Old Rebels in frischer Band Mandokis Musik gegen Dummheit und Unwissenheit


Mandokis neue Single ist ein Appell an die Menschlichkeit, ein Aufschrei gegen Totalitarismus und Brutalität.
Mit intellektuellen, poetischen Texten zu gesellschaftspolitischen Themen Stellung zu nehmen - das sieht Leslie Mandoki mit seiner Band, den Soulmates, seit mindestens 30 Jahren als seinen Beitrag an, die Welt ein bisschen besser zu machen. Überzeugen kann man sich davon in den nächsten Tagen bei einigen Konzerten in Deutschland.
"Faked innocence is no defense for a contrarian maniac", singen Leslie Mandoki und seine Soulmates in ihrem neuesten Werk "Devil's Encyclopedia". Kurz gesagt: "Dummheit schützt vor Torheit nicht". Textlich ist der Song ein einziger Aufschrei gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in der Ukraine und eine eindringliche Erinnerung daran, dass Rockmusik stets für Freiheit in Frieden und für Frieden in Freiheit eingetreten ist. In dieser Enzyklopädie des Teufels geht es um nichts anderes als den Wahnsinn, den Putin mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet hat. Nicht viele finden Worte, um das Grauen und die Unsinnigkeit einer solchen Tat zu benennen, die meisten schweigen. Auch viele Künstler.
Nicht so Leslie Mandoki: "Wir sind keine Verwalter von Welthits - wir sind eine frische Band voll schöpferischem Tatendrang." Für den 70-Jährigen ist Musik seit jeher Ausdruck von Freiheit. Seine musikalische Vision ist die Verbindung von britischem ProgRock und amerikanischem Fusion Jazz - aber noch viel wichtiger: den eigenen Werten treu zu bleiben und sich nicht von Genre-Zwängen und Zeitgeist-Strömungen verbiegen zu lassen. Mit intellektuellen, poetischen Texten bezieht der Musiker Stellung zu gesellschaftspolitischen Themen, die von Generationengerechtigkeit über Klimakatastrophe, gegen Gier, Egoismus und Spaltung in unserer Gesellschaft bis zum Krieg mitten in Europa reichen.
Auf ihrer aktuellen Tour bringen die Soulmates - wie gewohnt - viele dieser gesellschaftspolitischen Themen zur Sprache. Denn über allem, was Mandoki seit 30 Jahren mit seinen Freunden Al Di Meola, Nick van Eede, Richard Bona, Mike Stern, Randy Brecker, Bill Evans, Till Brönner, John Helliwell oder Tony Carey auf die Beine stellt, steht die Vision, mit seinen Soulmates - seinen im wahrsten Sinne des Wortes Seelenverwandten - mit Musik eine gesellschaftspolitische Relevanz zu erreichen.
Wann werden Teenager-Träume wahr?
Im Jubiläumsjahr 2023 sind die Mandoki Soulmates mit ihrer "30 Years Anniversary Tour 2023" daher auf den deutschen Bühnen zurück. Sie werden das Beste aus den letzten zwölf gemeinsamen Alben spielen und ihren Fans einen kleinen Vorgeschmack auf das neue Album "Memory of my Future" geben, das im Frühjahr 2024 erscheinen wird. Das Wunderbare an diesen "Old Rebels" ist, dass sie mit der Kraft der vergangenen gemeinsamen 30 Jahre und der Energie und Verve ihrer Teenagerträume spielen werden. Auf jeden Fall Eigenschaften, von denen sich einige jüngere Musiker eine Scheibe abschneiden könnten. Denn zu sagen, was man denkt, in Freiheit zu leben - das alles ist nicht selbstverständlich. Und Leslie Mandoki, der dem diktatorischen Regime Ungarns 1975 zu Fuß durch den Karawankentunnel nach Österreich und dann nach Deutschland entfloh, erinnert sich als "Kind Woodstocks" nur zu gut daran: "Wir wissen nicht erst seit 1989, dass die Sehnsucht der Menschen nach Frieden in Freiheit am Ende viel stärker ist als jede Unterdrückung und Aggression einer Diktatur."
Immer wieder fragt er sich: "Darf man in diesen Zeiten überhaupt noch einfach nur für Frieden sein? Wo man noch vor Jahren gemeinsam Hand in Hand bei Ostermärschen für Frieden in Freiheit zusammenstand, geht heute das Sterben in diesem Krieg immer weiter, Tag für Tag!" Doch frustriert ist er nicht, auch wenn er glaubt, dass seine Generation so einiges falsch gemacht hat: Mandoki macht weiter, als wäre er in Obelix' Zaubertrank gefallen.
Im Rahmen ihrer Jubiläumstour gastieren die Mandoki Soulmates Anfang September für fünf Konzerte in Deutschland: Am 1. September in der Laeizhalle Hamburg, am 2. im Admiralspalast Berlin, am 3. im Circus Krone München, am 4. im Kulturpalast Dresden und am 5. September im Gewandhaus Leipzig. Es gibt noch einige wenige Karten.
Quelle: ntv.de