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Absturz wegen Rechtschreibung Diese Frage überfordert bei Jauch sogar Germanisten

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Fast hätte die "Ommalogie" dem Restaurantbesitzer bei "Wer wird Millionär?" den Garaus gemacht. Das erledigen dann leider "tip top" und "tipptopp". Ein Polizist hat dank Verfassungstreue bei Günther Jauch hingegen weiter Aussicht auf drei Millionen Euro.

Die längste Sommerpause in der Geschichte von "Wer wird Millionär?" (WWM) ging mit einer Bruchlandung zu Ende. Günther Jauch und RTL entschädigen die Fans seit Montag mit einer Drei-Millionen-Euro-Woche für die ausgedehnte Auszeit. Der erste Kandidat hoffte auf einen lebensverändernden Gewinn. Stattdessen wurde Tobias Mintert zum ersten Pechvogel der neuen Saison. Kleiner Trost: Seine Rauswurf-Frage überforderte selbst Germanisten und Deutschlehrer.

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"Wer wird Millionär?" ist auch auf RTL+ abrufbar.

"Warum sitzt er nicht hier?" - Jauch hatte alsbald den Verdacht: Minterts Neffe, sein Begleiter im Studio, hätte als frischgebackener Einser-Abiturient womöglich bessere Gewinnchancen gehabt. Tatsächlich gab sich der Kölner Gastronom früh die Blöße. "Ich habe eine starke Tendenz zur Ommalogie, weil alles andere echt blöd klingt", meinte Mintert selbstbewusst bei der Frage für 4000 Euro. Dort wurde nach der zoologischen Bezeichnung für Säugetierkunde gefragt. Zur Auswahl standen noch Pappalogie, Mammalogie und Oppalogie.

Verflixte Rechtschreibung bei WWM

Der Besitzer dreier Lokale mochte seinen Telefonjoker, einen Neurobiologen, zunächst gar nicht mit der Frage behelligen: "Der lacht darüber." Zum Glück tat er es dann doch. So ging Mintert auf, dass er mit "Mammalogie" vielleicht doch besser bedient ist. Drei Fragen später aber schlug die Rechtschreibung erbarmungslos zu.

Der WWM-Kandidat sollte für 32.000 Euro wissen, welche Schreibweise korrekt ist: tiptopp, tipp top, tip top oder tipptopp? Jauch wollte seine Zweifel an der Qualität des deutschen Abiturs testen und ließ Minterts Neffen aufschreiben, welche Variante er wählen würde. Der Kandidat war nach dem 50:50-Joker nur noch mit "tip top" und "tipptopp" konfrontiert. Dann fragte er leider den Falschen.

Katharina Richter hat gut lachen - sie zog in das Finale ein.

Katharina Richter hat gut lachen - sie zog in das Finale ein.

(Foto: RTL / Dirk Borm)

Der Zusatzjoker im Rentenalter war sich ganz sicher: "tip top" ist korrekt. Mintert fühlte sich bestätigt und loggte C ein. Sein Begleiter hatte hingegen auf D getippt und lag damit richtig. "Glückwunsch an Ihren Neffen und leider gehen Sie mit 500 Euro raus", musste Jauch dem ersten Kandidaten nach der Sommerpause eröffnen.

Selbst eine Germanistin hätte mit dieser Frage so ihre Probleme gehabt. Das räumte die nächste Kandidatin, Katharina Richter, freimütig ein. Die Volontärin im Deutschen Literaturarchiv in Marbach hatte in der Auswahlrunde fast eine Sekunde vor der Konkurrenz gelegen. Das lag auch an ihrem WWM-Training. Ihr Freund, ein Software-Programmierer, hatte ihr das Auswahlsystem nachgebaut, sodass sie auf dem Tablet üben konnte. Vor allem die Augen-Hand-Koordination sei dabei wichtig, meinte Richter: "Das ist durchaus auch ein Körpergedächtnis."

Selbst Lehrerin kapituliert

Sandro Bund muss seinen Gewinn teilen.

Sandro Bund muss seinen Gewinn teilen.

(Foto: RTL / Dirk Borm)

Die Germanistin kam gut durch die Runden und hatte mit ihrem Zusatzjoker mehr Glück. Die Lehrerin für Deutsch und Erdkunde konnte ihr dabei helfen, dass die Romandie den französischsprachigen Teil der Schweiz meint und nicht etwa Regionen in Kanada oder Belgien.

"Tipptopp hätte Ihnen kein Problem gemacht?", fragte Jauch mehr der Form halber. "Doch, ich wäre noch bei der alten Rechtschreibung gewesen", gab auch diese Germanistin zu. Tatsächlich aber "tipptopp" wohl schon immer mit doppeltem P geschrieben. Das behaupten jedenfalls diverse Rechtschreibblogs.

Richter gewann schließlich 64.000 Euro und zog damit als erste Kandidatin in das große Finale ein. "Es war schon mal ein eindrucksvoller Auftakt", lobte Jauch. Er wird den Kandidaten am Donnerstag Anreize bieten, damit sie ihren sicheren Gewinn für die Chance auf drei Millionen Euro aufgeben. Vielleicht wird Sandro Bund da besonders willig sein. Der Vermögensverwalter aus München holte am Montag bei "Wer wird Millionär?" für sich selbst gerade einmal 12.800 Euro.

Denn der 60-Jährige teilt seinen Gewinn von 64.000 Euro zu gleichen Teilen mit seiner Frau und den drei Kindern. "Sie haben selber vier Kinder, Sie wissen, wie das ist", meinte der Kandidat, "Nächste Frage!", erwiderte Jauch. Auch Richter profitierte vom Wissen seines Zusatzjokers. Die Dame konnte ihm - und Jauch - erklären, was genau ein Multiway-BH ist und wofür frau den braucht.

Jauch und der Polizist-Pilot

"Ich würde nur noch die Dame mit dem Multi-BH fragen", riet Jauch dem nächsten Kandidaten, Kai Genz aus Altenholz bei Kiel. Der Polizist kann das Geld vermutlich besonders gut gebrauchen. Er hat sich vom Dienst freistellen lassen, um den Pilotenschein zu machen. 125.000 Euro musste er dafür hinblättern, wie der 29-Jährige verriet. Ob er denn den Job wechseln wolle, fragte Jauch. "Das dürfen wir in der Öffentlichkeit nicht sagen, aber ich tendiere schon dazu", zeigte sich Genz auch hier freimütig.

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Einen Dienst erwies sein bisheriger Job dem WWM-Kandidaten dann doch noch. "Was wurde seit 1949 gemäß offizieller Zählung bisher über 60 Mal geändert?", las Jauch vor. "Artikel im Grundgesetz", antwortete Genz, noch ehe die Antwortmöglichkeiten vorgelesen wurden. "Respekt", meinte der leicht verblüffte Moderator. "Als Polizist hat man einfach ein gewisses Verhältnis zur Verfassung. Ist einfach so", erklärte der Noch-Gesetzeshüter.

Er qualifizierte sich mit 16.000 Euro gerade so eben für das Finale am Donnerstag. Bibliothekarin Laura Scherzberg aus Straussfurt bei Erfurt kehrt am Dienstag mit der 50-Euro-Frage zurück.

Quelle: ntv.de

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