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Der "Tatort" im Schnellcheck Das fliegende Auge

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Kommissarin Tessa Ott (Carol Schuler) lernt bei ihren Ermittlungen auch Drohnen kennen.

Kommissarin Tessa Ott (Carol Schuler) lernt bei ihren Ermittlungen auch Drohnen kennen.

(Foto: ARD Degeto / SRF / Sava Hlavacek)

Drei Tote in einem Waldgebiet, ein verstörtes Kind, ein Kanarienvogel - in Zürich stehen Isabelle Grandjean und Tessa Ott vor einem Rätsel. "Blinder Fleck" taumelt zwischen empathischem Drama und technologischer Bedrohung.

Was passiert?

Ein Paar fährt in einen Wald, im Auto mit ihnen die Tochter und ein Käfig mit einem Kanarienvogel darin. Der Mann trifft sich mit einem anderen Mann, die beiden unterhalten sich, kurz darauf sind die drei Erwachsenen tot, allesamt kaltblütig erschossen. Als Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler) mit ihrem Team eintreffen, stellen sie fest, dass nicht nur das aufgeregte Vögelchen das Massaker überlebt hat, sondern auch die Tochter des Paares, die sechsjährige Ella (Maura Landert). Grandjean kümmert sich um das Mädchen, versucht sein Vertrauen zu gewinnen und bestenfalls zu erfahren, was vor ihren Augen passiert ist.

Derweil nimmt Ott den Außendienst auf, lernt den Waldarbeiter Luka Gasser (Nicola Perot) kennen und dessen Großmutter Ada (Nicola Perot). Eine Spur führt ins Unternehmen des ermordeten Marco Tomic (Patric Gehrig). "Protected View" hat eine Software entwickelt, mit der Gesichtserkennung erschwert wird. "Security Rumpf", eine Firma für drohnengesteuerte Überwachungssysteme, hat gegen eben dieses Programm wiederum einige merkantile Argumente. Liegt hier das Motiv? Oder hat Lars Diemer (Marcus Signer), ein frisch aus der Haft entlassener Soldat aus dem Bosnien-Krieg, der nicht nur Tomic, sondern auch die Ermordeten kannte, etwas mit der Tat zu tun?

Worum geht es wirklich?

Die sechsjährige Ella (Maura Landert) ist die einzige Zeugin der Morde.

Die sechsjährige Ella (Maura Landert) ist die einzige Zeugin der Morde.

(Foto: ARD Degeto/SRF/Sava Hlavacek)

Die Autorinnen Karin Heberlein und Claudia Pütz erzählen eine Geschichte zwischen zwei Fronten. Regisseur Tobias Ineichen und Kameramann Michael Saxer versuchen, die entsprechenden Bilder dafür zu finden - einerseits die betont ruhigen Szenen zwischen Grandjean und Ella, andererseits der Aspekt Drohne, dargestellt durch einen Zielbildschirm aus Sicht des Fluggeräts. Und dann ist da noch die Sache mit dem Bosnien-Krieg. So gut der Überblick aus Drohnen-Perspektive auch sein mag, die Geschichte selbst hätte einen etwas schärferen Fokus gut gebrauchen können.

Wegzapp-Moment?

Nicht unbedingt ein Wegzapp-Moment, aber schon spannungshemmend: Fabian Römers Score, diese unaufgeregten Soundscapes zwischen postmodernem Ambient und Computermusik alter Schule, wären woanders sicher gut aufgehoben. Hier aber stehen sie der Spannung zumeist im Weg, wirken eher beruhigend, wo sie den Nervenkitzel doch eigentlich verstärken sollten.

Wow-Faktor?

Übersichtlich. Dem Zuschauer fehlt angesichts der verstrickten Gemengelage so ein bisschen die klare inhaltliche Richtung, um entsprechend mitzufiebern.

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Wie war's?

5 von 10 Punkten - leider kein Überflieger, dieser "Tatort". Eine Drohne macht noch keinen Krimi.

Quelle: ntv.de

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