepper Per" dann aus der U-Haft fliehen kann, mit der Hilfe einer als Ärztin verkleideten Frau, fällt der Verdacht zuerst auf Leo. Aber die hat ein Alibi – und kommt bei ihren Ermittlungen voran. Ihre Spur führt sie zu den Irvings, für die der Tote offenbar schwarzgearbeitet hat. Er war Spezialist für Tunnelsysteme und Bunker.

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Die nächste große Thrillerreihe aus Schweden!

Und schon sind Martin und Leo wieder vereint. Sie suchen nach dem Geheimnis hinter der Familie Irving. Hatte "Ufo-Gunnar" wirklich Kontakt zu Aliens? Gibt es den Meteoriten wirklich? Was hat es mit dem Observatorium auf Brockö auf sich? Welche Rolle spielen Nova, deren Halbschwester Maud und Halbbruder Viggo, der einst einen schweren Autounfall hatte und fast ertrunken wäre?

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All die Fragen stellt der Bestsellerautor Anders De La Motte mit "Eisiges Glas", dem zweiten Band seiner Thrillerreihe um Leo Asker und Martin Hill. Zeitlich ist der Plot des Buchs direkt an den Erstling "Stille Falle" angesetzt – beide Bände sind bei Droemer Knaur und Argon erschienen. Und wieder kommen die Fans von Urban Exploration auf ihre Kosten. Verlassene Orte und Welten, die wiederentdeckt werden wollen. Wer würde nicht gern auf eine verbotene Insel, um dort auf die Suche nach Alien-Hinterlassenschaften zu gehen?

Und wieder würzt De La Motte die Story mit schwarzem Humor, mit spannenden Charakteren, mit Handlungstwists, Wissenswertem aus der Prepper-Szene und sorgt so für einen Pageturner, der als Hörbuch fast 18 Stunden lang ist, bei dem einem aber nie langweilig wird. Das liegt wiederum auch an den kurz gehaltenen Kapiteln und den beiden Erzählsträngen, die sich am Ende dann vereinen. Das liegt aber auch an Tanja Geke, deren Stimme wunderbar kratzig und rau auf der einen Seite daherkommt, die andererseits aber auch mit ihrer Klarheit und Betonung in den Bann zieht. Wer auf "Berger & Blom" von Arne Dahl oder die "Millennium"-Trilogie von Stieg Larsson abfährt, wird Leo Asker und Martin Hill lieben!

Quelle: ntv.de

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