Musik

Neues Album, neue Freiheit Shakira tanzt sich zurück ins Leben

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Verarbeitet auf dem Album auch ihre Trennung von Gerard Piqué: Shakira.

Verarbeitet auf dem Album auch ihre Trennung von Gerard Piqué: Shakira.

(Foto: Tom Jäger / Sony Music)

Nach einer gescheiterten Langzeitbeziehung und einem aufreibenden Steuerskandal meldet sich Shakira zurück mit neuer Musik. Ihr zwölftes Studioalbum zündet erst mit Verspätung - dann freut sich der Fan aber über ein facettenreiches Latin-Pop-Feuerwerk.

Als Shakira im Jahr 2010 mit dem Barca-Profi Gerard Piqué zusammenkommt, scheint ihr Lebenspuzzle endlich fertiggestellt zu sein. Der Superstar aus Kolumbien grüßt vom Gipfel der internationalen Charts und spaziert händchenhaltend mit einem waschechten Fußball-Weltmeister durch den aufregenden Promi-Alltag.

14 Jahre später blickt die mittlerweile 47-jährige Sängerin auf dem Cover ihres neuen Studioalbums mit traurigem Blick in die Ferne. Auf ihren Wangen glänzen Tränen aus Diamanten. "Las Mujeres Ya No Lloran", so der Titel des neuen Albums, bedeutet frei übersetzt so viel wie "Frauen weinen nicht mehr". Eine klarere Botschaft könnte Shakira wohl kaum auf Reisen schicken.

Zwei Jahre nach der Trennung vom dem sich im selben Jahr von seiner erfolgreichen Fußballkarriere verabschiedenden Vater ihrer beiden Söhne Milan und Sasha und ein halbes Jahr nach ihrem Steuerbetrugsdrama (im November wurde sie in Spanien zu drei Jahren Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von mehr als sieben Millionen Euro verurteilt) zieht Shakira nun einen dicken Schlussstrich unter die quälende Vergangenheit. "Während ich jeden Song schrieb, baute ich mich selbst wieder auf. Während ich sie sang, verwandelten sich meine Tränen in Diamanten und meine Verletzlichkeit in Stärke", erklärt die mehrfache Grammy-Preisträgerin auf ihrem Instagram-Kanal.

Platz da für verzerrte Gitarren!

Shakira auf RTL+ Musik
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(Foto: picture alliance / imageBROKER)

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Bis auch die Musik auf ihrem neuen Album Stärke zeigt, dauert es allerdings ein Weilchen. Ein bisschen Bumtschak-Pop ("Punteria"), ein paar Synthies für die Großraumdisco ("La Fuerte") und schlagereske Vibes, angetrieben von eher handzahmen Drums aus den 80ern ("Tiempo Sin Verte"): Der Beginn ihres langersehnten Comeback-Schaffens sorgt noch nicht wirklich für Begeisterung vor den Boxen. Erst mit unaufgeregten, aber zielgerichteten Sommer-Tunes ("Cohete") gelingt Shakira der Wechsel auf die musikalische Überholspur. Kurz darauf machen Keyboards und neumodische Gesangseffekte Platz für verzerrte Gitarren ("Cómo Dónde Y Cuándo"). Jetzt funktionieren auch die Harmonien.

Mit viel Leidenschaft und Gefühl stellt sich die hörbar gereifte Urheberin den Dämonen der Vergangenheit entgegen. Nach einem kurzen Abstecher in den Latin-Pop-Underground ("Nassau") markiert Shakira den vorläufigen Album-Höhepunkt. "Ultima" ist pures Gefühl. Nur begleitet von einem Klavier suhlt sich Shakira in ihren Emotionen. Die Kolumbianerin, die bis zum heutigen Tage mehr als 100 Millionen Tonträger verkaufen konnte, lässt nun nicht mehr locker. Klassische Hüftschwinger wechseln sich ab mit neumodischen Pop-Tracks ("Monotonía", "TQG", "Copa Vacia").

Willkommen in der Freiheit!

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Bevor das große Ganze in die Zielgerade einbiegt und mit folkloristischen Klängen heimatlichen Zauber versprüht ("El Jefe"), darf auch der Nachwuchs einen ersten Fußabdruck in der Musikwelt hinterlassen ("Acróstico"). Milan und Sasha geben sich genauso viel Mühe wie all die anderen Gäste auf "Las Mujeres Ya No Lloran". Cardi B, Bizarrap, Ozuna, Manuel Torizo und noch viele mehr helfen Shakira dabei, die Ketten der letzten Jahre zu lösen - mit Erfolg.

Shakiras emotionale Abrechnung braucht zwar ein bisschen Anlauf. Einmal in Fahrt, hält die selbstbewusst performende Kolumbianerin aber keiner so schnell auf. Die Sängerin enteilt der zermürbenden Vergangenheit mit viel Feuer, viel Leidenschaft und noch mehr Gefühl. Comeback geglückt. Willkommen in der Freiheit!

Quelle: ntv.de

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